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2. BL OM 120 M

ATSV Freiberg vs. SK Markranstädt
2 : 6


Alle Ansetzungen und Liga-Ergebnisse des 7. Spieltages


2. Bundesliga Ost/Mitte 120 Männer, 7. Spieltag – Samstag, 07.11.2015

Freiberg: Fünf Jahre andauernde Siegesserie gerissen

Markranstädt: Überraschender Auswärtssieg

Es gibt solche Tage, an denen wärst du lieber gar nicht erst aufgestanden. Am 7. November so schien es, muss die komplette erste Mannschaft des ATSV Freiberg einen dieser Tage erwischt haben, denn im Heimspiel gegen den SK Markranstädt gesellte sich zu ganz viel Unvermögen auch noch Pech hinzu, sodass im 2:6-Ergebnis die erste Heimniederlage seit fast genau fünf Jahren zu Buche stand.

Dabei schwebte bereits vor der Begegnung das sogenannte Damoklesschwert über den Köpfen der Freiberger. Der ATSV wusste, dass dieses Spiel die wahrscheinlich größte Herausforderung der letzten Jahre werden würde und doch fühlte man sich irgendwie siegessicher, schließlich war man zu Hause eine Macht...

Im ersten Durchgang lief es auch noch recht gut für die Hausherren und das, obwohl Heiko Wüstling mit starken 600 Kegeln sein Duell an Tobias Schröder abgeben musste, der drei Bahnen gewann und bessere 605 Kegel zu Fall brachte. Parallel erspielte allerdings Michael Hahn (578) 55 Pluskegel gegenüber Mike Chilcott, was in Summe bei ausgeglichenem Duellstand leichte Kegelvorteile für Freiberg ergab. Hier wäre aber festzuhalten das Hahn viel zu früh das Kegeln einstellte und die letzte Bahn völlig herschenkte und Wüstling zu spät aufwachte, er behielt nur auf der letzten Bahn die Oberhand.

Stimmen zum Spiels

Kapitän Michael Hahn: „Ich muss ehrlich sagen, dass ich über die Niederlage an sich noch nicht einmal so enttäuscht bin, vielmehr ärgert mich, wie wir verloren haben, da das völlig unnötig und fast schon lächerlich dämlich war. Markranstädt war keineswegs überragend, wir allerdings haben kollektiv schlecht gespielt und das macht die Niederlage aus meiner Sicht so bitter."
In der zweiten Runde setzte sich dieses Hin und Her fort. Stefan Ulbricht gelang erst eine schnelle 2:0-Führung gegen Marcus Bösewettwer, zog dann allerdings zweimal den Kürzeren und verlor noch über das Gesamtergebnis (434:550)sein Spiel. Bei Ingolf Stein sah es dagegen erst überhaupt nicht danach aus, als sollte er irgendetwas reißen können, und seine 542 Kegel waren auch eher unteres Niveau. Allerdings reichte es zum Punkt gegen Silvio Jabusch und einem Plus von 50 Kegeln. Damit stand es nach zwei Dritteln der Partie 2:2 in den Duellen bei einem souverän erscheinenden 84-Kegel-Vorteil für Freiberg.

Das sollte eigentlich reichen, doch wie es eben an so einem Tag ist, es kam eines zum anderen und schon war das Kind in den Brunnen gefallen. Weder Felix Wagner (533) noch Michael Zimmer (525) konnten ihre Duelle gewinnen und zu allem Überfluss schwand dann auch noch Bahn um Bahn der Kegelvorsprung, der immerhin das Unentschieden hätte retten können. Ein überragender Sebastian Hartmann (606) zusammen mit Sascha Sadowski (557) nutzten die Schwäche der Hausherren konsequent aus, fighteten bis zum Schluss und machten so die größte Überraschung des 7. Spieltages perfekt.

Michael Hahn


Markranstädt: Überraschender Auswärtssieg

„Mit zwei Punkten fahren wir wieder heim, mit zwei Punkten ...", sangen die Randleipziger überglücklich am Ende des 7. Spieltages. Ein überraschender, wenn auch verdienter Auswärtssieg. Die Freiberger verloren nach fünf Jahren wieder ein Heimspiel, da sie nicht ihre gewohnten Leistungen abrufen konnten und Markranstädt die Schwächen auszunutzen vermochte.

Als Startspieler mit 605 Kegeln viel erfolgreicher als zuletzt zu Hause – Tobias Schröder. Foto: SKM


Nun wissen auch die Hausherren, wie sich Markranstädt am letzten Spieltag gefühlt hat. Aber dennoch ein Lob an dieser Stelle: Trotz des spannenden und heiklen Spiels, zeigten beide Mannschaften absolut Fairness und war es noch so knapp, klatschte man auch bei einem guten Wurf des Gegners.

Stimmen zum Spiels

Mannschaftsleiter Sebastian Hartmann: „Heute zeigten wir nicht immer unsere Leistungsstärke, aber schafften es immer wieder, Freiberg entscheidend unter Druck zu setzten. Diese Nervenstärke hat mir in den letzten Spielen gefehlt."
Auf Grund der letzten Niederlagen stellte Mannschaftsleiter Sebastian Hartmann die Aufstellung um. Auch wurden die Duelle anders gesetzt, und dieser Schachzug sollte sich am Ende bezahlt machen. Mit Tobias Schröder (605) und Mike Chilcott (523) gab es ein neues Starterpaar. Ziel war es, dass Schröder den Duellsieg holen sollte und Chilcott am eigentlich so starken Freiberger Mannschaftsleiter dran bleibt. Schröder gewann schnell drei Sätze gegen Heiko Wüstling (600), gab den letzten Satz im Gefühl des feststehenden Duellsieges aber deutlich ab. Chilcott hatte große Mühe an seinem Gegner Michael Hahn (578) dranzubleiben, gab aber nie auf und so hielt er den Rückstand in Grenzen.

Nun sollten die soliden Marcus Bösewetter (550) und Silvio Jabusch (492) im Mittelpaar Akzente und Freiberg unter Druck setzen. Die Gegner waren Stefan Ulbricht (534) und Ingolf Stein (542). Bösewetter begann schwach und auch Jabusch konnte seinen Gegner auf der ersten Bahn nicht halten. Doch von Bahn zu Bahn steigerte sich Bösewetter, sodass er nach 0:2-Rückstand beide Schlusssätze gewann und über die höheren Gesamtkegel auch das Duell, weil er allein auf der letzten Bahn seinem Gegner 35 Kegel abnehmen konnte. Jabusch hingegen konnte sich nicht wirklich steigern, gewann zwar die Sätze 2 und 3, verlor aber die anderen beiden Sätze klar und gab deshalb das Duell ab.

Mit 2:2 in den Duellen und einer Hypothek von 84 Kegeln Rückstand gingen Mannschaftsleiter Sebastian Hartmann (606) und Sascha Sadowski (557) auf die Bahnen. Der Siegeswille war deutlich bei beiden erkennbar. Sie rissen die Markranstädter Zuschauer mit, die bei jedem Wurf lauter wurden. Hartmann gewann seinen 1. Satz deutlich, Sadowski gab ihn mit nur einem Kegel weniger ab. Doch beide kämpften weiter, setzten die Freiberger Schlussspieler Michael Zimmer (525) und Felix Wagner (533) weiter unter Druck und diese wurden immer nervöser. So konnten die Randleipziger weitere Sätze gewinnen und den Rückstand auf 14 Kegel vor der letzten Bahn reduzieren. Sieg, Niederlage oder Unentschieden? Alles war noch möglich! Doch Freiberg kam gar nicht mehr ins Spiel, sodass die beiden Markranstädter den Sieg im Schlussspurt einfahren konnten.

Die Freude war natürlich riesengroß. Von den Ergebnissen her war es sicher kein überragendes Spiel, aber ein wichtiger Sieg für die Moral der Mannschaft. Nun liegt der SKM wieder im Soll und kann entspannter auf das nächste Spiel schauen.

Sascha Sadowski



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