1. Bundesliga Männer – 9. Spieltag, 02.12.2023

Zerbst macht Herbstmeisterschaft mit Kantersieg in Bamberg klar / Irre Spannung in Wernburg, Breitengüßbach und Mörfelden

Dank eines 8:0-Kantersieges, der klarer ausfiel, als es der Partieverlauf hergab, sicherten sich die weiter verlustpunkfreien Zerbster in Bamberg die Herbstmeisterschaft. Raindorf bleibt nach einem bemerkenswerten 5:3 in Hallbergmoos mit nur zwei Zähler Abstand ärgster Verfolger.  Am Tabellenende ist nach den Siegen von Markranstädt und Mörfelden nun ein Quintett mitten drin im Abstiegskampf.

Nach Weltpokal-Bonze im Oktober (Foto) sicherte sich Tietelverteidiger Rot-Weiß Zerbst die Herbstmeisterschaft am letzten Spieltag der Hinrunde. Foto: SKV

Bamberg - Zerbst
0:8 (8:16; 3771:3988)

Durch den schwachen Heimauftritt von Cosmin Craciun (566) waren die zwei Mannschaftspunkte für das Gesamtergebnis früh zugunsten der Gäste entschieden, zumal Manuel Weiß nebenan mit 673 Kegeln den Partiebestwert markierte. Doch in vier der anderen fünf Einzel waren die Hausherren sehr nah dran an Duellsiegen und bis zur letzten Bahn des Mitteldrittels noch leiser Hoffnung auf ein Unentschieden. Dann allerdings war mit dem 0:4-Zwischenstand alles doch vorzeitig entschieden. Dass Bamberg sogar blank blieb, lag an Christian Wilke, der im ausgeglichenen Duell mit dem Teambesten der Gastgeber, Florian Fritzmann (652), um acht Kegel besser lag.

Hallbergmoos - Raindorf
3:5 (13:11; 3781:3816)

Am Start hielt Daniel Schmid (662) mit seinem klaren Duellsieg gegen Mario Nüsslein die Gästehoffnungen aufrecht und dazu war er auch besser als der teambeste Vfbler, Bojan Vlakevski (649). Mit einem 1:2/-13 hatte Raindorf noch Tuchfühlung. Im Schlussdurchgang gab dann der Gala-Auftritt des Partiebesten Jan Sandler (681) und das von Jürgen Pointinger auf den Mittelbahnen gegen Damir Cekovic klargemachte Duell den Ausschlag für den Sieg des Vizemeisters, der Herbstmeister Zerbst auf den Fersen bleibt.

Wernburg – Markranstädt
3:5 (12,5:11.5; 3695:3701)

Hatten gut lachen – das Markranstädter Schlussduo mit Sebastian Hartmann und Markus Bösewetter. Foto: SKM

Foto: Die Überraschung des Spieltages: Aufsteiger Markranstädt reißt im Schlussdurchgang den ersten Auswärtssieg in der jungen Erstligageschichte des Vereins an sich. Die Gastgeber um den Partiebesten Alexander Conrad (689) sahen lange Zeit wie die sicheren Sieger aus und führten vor dem Schlussdurchgang komfortabel 3:1/66, weil Paul Sommer dem teambesten Markranstädter, Tobias Schröder (624) beim 3:1-Sieg erfolgreich Paroli bieten konnte. Doch dann waren erst Florian Rietze, dann Oliver Herrfurth (gemeinsam 540) gar nicht im Spiel, sodass homogen auftretende Sachsen am Ende in einem dramatischen Finish noch um sechs Kegel vorbeiziehen konnten.

Breitengüßbach – Schwabsberg
4:4 (12:12; 3786:3800)


Spieler des Spieltages wurde Fabian Seitz mit 716 Kegeln. Foto: KCS/BRI

Die 716 von Schlusspieler Fabian Seitz krönten den Auswärtsauftritt der Schwabsberger, die aber den einen Punkt nur entführen konnten, weil dem für die letzte Bahn eingewechselten Stephan Drexler in Wurf 116 ein Neuner gelang, der dem TSV-Schlussduo letztlich den Zahn zog. Dabei lagen die Gastgeber nach zwei Dritteln der Partie mit 3:1/19 vorn und Christopher Wittke konnte im Finaldurchgang den Teambestwert auf 654 schrauben – angesichts der Seitz-Gala war es dennoch zu wenig.

Mörfelden – Plankstadt
5:3 (11,5:12,5; 3619:3618)

Was bitte schön war das für ein Finale. Ein einziger Kegel trennte Plankstadt um den Teambesten Manuel Vörg (616) vom ersten Erstligazähler seit der Verbandsrückkehr, zwei vom ersten Sieg. Die Gastgeber machten abgesehen vom Partiebesten Pascal Jestädt (639) so viele vorzeitige Weihnachtsgeschenke, konnten aber gerade noch rechtzeitig das Hoffnungslicht im Tabellenkeller auf den letzten Würfen wieder entzünden. Dieter Nielsen holte nach vorzeitigem Duellverlust mit einem 151:138 wichtige Kegel zurück und Sven Völkl drehte ein 1:2/-14 auf der Ziellinie noch zum Duellsieg. Die Entscheidung fiel dennoch erst im 120 Wurf. Ausgerechnet Pascal Jestädt verzog bei seinem Schlusswurf aufs volle Bild nach rechts und blieb bei Vier hängen. Sascha Schränkler war schon fertig, Sven Völkl spielte einen Fehler, Andreas Tippl räumte einen Dreier sicher. Daniel Zirnstein spielte für Frei-Holz ins volle Bild eine Acht und Dieter Nielsen räumte eine Zwei auf die Kegel2368. Die vier Kugeln schlugen fast gleichzeitig ein. Jestädt rechnete anschließend am schnellsten und riss triumphierend die Arme hoch.

Spielansage in Mörfelden. Foto: OM/Facebook