Europapokal Herren 2015, Halbfinale und Finale

Internationale Klubwettbewerbe der NBC – Übersicht

Schwabsberg: Herausforderung Europapokal mit Bravour bestanden

Halbfinale

Finale
Die Herausforderung Europapokal haben Schwabsbergs Kegler auf Anhieb mit Bravour bestanden. Mit Edelmetall „versilberten" Reiner Buschow, Damir Cekovic, Mathias Dirnberger, Ronald Endraß, Timo Hehl, Jürgen Pointinger, Fabian Seitz und Alexander Stephan ihre Teilnahme am XXVII. Europapokal der Männer in Straubing. Der deutsche Vizemeister der vergangenen Spielzeit beeindruckte auch auf internationalem Parkett mit überzeugenden Auftritten. Die 2:6-Endspielniederlage der Ostwürttemberger gegen den erklärten Top-Favoriten, die Mannschaft von C.S. CFR Cluj (Rumänien), tut daran keinen Abbruch.
Mit hervorragenden keglerischen Leistungen und einem erfrischenden Auftreten sicherte sich die junge Schwabsberger Mannschaft vielfältige Sympathien und erwies sich bei diesem Turnier als würdiger Vertreter des deutschen Kegelsports.

Die Silbermedaille beim XXVII. Europapokal der Kegler in Straubing/GER holten sich die Kegler vom KC Schwabsberg. V.l.n.r.: 1. Vors. Reinhard Prickler, Mathias Dirnberger, Jürgen Pointinger, Mannschaftskapitän Reiner Buschow, Alexander Stephan, Timo Hehl, Ronald Endraß Fabian Seitz, Damir Cekovic, Teamchef Rudolf Maier und Trainer Eugen Fallenbüchel. Foto: HiBu

Mit dem hervorragenden zweiten Platz in dem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld erreichte der Newcomer von der Ostalb eine überragende Platzierung mit der man sich zugleich das Startrecht in der Champions-League sicherte. Der Gegner steht mit der kroatischen Weltklassemannschaft von KK Zaprešić bereits fest. Das Hinspiel in Zagreb findet am 21.11. und das Rückspiel am 5.12. in Schwabsberg statt.

Frisch motiviert, durch ansprechende Leistungen in der Liga, aber durchaus auch mit gemischten Gefühlen, traten Reiner Buschow & Co. die Reise nach Straubing an. Die erste Teilnahme am Europapokal der Männer, war trotz bereits vorhandener internationaler Erfahrungen, mit Risiken und Unwägbarkeiten nur so gepflastert. Die zentrale Frage bei Spielern und Verantwortlichen war: Reicht die spielerischen Qualität; Wie wird sich die Mannschaft im direkten Vergleich mit europäischen Top-Teams schlagen? Intern reichten die Vorgaben von einem einstelligen Tabellenplatz bis zum Erreichen eines der begehrten Champions-League-Plätze.

Tretmühle Qualifikation

Zwölf Teams traten in der Qualifikationsrunde, am Mittwoch und Donnerstag vergangener Woche im Wettstreit um die vier Halbfinalplätze sowie den 5. Platz, der ebenfalls noch zur Teilnahme an Champions-League berechtigt, gegeneinander an.

Schwabsbergs Kegler überzeugten beim ersten Auftritt auf internationaler Bühne. Foto: efa

Mit herausragenden 651 Kegeln sicherte Reiner Buschow, Schwabsbergs Mannschaftskapitän, seinem Team in vorbildlicher Weise vom Start weg den Spitzenplatz. Im zweiten Rennen legte Neuzugang Jürgen Pointinger zwar hervorragende 624 Kegel nach, konnte aber nicht verhindern, dass die favorisierte Mannschaft aus Rumänien um einen Kegel knapp an Deutschen vorbei zog. Ronald Endraß und Timo Hehl, der im Verlauf des Spiels eingewechselt wurde, hielten Schwabsberg mit 596 Kegeln in dem zu diesem Zeitpunkt noch sehr engen Feld weiter auf Platz zwei.
Mathias Dirnberger und Damir Cekovic bauten mit exzellent herausgespielten 627 und 647 Kegeln den Vorsprung der Deutschen vor ihren hartnäckigsten Verfolgern, Frankreich Österreich und Slowenien nicht nur weiter aus sondern sorgten auch dafür, dass die führenden Rumänen nicht weiter enteilen konnten.
Mit 667 Kegeln setzte Fabian Seitz den überragenden Schlusspunkt unter die famose Leistung der Schwaben, die damit ihren zweiten Platz in der Qualifikation, 35 Kegel hinter den führenden Rumänien souverän behaupteten.

Ein packendes Halbfinale

Eine packende Halbfinalbegegnung zwischen dem KC Schwabsberg und der slowenischen Mannschaft vom KK Triglav Kranj erlebten die Zuschauer im Straubinger Liberty-Center. Über sechs Bahnen spielten im ersten Rennen Mathias Dirnberger gegen Gregor Bajzelj, Timo Hehl gegen Janze Luzan und Reiner Buschow gegen Ales Prosen. „Matze" Dirnberger lieferte sich gegen Bajzelj einen wahren Tanz auf der Rasierklinge. Hauchdünn die Entscheidung zu seinen Gunsten im dritten Satz mit 152:151-Kegeln. Mannschaftspunkt für Schwabsberg auf Grund des mit 625:613-Kegeln besseren Gesamtergebnisses. Der Slowene Luzan (657 Kegel) nutzte im dritten Satz eine kleine Schwäche von Timo Hehl (631) und sicherte sich Satz und Sieg. Reiner Buschow verlor zwar den ersten Satz 165:169 gegen Ales Prosen, ließ sich dann aber mit 3:1 und 615:590 nicht mehr die Butter vom Brot nehmen.
Zwischenstand bei Halbzeit: 2:1 bei 1871:1860 für Schwabsberg.

Damir Cekovic gegen Davor Sobocan, Jürgen Pointinger gegen Ales Blaz und Fabian Seitz gegen Sandi Sajako, das waren die Paarungen der äußerst hart umkämpften zweiten Spielhälfte. Hier kippte die Begegnung sogar zeitweise zugunsten der Slowenen. Vor dem Schlusssatz lagen diese bereits mit sage und schreibe 45 Kegeln in Front, bevor Schwabsberg doch noch die vielumjubelte Wende schaffte.
Damir Cekovic, musste vor allem im dritten Satz mit 137:175 so einiges einstecken. Bei Satzgleichstand ging der Mannschaftspunkt an den Slowenen Sobocan, der mit 622:608-Kegeln das bessere Gesamtergebnis erzielte. Richtig gut machte seine Sache erneut Jürgen Pointinger. Gegen den slowenischen Spitzenkegler Ales Blaz erwies der sich nämlich – nach verlorenem ersten Satz – nicht nur als eifriger Punktesammler sondern im Schlussspurt auch noch als äußerst nervenstark. Mit 3:1 und 624:622 hielt er Schwabsberg am Tropf und im Spiel. Fabian Seitz ließ gegen den Slowenen Sajko nur sehr wenig zu. Lediglich im dritten Satz fiel die Entscheidung mit 162:161 hauchdünn aus. Mit einer 172er-Schlussbahn machte der Rechberger aber dann den Sieg über ein starkes slowenisches Team perfekt.
Endstand: 6:2 bei 3739:3717 Kegeln für Schwabsberg.

Schwabsbergs Traum - im Finale gegen Rumänien

Stimmen zum Spiel

„Wir haben in diesem hochrangig besetzten Turnier beinahe alles richtig gemacht. Turniersieger wurde die rumänische Mannschaft aus Cluj. Mit den Rumänen hat am Ende das kompletteste Team den Wettbewerb verdient gewonnen. Wir haben unsererseits keineswegs verloren, sondern einen überragenden zweiten Platz erreicht. Unsere bislang beste Platzierung überhaupt. Dass wir uns mit diesem Erfolg die Teilnahme an der Champions-League gesichert haben, lässt die Niederlage im Finale leicht verschmerzen."
Deutschland – Rumänien, eine Begegnung, die auf Grund der Ergebnisse aus der Quali und den Halbfinals als absolut offen anzusehen war. In der Begegnung erwischten die Rumänen dann allerdings den besseren Start und lagen bei Halbzeit mit 3:0 und 1345:1839-Kegeln deutlich in Front. Einzig und allein Reiner Buschow (623) hätte auf Seiten der Deutschen punkten können. Doch auch der unterlag gegen Paul Ciprian Rohotin (639 ). Timo Hehl, der gegen den Rumänen Dumitru Virgil Dorin zu Felde zog, wurde von diesem mit 4:0 und 677:614 abgefertigt. Nicht sehr viel besser erging es Mathias Dirnberger bzw. Ronald Endraß, die ebenfalls mit 0:4 und 602:668 den Kürzeren zogen. Zwischenstand bei Halbzeit: 0:3 bei 1839:1984-Kegeln für Cluj.

Fabian Seitz und Jürgen Pointinger gelang es in der zweiten Spielhälfte das Ergebnis für die Deutschen etwas freundlicher zu gestalten. Fabian Seitz, zur Höchstform auflaufend, dominierte seinen Gegenspieler Petrut Ovidiu Mihalcioiu, der mit 660 Kegeln ein herausragendes Ergebnis erzielte, im Grunde genommen eindeutig. 4:0 und Tagesbestleistung mit alles überragenden 685 Kegeln. Das zweitbeste Ergebnis im gesamten Turnier, das nur noch vom Österreicher Reinhard Gruber mit 698 Kegeln übertroffen wurde. Grandios der Auftritt von Jürgen Pointinger. Der machte kurzen Prozess mit Robert Merza. Sein Beitrag - herausragende 655:611-Kegel und 4:0-Gewinnsätze. Beim Dritten im Bunde, Damir Cekovic lief spielerisch nicht sehr viel zusammen, sodass er nach der ersten Wurfserie durch Alexander Stephan ersetzt wurde. Der legte noch einmal 301 Kegel nach, konnte aber auch damit weitere Satzverluste gegen den starken Rumänen Manel Manea (632:578-Kegel) nicht verhindern. Auch dieser Punkt ging hochverdient an die starken Kegler vom Balkan. Endstand: 2:6 bei 3757:3887-Kegeln für Cluj.

Der KC Schwabsberg hat im Verlauf bei diesen Meisterschaften nahezu alles richtig gemacht. Mit dem erreichten zweiten Platz in dem hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld kann der KCS mehr als zufrieden sein. Fest steht auch, der deutsche Kegelsport wurde nicht nur sportlich hervorragend vertreten, sondern auch durch einen sympathischen Botschafter und Sympathieträger.

Eugen Fallenbüchel
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