1. Bundesliga Frauen – 11. Spieltag, 20/21.01.24

Schrezheim holt in einem unglaublichen Endspurt einen Punkt gegen Meister Bamberg

Eine fast verlorene Partie riss Schrezheim im Topspiel gegen Titelverteidiger Bamberg am Sonntag noch aus dem Feuer und machte aus einem 0:4 noch ein Remis. Hinter Tabellenführer Liedolsheim (20:2/61) geht das muntere Platzwechsel-Spiel indes weiter. Pöllwitz (19:3/63) rückte auf Rang 2 vor, Bamberg (18:4/60) fiel auf den dritten Platz zurück. Durch ein 6:2 gegen Zerbst konnte sich Pirmasens vom Tabellenkeller entfernen, Auma mit einem 4:4 in Fürth gegen Erlangen-Bruck sich auf einen Nichtabstiegsplatz schieben.

zu den 2. Bundesligen


Unglaubliches Schrezheimer Schlussduo: Sabina Sokac und Kathrin Lutz. Foto: KCS

Schrezheim – Bamberg
4:4 (10:14; 3666:3659)

0:4/-109 lagen die Schrezheimerinnen gegen den Titelverteidiger zurück, als das Schlussduo um Sabina Sokac und Kathrin Lutz auf die Bahnen kam. Das schien nicht mehr aufzuholen, zumal die Konkurrenz um Alena Bimber und Melissa Müller alles andere als Laufkundschaft war.
Doch das Schrezheimer Schlussduo konnte den Rückstand auf den ersten drei Bahnen halbieren. Unglaublich, ließen beide doch im zweiten Satz jeweils eine große Chance auf einen Satzgewinn liegen. Aber auch ohne diese Punkte führten beide 2:1/29 deutlich. Doch im Gesamt waren es immer noch 50 Kegel, die der Titelverteidiger mehr auf den Tabulator hatte. Und jede Akteurin hatte ja nur noch 30 Wurf. Schrezheim kam näher und näher. Im 27. Wurf gelang Lutz eine Neun, die Bimber direkt neben ihr mit einer Neun konterte. Auf der Anzeigetafel tauchte nun auch schon mal eine vier bei den Mannschaftspunkten auf Seiten der Gastgeberinnen auf. Schließlich hatte Lutz den Teambestwert auf 647 geschraubt, Bimber nur noch einen Wurf ins volle Bild und Sokac zwei Wurf, einen davon auf einen Einzelkegel. Bamberg lag nur noch um einen Kegel vorn. Sokac räumte, Bimber traf nur zwei und schlug die Hände vors Gesicht. Sauter lief an, Lutz jubelte schon beim Anwurf, alle Kegel fielen. Sekunden später tanzten die Gastgeberinnen und jubelten über einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punktgewinn.

A
m Start dieser so dramatisch endenden Partie lag die Schrezheimerin Saskia Hopp gegen Corinna Kastner schnell 0:2/-15 zurück, während Melina Russ mit einem starken Start auf 334 Sina Beißer durch ein 1:1/11 zwischenzeitlich herausforderte. Doch 124 auf der dritten Bahn waren zu wenig, um Druck aufzubauen. Beißer zog davon, auch Kastner ließ sich vom zwischenzeitlichen 1:2 nicht irritieren. Der Meister lag beruhigend 2:0/60 vorn.
In der Mitte legte die Partiebeste Celine Zenker (Foto oben) mit 355 Kegeln los und baute den Vorsprung bei 649 Kegeln schließlich um 60 Kegel aus. Spannender machte es Luisa Ebert, die durch eine 120er-Bahn im Gesamt ins Hintertreffen gegen Christina Neundörfer (615), geraten war. Sie brauchte den Sieg auf der letzten Bahn für den Duellsieg, der ihr auch gelang. Mit dem 4:0/109 für die Gäste war die vermeintliche Vorentscheidung gefallen.
Bis Sokac&Lutz die Bahnen betraten...

Pöllwitz - Waldkirch
8:0 (22:2, 3635:3171)

Mit einem souveränen Heimerfolg übernahm Pöllwitz am späten Samstagnachmittag für knapp 24 Stunden die Tabellenspitze in der 1. Bundesliga Frauen. Das Team wurde kräftig umgestellt, so standen Friederike Schulz und Gabi Muhl gemeinsam am Start, Startspielerin Sarah Conrad (Foto unten) rückte in die Mitte und Selina Thiem wieder an den Schluss.

Und ab Conrad ging die Post mit 648 Kegeln so richtig ab, der Sieg stand aber zu keinem Zeitpunkt der Partie in Frage. Nur Alexandra Kempf auf Waldkircher Seite konnte am Start nach ihrem Auftaktsatzerfolg kurze Zeit von Zählbarem für die Gäste träumen. Für diese ging es weiter in die Oberlausitz zum Pokalspiel gegen Königswartha am Sonntag. Eine Mammutstour der Schwarzwälderinnen.

Pirmasens - Zerbst
6:2 (13,5:10,5; 3467:3369)

Eine Galavorstellung der Partiebesten Alisa Bimber (622, Foto unten) führte die Gastgeberinnen zu einer 2:1/69-Halbzeitführung im Spiel über sechs Bahnen. Marie-Louise Pfeffer (582), stärkste Akteurin auf Seiten der Gäste, sorgte mit ihrem vorzeitigen Duellsieg zumindest dafür, dass sich die Zerbsterinnen im Schlusstrio noch Hoffnungen auf eine Wende machen konnten.

Die Gäste holten auch gleich 31 Kegel heraus, doch nur Katharina Coressel zeigte bei ihrem zweiten Erstligaeinsatz Nerven und musste nach 60 Wurf durch Luisa-Marie Neu ersetzt werden. Da aber Sarah Freyler und Marie-Luise Scherer kontern konnten, waren die Gastgeberinnen schnell wieder in der Spur. Neu lieferte anschließend, konnte zwar den Duellverlust nicht verhindern, aber das Gesamt klar auf ESV-Seite mit 50 Kegeln mehr vor der Schlussbahn halten. Die Spannung aber blieb: Anja Heydrich und Christina Neuendorf kämpften um den Duellsieg, noch immer war ein Remis für Rot-Weiß drin. Doch der ESV gewann alle drei Schlusssätze und siegte am Ende deutlich.

Liedolsheim – Eggolsheim
7:1 (15,5:8,5; 3330:3134)

Stolze 125 Kegel legte das Gastgeberpaar, das erst im Schlusssatz so richtig in der Partie angekommen war, zwischen sich und die Gäste. Immerhin: Der Wechsel auf Melanie Schwarzmann brachte einen Satzgewinn für das Schlusslicht. Bianca Zimmermann (Foto unten) erzielte mit 590 Kegeln da schon den Bestwert der Partie.


In der Mitte konnte Sandra Sellner beim KVL nicht überzeugen, auch der Wechsel auf Vanessa Rauch verhinderte den Duellverlust nicht. Corina Bese konnte nach 525 Kegeln ihr Glück kaum fassen. Fast wäre auch das zweite Duell in der Mitte dem Tabellenführer durch die Lappen gegangen, aber Maren Seitz rettete sich bei weniger Gesamtkegeln durch einen Schlusssatzsieg zum 2,5:1,5-Erfolg gegen die Beste der Gäste, Romy Joppert (546). Eggolsheim konnten dieses Drittel mit 22 Kegeln plus für sich entscheiden.
Das Schlussduo brachte den Sieg schließlich souverän unter Dach und Fach, Yvonne Schneider, weil sie sich steigerte und Saskia Seitz, weil sie den entscheidenden Vorsprung auf den ersten 60 Wurf herausgeholt hatte.

Erlangen-Bruck - Auma
4:4 (14:10; 3412:3416)

Den besseren Start erwischten die Gäste, doch die Duelle entschieden sich erst auf der Schlussbahn. Vanessa Geithel brachte dabei ihr Match noch deutlich unter Dach und Fach. Im anderen scheiterte die Aufholjagd von Yvonne Wolf nach 0:2/-15 durch eine eigene 135er-Schlussbahn knapp. Auma lag dennoch beim 1:1 mit 21 Kegeln voraus.
Dank eines starken Auftritt der Partiebesten Tanja Seifert (605, Foto unten) drehte das FSV-Mittelpaar schnell die Partie, zur Halbzeit lag der FSV 50 Kegel vorn. Corinna Thiem führte zwar dann gegen Tanja Kölbl mit 2:1, doch Kölbl machte im letzten Satz auch das zweite Duell für die Gastgeberinnen klar, die nun mit 3:1/44 führten.


Doch die Partie hatte noch eine weitere Zuspitzung, denn Saskia Engler schwang sich mit 602 zur Teambesten auf Aumaer Seite auf, während auf Erlangener Seite Paula Straub einen gebrauchten Tag erwischte und Petra Wirth Platz machen musste. Als schließlich Cornelia Höft-Kühn im Wurf 119 den Kegel7 räumte, und im letzten Wurf ins volle Bild kam, war klar: Über die Gesamtkegel und Englers Duellsieg holten die Gäste drei Mannschaftspunkte und kletterten in der Tabelle auf den Nichtabstiegplatz 7.

2. Bundesligen Frauen, Ergebnisse

2. Bundesliga Mitte: Fronberg büßt einen Zähler ein

An der Tabellenspitze büßte von den Verfolgern Fronberg (15:7/56) einen Punkt durch ein 4:4 in Bayreuth ein. Spitzenreiter Warmenstein (20:2/60) zog auch beim 6:2 in Helmbrechts seine Kreise, Mörfelden (16:6/56) hielt mit einem 6:2-Heimsieg gegen Neustadt Anschluss. Am 12. Spieltag (4. Februar) kommt es zum absoulten Spitzenspiel zwischen Warmensteinach und Mörfelden. Das beste Einzelergebnis am Spieltag erzielte Melanie Helbach (Mainz, Foto unten) mit 614 Kegeln. Ergebisse: SCHOTT Mainz – SKV Kriemhild Lorsch 5:3, SKK Helmbrechts – SSV Warmensteinach 2:6, KSC Mörfelden – Germania Neustadt 6:2, Walhalla Regensburg – TSV Breitengüßbach (13:00), Schützengilde Bayreuth – ASV Fronberg 4:4.

2. Bundesliga Ost: Spitzenreiter gewinnt Top-Spiel

In einer dramatischen Begegnung sicherte sich Spitzenreiter Elsterwerda (17:5/55) einen 5:3-Erfolg gegen Verfolger Schafstädt (15:7/51,5) und führt nun das Feld allein an. Bautzen und Schönebeck (je 14:8-Punkte) hielten ihre Lauerposition. Mit 599 Kegeln setzte sich die Dresdnerin Nadine Schönborn (Foto) an die Tagesspitze der Liga-Einzelergebnisse.

Ergebnisse: MSV Bautzen – KV Lauchhammer 6:2, KSV Bennewitz – Union Schönebeck 0:8, Gut Holz Wriezen – SG Wählitz, ESV Lok Elsterwerda – Germania Schafstädt 5:3, Hohnstädter SV – Dresdner SV 6 :2, Gut Holz Wriezen – SG Wählitz 6:2         

2. Bundesliga Süd: Schretzheim nahm Auswärtshürde bei der "Namensschwester"

Es blieb am Ende beim Ein-Punkte-Vorsprung von Spitzenreiter Schretzheim (16:6/51), der die Auswärtshürde bei der "Namensschwester" Schrezheim II mit einem 5:3-Sieg nahm. Verfolger Plankstadt (15:7/54) lag vom Start weg in Poing vorn und gewann mit 7:1. Den Spieltagsbestwert der Liga erzielte Christina Bischof (Schretzheim, Foto ) mit 616 Kegeln.

Ergebnisse: KRC Kipfenberg – SV Weidenstetten 6,5:1,5, SKK Poing – BW/GH Plankstadt 1:7, Athena/Jahn Freiburg – SKC Gaisbach 6:2, Frisch Auf Leimen – SKK Oberlauterbach (verlegt), KC Schrezheim II – BC Schretzheim 3:5