XXXIV. Weltpokal in Apatin (SRB)
Beim Weltpokal in Apatin gewann Titelverteidiger Rot-Weiß Zerbst diesmal Bronze, der KV Liedolsheim gewann wie die Zerbster die Qualifikation und belegte beim ersten Start in diesem Wettbewerb den vierten Platz. Die Titel gingen zum vierten Mal an Mlaka Rijeka (CRO) bei den Frauen und erstmals an den KK Neumarkt (ITA) bei den Männern.
Halbfinal- und Finalspiele
Weltpokal Spiele um Platz 3, Frauen, 07.10.2023
Frauen
KV Liedolsheim – KK Slovan Rosice (CZE)
2:6 (12:12; 3417:3476)
Mara Seitz – Nadezda Dobesova 2:2/551:571, Sandra Sellner – Simona Koutnikova 4:0/608:547, Bianca Zimmermann – Anna Straufova 1:3/568:595, Saskia Seitz – Natalie Binova 1:3/610:649, Sabine Sellner (23. Yvonne Schneider/91. Vanessa Rauch) – Lucie Vaverkova 0:4/506:579, Jana Bachert – Alena Kantnerova 4:0/574:535 / Statistik
Männer
Rot-Weiß Zerbst – SK Neunkirchen (AUT)
5:3 (15:9; 3881:3681)
Manuel Weiß – Markus Vsetecka 1:3/600:610, Tim Brachtel – Philipp Vsetecka 1:3/637:662, Robert Ernjesi - Milan Blecha 3:1/665:645, Michael Reiter – Michael Gollubits 2:2/595:596, Timo Hoffmann – Lukas Huber (91. Manuel Pötscher) 4:0/681:575, Christian Wilke (91. Alex Karl) – Martin Cserpnyak 4:0/703:593 / Statistik
Start (0:2/-35): Wieder läuft der Vorjahressieger einem Rückstand hinterher. Die Entscheidung bei Weiß fiel allerdings erst, als Markus Vsetecka im 27. Wurf räumen konnte und Weiß nach einer angespielten 4 nicht mehr ins Räumen kam.
Mitte (1:3/-16). Dank Robert Ernjesi (665) kann Zerbst aufholen, Michael Reiter verpasst nach 0:2-Rückstand Zählbares nur um einen Kegel.
Schluss60 (3:3/70). Timo Hoffmann und Christian Wilke schießen an der Konkurrenz förmlich vorbei. Der Titelverteidiger jetzt klar auf Bronzekurs.
Schluss120 (3:3/200): Der Zerbster Alex Karl bestätigt seine sehr guten Bundesligaleistungen und erreicht - frei von jeglichem Druck aufspielend - 187 Kegel nach seiner Einwechslung. Da wächst ein Riesentalent heran.
Finale Frauen
KK Mlaka Rijeka (CRO) – CS Electromures Romgaz (ROU)
6:2 (13,5:10,5; 3503:3367)
Finale Männer
KK Zapresic (CRO) – KK Neumarkt (ITA)
2:6 (8,5:15,5; 3844:3762)
Halbfinale
Weltpokal Frauen, Halbfinale, 06.10.2023
KK Slovan Rosice (CZE) – KK Mlaka Rijeka (CRO)
3:5 (10:14; 3537:3561)
16.00 Uhr Statistik
KV Liedolsheim – CS Electromures Romgaz (ROU)
2:6 (8:16; 3474:3593)
(Sandra Sellner – Anita Mehesz 2:2/572:594, Yvonne Schneider (61. Sabine Sellner) – Bernadett Seres 0:4 (534:585), Mara Seitz – Reka Fekete 1:3/567:584, Saskia Seitz – Julia Szabo 3:1/620:611, Jana Bachert - Anita Safrany 2:2/603:581, Bianca Zimmermann (91. Vanessa Rauch) – Maria Ciubanu 0:4/:578638)
Start (0:2/-73): Trotz frühen Wechsel lief wenig zusammen beim Qualisieger Liedolsheim am Start. Weder Yvonne Schneider noch Sabine Sellner hatten Bernadett Seres (585) etwas entgegenzusetzen. Sabine Seller kämpfte bravourös, mehr als zwei Satzsiege gegen die Durchgangsbeste gelangen ihr aber nicht. Die 73 Gesamtkegel, die fehlen, sind schon ein ziemlicher Klotz am Bein.
Mitte (1:3/-81): Mara Seitz gewinnt zum Abschluss zwar einen Satz, allerdings spielt Szabo im anderen Duell so stark, dass es beim 7:9 nach Sätzen bleibt, auch das 1:3 in den Duellen ist noch zu verschmerzen, der Gesamtrückstand allerdings hat sich sogar noch erhöht auf 81 Kegel, trotz der 620 von Saskia Seitz, die ihr Duell vorzeitig gewinnt. Es hilft nur noch totale Offensive...
Schluss (2:4/119): Am Ende wurde es noch recht deutlich. Aber Liedolsheim fand zu keiner Phase ins Spiel, die Duellsiege von Seitz (620) und Bachert (603) waren zu wenig. Den Partiebestwert erzielte Maria Ciobanu mit 638 gegen die Liedoslheimer Kombination Bianca Zimmermann/Vanessa Rauch. Liedoslheim spielt morgen um 9.00 Uhr um Bronze gegen Rosice, Tragu Mures betsreitet anschließend das Finale gegen Rijeka.
Männer:
KK Neumarkt (ITA) – SK Neunkirchen (AUT)
6:2 (15:9; 3776:3647)
16:00 Uhr Statistik
Rot-Weiß Zerbst - KK Zapresic (CRO)
3:5 (11,5:12,5; 3828:3861)
(Tim Brachtel – Alen Kujundzic 2:2/675:674, Manuel Weiß – Uros Ramic 2:2/621:633, Robert Ernjesi – Uros Jaglicic 2:2/620:621, Christian Wilke – Luka Bolanca 2:2/656:649, Timo Hoffmann – Matija Mance 3,5:0,5/671:646, Igor Kovacic (85. Michael Reiter) – Branko Manev 0:4/585:638)
Start (1:1/-11): Manuel Weiß gab nach 2:1/15-Führung den letzten Satz zu deutlich und damit auch das Duell gegen Uros Ramic ab. Nur 36 im letzten Räumen kosteten ihn den Sieg. Tim Brachtel und Alen Kujundzic boten sich nebenan ein rasantes Duell, indem der Zerbster zweimal eine herausragende Antwort auf Kujundzics Vorlage hatte. 81 (!) Räumer im letzten Satz sicherten Brachtel einen Ein-Kegel-Vorsprung-Sieg bei 675 Kegeln. Ein Teufelskerl – so hat Zerbst nur elf Kegel Rückstand.
Mitte (2:2/-5): Was macht das Nervenkostüm von Lothar Müller? Total ausgeglichenen Duelle wieder. Christian Wilke rettet den Duellsieg ins Ziel, Robert Ernjesi versucht alles, aber mehr als eine Neun geht ja nicht im letzten Wurf - er verliert um einen Kegel. Und Zerbst liegt beim 2:2 in den Duellen fünf Kegel zurück. Wahnsinn, wie eng das hier seit der ersten Kugel gespielt wird.
Schluss (3:3/-33): Trotz der 671 von Timo Hoffmann reicht es nicht für Zerbst, Branko Manev macht mit seinen 172 den Zapresicer Sieg fest. Beide Dominatoren der Schlussduos gewinnen ihre Duelle mit 4:0. Zerbst spielt morgen um 9.00 Uhr um Platz 3 gegen Neunkirchen. Zapresic anschließend im Finale gegen Neumarkt.
Qualifikation
Fazit Qualifikation
KV Liedolsheim: Der deutsche Vizemeister erreichte mit einer überzeugenden Vorstellung als Qualifikationssieger das Final Four im Weltpokal. Herausragend waren die Leistungen des Unterharmersbacher Neuzugangs, Bianca Zimmermann, als Teambeste mit 628 Kegeln und von Saskia Seitz, die in gewohnter Stärke mit 626 Kegeln das Donnerstag-Trio führte. Obwohl das erste Mal beim Weltpokal startend war das Team zu keinerlei Phase in der am Ende dennoch engen Qualifikation gefährdet und machte nachhaltig auf sich aufmerksam.
Endstand: 1. Liedolsheim 3576 Kegel, 2. Slovan Rosice 3550, 3. Mlaka Rijeka 3546, 4. CS Targu Mures 3537
Rot-Weiß Zerbst: In einer engen Qualifikation konnte sich Zerbst durchsetzen und sich Platz 1 erkämpfen. Starke Leistungen von Tim Brachtel (655), Robert Ernjesi (658) und Timo Hoffmann (652) schoben das Team immer weiter an die Spitze. Da aber der Vierte Zapresic nur 39 Kegel zurücklag, blieb von der Halbfinalkonstellation Erster gegen Vierter dennoch nur eine fifty/fifty-Chance.
Endstand: 1. Rot-Weiß Zerbst 3843, 2. KK Neumarkt 3822, 3. SK Neunkirchen 3815, 4. KK Zapresic 3804
Fazit nach dem Mittwoch
Männer: Um am Donnerstag mit dem dritten Starter die Spitze zu übernehmen benötigen die Zerbster ein 696er-Ergebnis, das zeigt die Stärke von KK Belgrad (1959). Nur sechs Kegel dahinter liegt KK Neumarkt. Zum Vierten Szegedi (1882) sind es nur 619 Kegel. Für Zerbst spricht die enorme Ausgeglichenheit im Kader.
Frauen: Mit dem bislang besten Ergebnis der Konkurrenz von 628 Kegeln schob Bianca Zimmermann Liedolsheim in die Pole Position nach dem ersten Tag. Der Vorsprung auf Rang 4 beträgt erst einmal beruhigende 65 Kegel.
Männer
SV Rot-Weiß Zerbst 3843 (Sieger der Qualifikation)
Manuel Weiß 644, Christian Wilke 620, Tim Brachtel 655, Robert Ernjesi 658, Timo Hoffmann 652, Igor Kovacic 614
Frauen
KV Liedolsheim 3576 (Sieger der Qualifikation)
Sandra Sellner 595, Yvonne Schneider 584, Bianca Zimmermann 628, Mara Seitz 551, Saskia Seitz 626, Jana Bachert 592
Die besten vier Teams der Qualifikation spielen in einem Final Four am Freitag und Samstag Sieger sowie Platzierte des Europapokals aus.
Allgemeine Informationen
Die Anlage
Der Weltpokal wird in Apatin auf der Achtbahnen-Anlage Banja "Junakovic" in einem SPA- und Wellnesscenter ausgetragen. Eröffnet wurde die Anlage 2009. Vier Jahre später spielte Torsten Reiser mit 704 Kegeln den ersten 700er eines deutschen Keglers in einem offiziellen Wettkampf und sorgte mit dafür, dass Zerbst den Weltpokal - wie auch Bambergs Frauen – gewinnen konnte. Damit wiederholten beide Teams den Erfolg aus der Champions League, den sie dort bereits 2010 feiern konnten. Auch der Europapokal (2012) und der NBC-Pokal (2018) wurden schon an dieser Stätte ausgetragen.
Die deutschen Teilnhemer
Bei den Frauen ist der KV Liedolsheim erstmals für den Weltpokal startberechtigt. Möglich wurde das, nachdem Meister Victoria Bamberg seinen Startverzicht in dieser Saison erklärt hatte und damit die Nächstplatzierten in der Meisterschaft den nächsthöheren Wettbewerb erklimmen konnten. Im Vorjahr verzichteten die Liedolsheimer selbst auf einen internationalen Start, der im NBC-Pokal möglich gewesen wäre.
Bei den Männern ist Rot-Weiß Zerbst nach wie vor das Maß aller dinge udn kann schon wieder Geschichte schreiben. Nachdem die Zerbster das Saison-Quadruple feiern konnten, wäre ihnen bei einem erneuten Erfolg in ihrem Lieblingswettbewerb auf internationaler Ebene - es wäre dann der xx. – das Jahres-.Quadruple auch nicht mehr zu nehmen.
Titelverteidiger:
Zerbst gewann den Titel im Vorjahr in München durch ein 7:1 im Finale gegen Neumarkt bei 4214 Kegeln, bei den Frauen setzte sich KK Mlaka Rijeka durch ein 5:3 gegen Bamberg durch und gehört auch in diesem Jahr zum engsten Favoritenkreis.