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Champions League, Final Four in Podbrezova

Bamberger Damen und Zerbster Herrenteam holen das "Triple"aus Weltpokalerfolg, Meisterschaftstriumph und Champions League-Krone!


Mit einem 7:1-Erfolg konnten sich die Damen von Victoria Bamberg gegen den BBSV Wien für die erlittene Niederlage beim „Finale dahoam" im Vorjahr revanchieren und damit die Champions-League 2017 gewinnen. Zuvor setzte sich Bamberg im Halbfinale mit 7:1 gegen KK Celje durch und der BBSV Wien gewann gar mit 8:0 gegen KK Mlaka Rijeka. Für das perfekte Wochenende aus deutscher Kegelsicht sorgte anschließend der SKV Rot-Weiß Zerbst, der im Finale gegen den Titelverteidiger Szegedi TE mit 6:2 gewann und damit den deutschen Doppelerfolg in Podbrezova perfekt machte. Im Halbfinale hatte Zerbst den Final Four Gastgeber ZP Sport Podbrezova mit 5:3 bewzwingen können.

Finale Herren: Start-Ziel-Sieg in einem nervenstarken Team / Robert Ernjesi 691 Kegel

Rot-Weiß Zerbst – Alabardos Szeged 6:2 (15:9, 3876:3771)


Triple-Sieger 2016/17 – SKV Rot-Weiß Zerbst, hinten von links: Thomas Schneider, Präsident Lothar Müller, Timo Hoffmann, Manuel Weiß, DKBC-Cheftrainer Günther Doleschel, Andreas Lepsi (Marketing), Sportwart Andreas Förster; vorne von links: Mathias Weber, Boris Benedik, Uros Stoklas, Teammanager Martin Herold, Axel Schondelmaier und Fabian Seitz.


Der letzte Wurf gebührte Boris Benedik, der mit einer 186er-Schlussbahn das Sahnehäubchen beim 6:2-Erfolg setzte und mit 672 Kegeln im Schlussdurchgang bester Akteur war. Zuvor hatte Tom Schneider im Schlussdurchgang mit einem vorzeitigen Duellerfolg für erste Gelassenheit im Zerbster Team gesorgt. 69 Kegel, schon acht Satzsiege und zwei Duellerfolge gab bereits das Starttrio dem zweiten Tel des Zerbster-Sextetts mit auf den Weg.
Startrio (2:1/69): Bei den unterlegenen Akteuren – alle Duelle waren bereits entschieden, war im letzten Satz etwas die Luft raus. Lediglich Tibor Szel wehrte sich lange gegen das 0:4. Am Ende verfehlte Robert Ernjesi die 700 nur um neun Kegel und holte sich sein Duell ebenso sicher wie Mathias Weber (678) und Axel Schondelmaier (672), die dem Serben kaum nachstanden. Stoklas konnte zwar Ernjesi im Laufe des Spiels (337/294) immer weniger im Zaume halten, seine 631 untermauerten aber dennoch den Gesamtvorsprung einer bärenstark agierenden Zerbster Mannschaft.
Vorschau: Die Zerbster Herren waren im Vorjahr im Halbfinale am Titelverteidiger Szeged mit 2:6 gescheitert. Jetzt treffen beide Teams im Finale erneut aufeinander. Allerdings hatten die Sachsen-Anhaltiner auch schon beim Weltpokal-Halbfinale das Vergnügen mit den Ungarn, als sie sich mit einem 6:2 schadlos hielten und sich den Pokal dann auch sicherten. Finalgegener damals war übrigens Podbrezova. Den diesjährigen Final Four-Gastgeber hatten die Zerbster im Halbfinale in einem lange Zeit sicher scheinenden Siegspiel, dass kurzzeitig noch zum nervenzehrenden Krimi wurde, letztlich mit 5:3 aus dem Rennen geworfen.

Spiel um Platz 3: ZP Sport Podbrezova – KK Zapresic 5,5:2,5

Finale Damen: Souveräne Bamberger Finalvorstellung mit 3748 Kegeln brachte das "Triple"

Victoria Bamberg – BBSV Wien 7:1 (17:7, 3748:3541)

Triple-Sieger 2016/17 – SKC Victoria Bamberg, hinten von links: Harald Grätzsch, Alina Dollheimer, Ioana Antal, Beata Wlodarczyk, Sina Beißer und Ines Maricic; vorne von links: Beate Fritzmann, Corinna Kastner,Sabrina Imbs, Daniela Kicker und Sabrina Walter. Foto: SKC

Mit 3748 Kegeln holt sich Bamberg im Finale auch den Turnierbestwert vom entthronten Champions League-Sieger BBSV Wien (3731 im Halbfinale) und sichert sich souverän das Triple aus Weltpokaltitel, nationaler Meisterschaft und Champions League-Krone. Ines Maricic erzielt die beste Leistung im Finale mit 651 Kegel. Hana Wiedermannova holt den Ehrenpunkt für Wien.
Starttrio (0:5/-137): Nur 15 Kegel lagen am Ende zwischen den Einzelergebnissen der Bambergerinnen, Corinna Kastner war Stärkste mit 635 Kegeln – und alle drei waren besser als die stärkste Wienerin (Domique Pumpler, 614). Als sich Sina Beißer im Räumen durch die zwischenzeitliche Aufholjagd von Domique Pumpler nicht beirren ließ, war der Dreifacherfolg am Start samt mehr als komfortablen Gesamtvorspung unter Dach und Fach.
Vorschau: Bei den Damen kommt es zu einer Neuauflage des vorjährigen Finales, dass die Bambergerinnen im "Finale dahoam" verloren hatten. Im Halbfinale dominierten bereits beide Teams. Bamberg mit 3651 Kegeln und einem 7:1 gegen Celje und Wien sogar mit 3730 Kegeln beim 8:0 gegen Rijeka. Herausragend beim Titelverteidiger waren die Wiedermanovas-Schwestern. Hana erzielte 668 Kegel, die fünf Jahre jüngere Dana 659. Bei Bamberg waren die Finalisten der vergangenen Einzel-Weltmeisterschaft, Ines Maricic (642) und Sina Beißer (637), die Besten.

Spiel um Platz 3: KK Celje – KK Mlaka Rijeka 7:1

Alle Informationen auf einen Blick


Halbfinale Damen:
Victoria Bamberg – KK Celje 7:1 (13:11, 3651:3504)
Ines Maricic (642) und Sina Beißer (637) superstark – Bamberg im Finale gegen Wien

Mit einer starken Mannschaftsleistung, aus der die WM-Einzel-Finalistinnen von 2016, Ines Maricic (642) und Sina Beißer (637) noch herausragten, bezwang Victoria Bamberg Celje mit 7:1. Celje konnte nur im ersten Satz der Begegnung überraschen, danach beherrschte der deutsche Meister das Spiel eindeutig und lag schon zur Halbzeit mit 98 Kegeln in Front. Sina Beißer entschied ihr Duell vorzeitig, Ines Maricic hielt die stärkste Slowenin, Rada Savic (612) auf Distanz, auch Alina Dollheimer (603) übertraf die "Traummarke". Corinna Kastner (596) schließlich drehte ihr Duell noch nervenstark im Finalsatz.

2. Halbfinale: BBSV Wien – KK Mlaka Rijeka 8:0
Der BBSV dtellte beim Kantersieg einen neuen Bahnrekord mit 3730 Kegeln auf. Überragend agierten die Wiedermannova-Geschwister Dana und Hana mit 669 und 658 Kegeln.

Halbfinale Herren:
ZP Sport Podbrezova – Rot-Weiß Zerbst 3:5 (10,5:13,5, 3777:3875)
Zerbst mit Start-Ziel-Sieg – aber auch einem ungeahnten Krimi zum Abschluss
Im zweiten Halbfinale der Herren setzten sich die Zerbster Herren gegen Gastgeber ZP Sport Podbrezova mit 5:3 und 98 Kegeln mehr scheinbar sicher durch. Mathias Weber setzte am Start trotz eines Vilmos Zavarko mit 677 kegeln den Bestwert. Doch im vorletzten Satz gelang es Zerbst nicht, schon 12,5 Sätze im Sack zu haben, sodass die Gastgeber zu einem unerwarteten Penalty im Finalsatz kamen – ZP hätte nur alle drei Sätze gewinnen müssen, um bei 4:4 mit 12,5:11,5-Sätzen zu gewinnen – was nach den letzten Vollen auch mehr als im Bereich des Möglichen lag. Doch als es daraf ankam, überzeugten Boris Benedik und den Partiebesten Timo Hoffmann (685) mit herausragender Nervenstärke. Dann war auch der Kampfgeist der Gastgeber erloschen. Der Sieger aus dieser Partie spielt am Sonntag im Finale gegen Alabardos Szeged, das im ersten Halbfinale den KK Zapresic mit 6:2 bezwang.

2. Halbfinale: Alabardos Szeged – KK Zapresic 6:2
Vor dem finalen Durchgang führte Szeged mit 26 Kegeln und 11:10-Sätzen, Zapresic hatte aber mit 2:1-Führungen sehr gute Chancen auf zwei weitere Duellsiege, doch Bela Feher (177) und Norbert Kiss (169) machten alle Hoffnungen der Kroaten zunichte. Bester Akteur war Robert Ernjesi mit 677 Kegeln.

Vorschau:
Großes Stelldichein der Spitzenkegler in Podbrezova
Deutschland mit Bamberg und Zerbst am Start


Gespannt blickt die Kegelwelt an diesem Wochenende in die Slowakei nach Podbrezova, wenn sich die europäischen Spitzenteams im Champions-League Final Four ein großes Stelldichein geben. Am Start sind die besten vier Clubmannschaften der Damen und Herren, die sich über die internationalen Mannschafts-Wettbewerbe für die Champions-League qualifiziert und dort zwei K.o.-Runden überstanden haben.

Weltpokalsieger (Foto links) und Deutscher Meister sind die Bambergerinnen schon in dieser Saison. Auch die Zerbster holten bereits zwei Titel in dieser Spielzeit: den Weltpokalsieg und die deutsche Meisterschaft (Foto rechts).

Im Vergleich zum letzten Final-Four haben sich die Teilnehmerfelder kaum verändert. Bei den Damen ist mit dem KK Celje der slowenische Meister wieder am Start, während sich die Teams von KK Mlaka Rijeka (CRO) und den beiden Vorjahresfinalisten BBSV Wien (AUT) und SKC Victoria Bamberg (GER) erneut für das Finalturnier qualifizieren konnten. Bei den Herren ist der KK Zapresic (CRO) anstelle des SKC Victoria ins Finale eingezogen und trifft dort auf den Lokalmatador ZP Sport Podbrezova, den Deutschen Meister Rot Weiß Zerbst und Titelverteidiger Alabardos Szegedi TE aus Ungarn.

Nach dem durch den Spielplan des internationalen Verbandes NBC die Halbfinalpartien bereits im Vorfeld feststanden, konnten sich alle Teams gezielt vorbereiten. Die Deutschen Meisterinnen aus Bamberg zählen ebenso wie Zerbst bei den Herren zum Favoritenkreis auf den Sieg in der diesjährigen Champions-League, wenn auch die Qualität der Teilnehmer im Herrenfeld größer zu sein scheint.

Im 1. Halbfinale trifft der Titelverteidiger und frischgebackene österreichische Staatsmeister BBSV Wien auf Kroatiens Vizemeister KK Mlaka Rijeka. Die Wienerinnen waren wie auch Rijeka in der 1. Runde spielfrei. In Runde 2 setzte sich Wien mit zwei Siegen gegen ZP Sport Podbrezova durch, während Mlaka Rijeka sich dank der mehr erzielten Mannschaftspunkte gegen Elektromures Romgaz Targu Mures aus Rumänien durchsetzen konnte. Daher ist eine Prognose über den Ausgang dieses Duells relativ schwierig. Die Tagesform und das bessere Nervenkostüm werden den Ausschlag für den Finaleinzug geben.

Im zweiten Halbfinale treffen mit Bamberg und Celje zwei Teams aufeinander, die sich die letzte Dekade über immer wieder gegenseitig zur Höchstform getrieben haben, wobei die internationale Bilanz der Bamberger Vorzeigekeglerinnen gegen Celje negativ ausfällt. Aber, und das hat jede Spielerin im Kopf, gelang es dem SKC Victoria, dem Team von KK Celje den CL-Triumph im Jahr 2013 in Podbrezova kurz Ende des Spiels noch zu entreißen. Damals setzte man sich im Finale mit 5:3 bei 12:12-Sätzen und lediglich vier Kegeln mehr (3582:3578) durch und gewann das Turnier. „Wir haben eine phantastische Saison in der Bundesliga gespielt, haben den Weltpokal gewonnen und möchten nun die Saison mit dem Champions League-Titel krönen. Jede Einzelne von uns ist bereit, alles in die Waagschale zu werfen. Aber zunächst einmal dürfen wir nur an das Halbfinale gegen Celje denken. Das ist ein richtig harter Brocken gegen den wir da bestehen müssen. Aber wir sind stark genug und können uns gegen den Titelträger Sloweniens durchsetzen, wenn wir unsere gute Form auf die Bahn bringen. Wir sind zu allem bereit", so Teamkapitän Daniela Kicker vor dem Final-Turnier in Podbrezova. Bamberg qualifizierte sich zwei Viertelfinalsiegen gegen den KC Schrezheim für das Halbfinale, während sich Celje durch zwei Runden kämpfen musste. In Runde 1 schalteten die Sloweninnen mit zwei Siegen die österreichischen Damen aus St.Pölten aus und im Viertelfinale gab es einen spannenden Kegelkrimi gegen den ungarischen Meister Rakoshegyi Vasutas SE. Nach einer 5:3 Niederlage im Hinspiel gelang im Rückspiel das gleiche Resultat, da aber die Sätze mit 28:20 deutlich für Celje sprachen, standen die Sloweninnen im Halbfinale. Bambergs, aber auch Deutschlands Kegelfans drücken dem Team aus Bamberg die Daumen, dass es nach dem verlorenen „Finale dahoam" mit dem Titelgewinn die Heimreise antreten kann, einen Halbfinalsieg vorausgesetzt.

Ebenso erlesen wie das Damenfeld sind auch die Halbfinalspiele der Herren besetzt. Im 1. Halbfinale treffen am Samstag Titelverteidiger Alabardos Szegedi TE aus Ungarn und Kroatiens Vizemeister KK Zapresic aufeinander. Das Spitzenteam aus dem Land der Magyaren hat sich sehr souverän für das Final Four qualifiziert. In der 1. Runde siegte es zweimal gegen den SKK Vrachlabi aus Tschechien und in der 2. Runde eliminierte man den italienischen KK Neumarkt mit zwei souveränen Siegen. Die Kroaten aus Zapresic gewannen in der 1. Runde zweimal gegen Zalaegerszegi TK und setzten sich dann mit zwei Siegen gegen die Herren des SKC Victoria Bamberg durch.

Im 2. Halbfinale trifft dann der Deutsche Meister aus Zerbst, der mit zwei Siegen gegen Calcit Kamnik (SLO) in die 2. Runde einzog. Dort setzte sich Zerbst gegen Repcelaki SE aus Ungarn durch, weil die Sachsen-Anhaltiner mehr Mannschaftspunkte auf dem Konto hatten. Podbrezova qualifizierte sich für sein Heimfinale gegen den KC Schwabsberg zwar vorzeitig, aber letztlich nur mit einem halben Satzpunkt mehr, was zeigt wie eng die Weltelite beieinader liegt. Gegen St.Pölten (AUT) gelangen Pobrezova dann zwei souveräne Siege. Für Spannung ist also gesorgt, wenn man sich die Teilnehmer der Herren ansieht.

Aus Sicht des DKBC wäre ein deutscher Doppelerfolg das Schönste, was passieren könnte. Und dafür wünscht man den Teams vom SKV Rot Weiß Zerbst und vom SKC Victoria Bamberg für das Finalturnier „Gut Holz" und viel Erfolg in Podbrezova.

Markus Habermeyer
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