1. Bundesliga Frauen – 18. Spieltag, 14.04.24

1. Bundesliga: Bamberg nach 5:3 in Liedolsheim wieder Meister 

Das Topduell hielt, was es versprach. Spannung, Dramatik und Nervenflattern. Am Ende triumphierte wieder Victoria Bamberg, holte seine 25. Deutsche Meisterschaft. Doch Liedolsheim hat mit diesem ultimativen Countdown in eigener Halle einen neuen Meilenstein gesetzt.

Über die Ansetzungen und Ergebnisse informiert Sportwinner wie gewohnt. Wir schauen auf die Höhepunkte und verwandeln sie im Verlaufe des Sonntagnachmittag in eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse vom Spieltag.

1. Bundesliga Frauen

Titelverteidiger Bamberg holte sich in Liedolsheim erneut die Meisterschaft. Foto: SKC

Zum letzten Mal musste der Serienmeister Victoria Bamberg 2004 mit dem später aufgelösten Verein Blau-Weiß Hockenheim einem anderen als sich selbst zum Meistertitel gratulieren. Der Titel wurde damals mit einem Top-Endspiel in Bamberg am letzten Spieltag entschieden. Schon im Vorjahr ging es beim 4:4 im Duell Meister gegen Vizemeister eng zu. Victoria nahm zwei Tabellen- und vier Mannschaftspunkte mit ins letzte Spiel und gewann souverän mit 7:1 gegen Schrezheim. 

Dieses Mal erarbeitete sich Bamberg einen Vorsprung am Start mit der Partiebesten Sina Beißer, den das Team nicht mehr hergab. Beißer, seit neuntem Spieltag nach ihrer Babypause wieder im Einsatz, machte einmal mehr den Unterschied und bezwang im Duell der Teambesten Bianca Zimmermann (610) vorzeitig. Anschließend verliefen die Paarungen sehr ausgeglichen, einen weiteren Ausreißer wie bei Beißer gab es diesmal auf Liedolsheimer Seite nicht. Dabei gab es diese Momente im Spiel (siehe Spielbericht unten)...

KV Liedolsheim – Victoria Bamberg
3:5 (10:14; 3519:3549)
Re-live

Spielfilm: Die Momente waren da, der KVL konnte sie nicht nutzen
Start (0:2/-37):
Mit Sina Beißer und Celine Zenker schickte Bamberg wie zuletzt gegen Eggolsheim zu Hause seine Schnittbesten ins Startduo, Liedolsheim tauschte Bianca Zimmermann aus der Mitte mit Yvonne Schneider. Beide Teams wollten sofort "Feuer im Kessel" machen. Beißer (650) siegte in einem hochklassigen Duell vorzeitig, was die Leistung von Zimmermann (610) aber keinesfalls schmälerte. Die Halle wurde laut, als Sellner nebenan im Duell gegen Celine Zenker mit dem Satzgewinn auf der dritten Bahn beim 1:2 bis auf sechs Kegel herangekommen war. In Wurf14 der letzten Bahn übernahm Sellner sogar erstmals die Führung mit einer Neun. Sie legte eine acht sowie eine weitere Neun zu Beginn des ersten Räumens nach. Zenker (587) gelang kein Konter, Sellner (596) räumte sauber und sammelte einen Kegel nach dem anderen ein. Und da Beißer im letzten Satz in Wurf29 kein Neuner gelang, heimste auch Zimmermann noch einen Satz und zwei Kegel ein. Die Partie war nach diesem ersten Schlagabtausch noch völlig offen.

Sina Beißer wurde mit 650 Kegeln zum Saisonabschluss noch einmal "Spielerin des Spieltages". Foto: SKC

Mitte: (1:3/-35) Da Liedolsheim mit Saskia Seitz sein "Flaggschiff" in die Mitte setzte, sollte in diesem Abschnitt etwas drin sein für die Gastgeberinnen in Sachen Gesamtkegel - soweit der Plan. Bamberg setzte Melissa Müller dagegen, die auswärts in dieser Saison noch nicht so zurechtgekommen war und am Ende auch bei 566 hängenblieb. Luisa Ebert sollte dafür Yvonne Schneider möglichst in Schach halten. Und Ebert brillierte auch in schwierigen Kombinationen und sorgte mit 161 dafür, das der Gesamtrückstand auf 62 Kegel anwuchs. Die anderen drei kämpften mit ihren Nerven, Müller konnte sich aber zumindest den Satz sichern. Eine Bahn weiter waren es nur noch 37 Kegel, die die Gastgeberinnen zurücklagen. Seitz hatte sich mit 158 erheblich gesteigert und die Führung in ihrem Duell übernommen. Schneider und Ebert hatten im letzten Wurf auf das volle Bild die Chance, den Satz für sich zu entscheiden, Ebert, am Ende mit 604 Kegeln Beste im Durchgang, reichte am Ende eine Fünf zur 2:0-Führung. War das mit 30 Kegeln plus im Duell vielleicht eine Vorentscheidung, in der Gesamtpartie war es das zur Spielhalbzeit nach 360 von 720 Wurf keinesfalls. Auf der dritten Bahn leisteten sich beide Bambergerinnen einen Fehlwurf, doch Schneider (am Ende 567 Kegel) konnte das trotz abschließender Neun nicht zum Satzgewinn nutzen und gab ihr Duell vorzeitig ab. Seitz, wiederum Beste im Durchgang, konnte den Gesamtrückstand nicht entscheidend kürzen, führte aber in ihrem Duell klar 2:1/35. In den Gesamtkegeln aber waren die Gäste mit 36 Kegeln weiter vorn. Im letzten Satz änderte sich an dieser Konstellation nichts mehr. Das KVL-Trumpfas Seitz stach mit 599 Kegeln war nicht, aber der Druck war für beide Teams weiterhin hoch.

Schluss (2:4/-36): Die Liedolsheimerin Jana Bachert traf auf ihre Nationalmannschaftskollegin Alena Bimber, Corinna Kastner sollte ihre ganze Routine gegen Mara Seitz ausspielen. Tatsächlich holten in die Vollen zunächst die Gastgeberinnen auf. Aber mit den letzten Räumern setzten sich die Bambergerinnen in den Auftaktsätzen durch und erhöhten auf 53 Kegel, vor allem, weil Bimber in Wurf29 eine schwierige Viererkombination traf und dann mit einer Neun abschloss. In die zweiten Vollen holten die Gastgeberinnen 20 Kegel zurück und übernahmen die Führung in ihren Duellen. Seitz spielte sich anschließend mit drei Neunern auf 162 und war gegen Kastner zehn Kegel voraus. War das doch noch einmal das Momentum für die Gastgeberinnen? Jein, denn Bachert brauchte für das erste Bild fünf Versuche, Bimber holte sie ein und führte 2:0/13. Der Titelverteidiger blieb 38 Kegel voraus.

Anschließend hielt Bamberg bereits in die Vollen gegen und Bachert braucht für ihr erstes Bild gar sechs Versuche. So blieb, obwohl Bachert den Satz sogar noch holte, das Gesamt mit 48 Kegeln weiter außer Reichweite. Dann zündete Bachert den Turbo, spielte über 78/10 gesamt 104 Volle, nahm Bimber 20 Kegel ab, auch Seitz blieb mit 97 und nur drei weniger an Kastner dran. Und wieder fünf Versuche bei Bachert auf das erste Bild. So waren am Ende die Duelle zwar heiß umkämpft, am erneuten Meistertitel der Bambergerinnen aber änderte es nicht.

Die vergebenen Chancen in diesem Spiel werden die Liedolsheimerinen ab morgen mitsamt der alten Anlage herausreißen. Dann kommt eine neue Bahnanlage hinein – und der Kampf um die erste Meisterschaft für den KVL beginnt von Neuem.

 

Entscheidungen: Bamberg ist Deutscher Meister, Auma, Zerbst und Waldkirch steigen ab.

Der KV Liedolsheim wurde Vizemeister in der Saison 2023/24. Foto: KVL

Als Dritter wurde in Pirmasens der SV Pöllwitz geehrt. Foto: Facebook/SVP

2. Bundesliga Mitte: Meister Warmensteinach bastelt schon am Erstligakader

Schon drei Spieltage vor Schluss war der Warmensteinacher Aufstieg nach einem Auswärtssieg in Lorsch so gut wie sicher und die Stimmung entsprechend fröhlich. Foto: SSV/Facebook

Die Breitengüßbacherin Jennifer Hollet erzielte mit 618 Kegeln den Bestwert der Liga. Foto: TSV

 

Alle Entscheidungen waren schon vor dem Spieltag gefallen. Der SSV Warmensteinach marschiert in die 1. Bundesliga durch, hat vorige Woche den größten Triumph der Vereinsgeschichte beim Heimspiel gegen Regensburg gefeiert. Mit Celine Kummer und Verena Liers konnten sogar schon zwei Neuzugänge präsentiert werden. Regensburg und Helmbrechts müssen in die Landesebene runter. Jennifer Hollet erzielte mit 618 Kegeln den Bestwert der Liga. 

 

2. Bundesliga Ost: Bautzen sicher zum Titel

Die Hohnstädterin Kerstin Rimms erzielte mit 585 die meisten Kegel am Spieltag in der Liga. Foto: HSV

 

Der Tabellenführer Bautzen verteidigte mit einem 7:1 in Bennewitz die Pole Position und holte sich den Meistertitel. Schafstädt gewann zwar auch 7:1, war aber mit einem Punkt weniger in die letzte Runde gegangen. Die Absteiger standen schon vor dem letzten Spieltag fest.

Entscheidungen: Bautzen ist Meister, Lauchhammer und Wählitz steigen ab.

 

2. Bundesliga Süd: Plankstadt entreißt Schretzheim die Meisterschaft

Das beste Resultat erzielte die Leimenerin Celina Mahl mit 617 Kegeln. Foto: FAL

Am letzten Spieltag wechselte noch einmal die Tabellenführung und Plankstadt sicherte sich durch einen 5:3-Heimerfolg gegen Weidenstetten noch Meisterschaft und Aufstiegsticket. Die Badnerinnen profitierten von der 3:5-Niederlage der Schretzheimerinnen in Poing.

Gaisbach hielt zwar bei der Schrezheimer Reserve lange gegen, unterlag aber am Ende mit 2:6 und muss neben den Poingerinnen ebenfalls absteigen.

Entscheidungen: Plankstadt wird Meister, Gaisbach und Poing steigen ab.