1. Bundesliga Frauen – 17. Spieltag, 07.04.24
Erster 700er bei den Frauen im Sportkegeln Classic – Meister-Countdown in Liedolsheim
Am vorletzten Spieltag der Frauen sind die Meisterfragen in der 1. Bundesliga sowie zwei zweiten Ligen noch offen. Doch den Knaller des Tages gab es schon mittendrin in Pöllwitz, als die Schrezheimerin Kathrin Lutz mit Bahnen von 171, 198, 177 und 166 als erste deutsche Classic-Keglerin die 700er-Marke übertraf und einen neuen Bundesligarekord aufstellte. Den alten hielt Martina Orth-Helbach (Mainz) mit 699 Kegeln. Dieser wurde an diesem Tag noch ein zweites Mal punktgenau erreicht. Die Lorscherin Michelle Hecht spielte ebenfalls 699 Kegel.
1. Bundesliga
Die Schrezheimerin Kathrin Lutz stellte mit 712 Kegeln in Pöllwitz einen neuen Bundesligarekord auf und überspielte als erste deutsche Classic-Keglerin die 700er-Marke. Weltrekorde können nur bei Weltmeisterschaften aufgestellt werden. Das höchste bisher in einem nationalen Wettbewerb erzielte Ergebnis erreichte Lubica Listoferova aus der Slowakei mit 719 Kegeln. Foto: KCS
Entscheidungen: Auma, Zerbst und Waldkirch steigen ab.
Offen: Meisterschaft
Vor dem die Meisterschaft entscheidenden Gipfel zwischen Liedolsheim (30:4/93) und Bamberg (30:4/101) am kommenden Sonntag beim KVL fuhren beide Favoritinnen die erwarteten Siege ein. Liedolsheim musste bei Schlusslicht Waldkirch am Start aber erst einmal erheblichen Widerstand überwinden und führte lediglich mit 2:1/27, wurde dann aber seiner Favoritenrolle eindeutig gerecht.
Platz 3 war Pöllwitz schon vor dem Spiel nicht mehr zu nehmen. Lediglich ein Ausrutscher des Spitzenduos hätte noch eine andere Medaillenfarbe bringen können. So wollten sich die Mücken mit einem Heimsieg verabschieden, der auch mit einer überzeugenden Mannschaftsleistung gelang. Das Glanzlicht aber lieferte Kathrin Lutz mit dem neuen Bundesligarekord von 712 Kegeln. Sie übertraf als erste deutsche Classic-Keglerin überhaupt die 700er-Marke. Was für ein historischer Tag in Zeulenroda-Triebes.
Ganz anders war die Gemütslage in anderen Teilen der neuen Bundesländer. Mit den bitteren Heimniederlagen von Zerbst und Auma ist der Abstieg aller drei Aufsteiger einen Spieltag vor Saison besiegelt. Eggolsheim konnte die eigene "Mission impossible" in Bamberg dadurch etwas gelassener angehen, weil die Niederlage beim Spitzenreiter dem Klassenerhalt nicht mehr im Wege stehen konnte.
In Auma überragte am Start die erst in dieser Woche ins U23-Aufgebot für die Länderspiele gegen Polen berufene Marie Luise Scherer mit herausragenden 652 Kegeln, die der nicht weniger starken Saskia Engler keine Chance bot. Da Corinna Thiem einen ihrer weniger guten Tagen erwischte, lag Auma deutlich mit 0:2/-82 zurück. Dramatischer ging es vom Start weg in Zerbst zu. Zwar konnten die Gastgeberinnen auch ein 0:2/-43 nicht verhindern, aber Petra Böhner verlor ihr Match nach 2:1-Führung erst auf der letzten Bahn über die Gesamtkegel gegen Sandra Brunner. In der Mitte machte dann die Bruckerin Tanja Seifert gegen Anja Heydrich frühzeitig das 0:3 perfekt, als Marie Pfeiffer ein 1:2/-15 auch nicht mehr drehen konnte, waren vier Duelle für die Zerbersterinnen weg und der Strohhalm für den Klassenerhalt bei 81 Kegeln Gesamtrückstand bereits mächtig zugeklebt. Immerhin hätte ein Unentschieden noch eine theoretische Chance gelassen. Die wiederum erhielt sich Auma durch den vorzeitigen Duellsieg von Jule Schiemann gegen Vanessa Wendel. Da aber Vanessa Geithel gegen die beste Pirmasenserin Alisa Bimber hoffnungslos unterlegen war, war der Rückstand vor dem Schlussduo auf kaum einholbare 1:3/-106 angewachsen. Sowohl in Auma als auch in Zerbst gab es im Schlussdurchgang kein rettendes Wunder, zu eindeutig bestimmten die Gäste jeweils das Spielgeschehen, die das das siegbringende fünfte Duell bereits vorzeitig eintüteten.
SV Pöllwitz – KC Schrezheim 6:2
Rot-Weiß Zerbst – FSV Erlangen-Bruck 1:7
Blau-Weiß Auma – ESV Pirmasens 1:7
DKC Waldkirch – KV Liedolsheim 1:7
Victoria Bamberg – SKC Eggolsheim 6:2
2. Bundesliga Mitte
Entscheidungen: Warmensteinach ist Meister, Regensburg und Helmbrechts steigen ab.
Offen: -.
Mit 699 Kegeln hätte die Lorscherin Michelle Hecht den deutschen Rekord eingestellt, wäre da nicht eine Kathrin Lutz gewesen. Foto: SKV
Platz 8 war schon vor Ende der Partien safe, weil Eggolsheim im Oberhaus verbleibt und nur Auma zur kommenden Saison in die Liga zurückkehrt. So gab es zeitig entspannte Mienen bei Lorsch, Neustadt und vor allem bei den bis dahin am stärksten gefährdeten Bayreutherinnen.
SKK Helmbrechts – TSV Breitengüßbach 1:7
SCHOTT Mainz – KSC Mörfelden 1:7
Germania Neustadt – ASV Fronberg 5:3
SSV Warmensteinach – Walhalla Regensburg 6:2
Kriemhild Lorsch – Schützengilde Bayreuth 7:1
2. Bundesliga Ost
Entscheidungen: Lauchhammer und Wählitz steigen ab.
Offen: Meisterschaft.
Die Dresdnerin Catherine Krumbiegel wurde mit 621 Kegeln beste Einzelakteurin des Spieltages in der Liga. Foto: DSV
Die beiden heimstärksten Teams der Liga mit Bautzen (26:8/93,5) und Schafstädt (25:9/87,5) traten zu Hause an und nahmen das Titelrennen mit auf die Schlussgerade, wo sie aber auswärts auch erst einmal bestehen müssen. Schönebeck (20:14/75) hat sich aus dem Titelrennen verabschiedet. Da in der Liga das Aufstiegsrecht in der Vergangenheit schon des Öfteren weitergereicht wurde, bleibt allerings das Rennen um Platz 3 am letzten Spieltag spannend.
MSV Bautzen – Gut Holz Wriezen 5,5:2,5
Union Schönebeck – ESV Lok Elsterwerda 1:7
KV Lauchhammer – Hohnstädter SV 0:8
SG Wählitz – Dresdner SV 2:6
Germania Schafstädt – KSV Bennewitz 7:1
2. Bundesliga Süd
Entscheidungen: Poing steigt ab
Offen: Meisterschaft und ein Absteiger.
Das beste Einzelresultat gelang der Weidenstettenerin Ursula Nothelfer mit 589 Kegeln. Foto: SVW
Eine Vorentscheidung im Titelrennen war der 5:3-Sieg von Schretzheim (27:7/83) im direkten Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams gegen Plankstadt (25:9/83) insofern, da es die Kleeblätterinnen jetzt in der Hand haben, den Titel aus eigener Kraft zu holen. Doch es wartet noch das schwere Auswärtsspiel in Poing, obwohl der SKK als erster Absteiger nach der Niederlage in Oberlauterbach feststeht. So hofft Plankstadt, das kommenden Sonntag zu Hause gegen Weidenstetten spielt, weiterhin. Durch das Remis im Kellerduell kann weder Gaisbach (13:21/59) noch Kipfenberg (15:19/61,5) wirklich aufatmen – ganz im Gegensatz zu Weidenstetten, die gerettet sind. Die Kipfenberger können aber nach dem Remis in Gaisbach mit einem Punktgewinn im letzten Heimspiel zu Hause noch alles aus eigener Hand klarmachen.
Frisch Auf Leimen – KC Schrezheim II 4:4
SKC Gaisbach – KRC Kipfenberg 4:4
SKK Oberlauterbach – SKK Poing 6:2
BC Schretzheim – BW/GH Plankstadt 5:3
SV Weidenstetten – Athena/Jahn Freiburg 6:2