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DKBC-Pokal M

SV Leipzig 1910 vs. ATSV Freiberg
3 : 5

(11:13; 3443:3446)

Jürgen Herrmann – Heiko Wüstling 3:1 (611:584), Ralf Jordan – Ingolf Stein 0:4 (550:585), Andreas Herrmann – Olaf Lange 2:2 (549:561), Timo Hartmann – Michael Hahn 1:3 (569:598), Alexander Rudolf – Felix Wagner 2:2 (573:549), Michael Zimmer – Andreas Beger 3:1 (591:569)

Freiberg: Hauchdünner Sieg beim Bundesligisten


Einen an Spannung und Dramatik kaum zu überbietenden Pokalfight sahen die Zuschauer am Samstag beim Spiel des Erstligisten SV Leipzig gegen den ATSV Freiberg. Trotz des Klassenunterschieds begegneten sich beide Teams von Beginn an auf Augenhöhe und lieferten sich einen erbitterten Kampf um die Punkte. Geprägt wurde dieses Spiel dabei durch drei völlig unterschiedliche Durchgänge in denen winzige Nuancen letztlich über Sieg und Niederlage entscheiden sollten.

Los ging es mit einem gerechtem Unentschieden nach Mannschaftspunkten, denn während sich der Leipziger Jürgen Herrmann (611) gegen Heiko Wüstling (584) mit 3:1 behaupten konnte, konterte Ingolf Stein (585) mit einem glatten 4:0-Sieg über Ralf Jordan (550).Wüstling  hatte in den ersten drei Sätzen gegen den Tagesbesten klar das Nachsehen, konnte den letzten aber für sich entscheiden und somit wichtige Kegel zurück erobern. Bei Stein lief es dagegen wie am Schnürchen. Nach vorzeitigem Punktgewinn nach drei Sätzen ließ er nicht locker und entschied auch den vierten zu seine Gunsten womit das Momentum trotz des 1:1 auf Seiten der Freiberger lag.

Ein enges und spannendes Spiel zeichnete sich ab doch damit gab sich der ATSV nicht zufrieden. Als Underdog angetreten, witterte der Zweitligist seine Chance und legte fast schon wie selbstverständlich nach. Dabei beherrschte Olaf Lange (561) seinen Kontrahenten Andreas Herrmann (549) in den ersten zwei Sätzen deutlich, ehe dieser zwar noch ausgleichen konnte zuvor aber bereits zu viele Kegel verloren hatte. In der anderen Paarung zeigte Michael Hahn (598) auf spielerisch hohem Niveau dem Messestädter Timo Hartmann (569) die Grenzen auf. 3:0 in Führung liegend musste er lediglich den letzten Satz mit 154 zu 163 Kegeln abgeben, bei dem Hartmann mit drei Neunen im Abräumen klar die Nase vorn hatte.

Nun sprach natürlich alles für den ATSV welcher 3:1 und 49 Kegel vorn lag, entschieden war aber noch gar nichts. So sah es dann auch das Leipziger Schlussduo Alexander Rudolf (573) und Michael Zimmer (591), die postwendend den Spieß umdrehten und ihrerseits beide Mannschaftspunkte erringen konnten. Rudolf hatte dabei in Felix Wagner (549) den deutlich unangenehmeren Gegner, der nach 0:1 sogar mit 2:1 in Führung ging, dann aber auf der letzten Bahn Federn ließ.

Anzumerken wäre hier die Tatsache, das Rudolf beim Führungswechsel durch Wagner auf der dritten Bahn seinen letzten Wurf ins Volle Bild nicht mehr spielen konnte, da die Zeit abgelaufen war. Zu diesem Zeitpunkt noch eher unbedeutend, sollte sich dieser Verlust jedoch später als Spielentscheidend herausstellen. Im Duell der ehemaligen Teamkameraden konnte Andreas Beger (569) lediglich die erste Bahn für sich entscheiden, danach musste er Michael Zimmer ziehen lassen. Da es auf der letzten Bahn abzusehen war das beide Bergstädter ihre Punkte abgeben würden, musste das Spiel über die Gesamt-Kegelzahl entschieden werden. Ganze drei Kegel rettete der ATSV dabei ins Ziel und siegten somit 5:3 bei 3443:3446 Kegel.

Nach diesem grandiosen Erfolg zieht der ATSV also erstmals ins Pokal-Achtelfinale ein und hofft bei der Auslosung der nächsten Runde auf das erste Heimspiel in der Historie des Vereins.

Michael Hahn


Vorberichte

Freiberg: Herkulesaufgabe im Sachsenduell

Wer kann in diesem Duell der Partie seinen Stemperl aufdrücken? Motiv: ATSV


Am kommenden Samstag bestreiten die Kegler des ATSV Freiberg die zweite Runde im DKBC-Pokal. Unter dem Motto „Erfahrung sammeln" reist das Team diesmal nach Leipzig, wo der Erstligist SV 1910 auf die Freiberger wartet.

Für den ATSV eine echte Herkules-Aufgabe, aber auch eine willkommene Abwechslung zum Liga-Alltag findet nicht nur Kapitän Beger. „Die ganze Mannschaft freut sich riesig auf das Spiel und wird alles daran setzen, dass der Klassenunterschied zwischen erster und zweiter Liga nicht allzu deutlich ausfällt." Eine besondere Motivation bietet dabei der Umstand, das mit Michael Zimmer ein ehemaliger Freiberger Leistungsträger in Reihen des SV Leipzig steht, dem man natürlich zeigen möchte, wie sich der ATSV seither entwickelt hat.

Fakt ist, die Leipziger sind auf allen Positionen gut bis sehr gut besetzt, können auf jahrelange Bundesligaerfahrung zurückgreifen und sind deshalb klarer Favorit. Die Freiberger hingegen machen gerade ihre ersten Laufversuche auf Bundesebene und müssen noch viel lernen. Die jüngsten Erfolge in der Liga dürften aber auf jeden Fall Rückenwind geben, sodass ein couragierter ATSV in Leipzig zu sehen sein wird.

Michael Hahn
Homepage ATSV Freiberg