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2. BL NO 120 M

ESV Roßlau 1951 vs. SKV Rot-Weiß Zerbst II
3 : 5

(9,5:14,5; 3175:3329)

Frank Pahlisch/70. Matthias Pawlyk – Marcus Gerdau 1:3 (505:621), Ron Seidel – Robert Heydrich 3:1 (578:557), Sebastian Völkel – Steffen Heydrich 2:2 (549:525), Andreas Duttenhofer – Stefan Stortz 0:4 (487:533), Wolfgang Grötzner – Martin Herold 0,5:3,5 (527:578), Henry Hennig – Stefan Heckert/31. Hannes Bräse 3:1 (529:515)

Alle Spiele im Überblick

2. Bundesliga Nord/Ost 120 Männer, 10. Spieltag – Samstag, 29.11.2014

Roßlau: Die „Roten Teufel" knapp am Unentschieden vorbeigeschrammt
Zerbst: Freude über Auswärtssieg im Anhalt-Derby

Die Roßlauer „Roten Teufel" traten zu ihrem vierten Heimspiel im SV Stahlbau Dessau Stadion an, um den ersten Heimsieg zu erkämpfen. Dass es am Ende eine doch so knappe Niederlage werden sollte, war so nicht zu erwarten, denn die Zerbster zeigten unerwartete Schwächen. „Wir hoffen, auch nach dem heutigen Spiel unsere weiße Weste zu behalten" – so Martin Herold vielsagend zur Eröffnung. Leider sollte er Recht behalten. Auch wenn das Gesamtergebnis sehr deutlich ausfiel, ein Punkt war möglich.

Teufel vergessen, aber Duellsieg und erneut bester seines Teams – Ron Seidel. Foto: ESV

Im ersten Starterpaar kämpften Frank Pahlisch und Ron Seidel gegen den Rückkehrer aus Leitzkau, Marcus Gerdau und Robert Heydrich. Pahlisch (295 Kegel) erwischte einen nicht so guten Tag. Mit für ihn wenig zufriedenstellenden Ergebnissen auf seinen ersten beiden Bahnen musste er Gerdau schon deutlich ziehen lassen. Er verlor dann seine Konzentration, wollte sich auswechseln lassen – ab dem 71. Wurf beendete Matthias Pawlyk den Wettkampf für ihn (210). Gerdau beendete seinen Auftritt mit einem neuen Bahnrekord auf den „Heimbahnen des ESV Roßlau" (hervorragende 621 Kegel). Im zweiten Duell des ersten Durchgangs konnte sich Seidel deutlich gegen Heydrich (557) durchsetzen. Erneut überzeugte er durch einen starken Kampfgeist, auch wenn ihm ungewollt viele Fehler passierten. Doch davon ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen und konzentrierte sich auf sein Spiel. Die Belohnung waren 578 Kegel und der Teufel (den er übrigens strafwürdig vergessen hatte mitzubringen). „Erwarteter" Endstand nach dem ersten Durchgang – 1:1.

Das Mittelpaar Sebastian Völkel und Andreas Duttenhofer schickte sich an, zwei Duellsiege beizusteuern. Völkel begann auf seiner ersten Bahn, besonders in den Abräumern, ungewohnt leichte Fehler zu machen, doch konnte er sich dann durchsetzen. Mit einer konzentrierten Leistung gewann er auch noch den zweiten Satz. Die Weiche stand auf Duellsieg. Im weiteren Verlauf agierte er eher etwas unglücklich und ließ Steffen Heydrich (529) die letzten beiden Sätze, wenn auch knapp, gewinnen. Völkel zeigte viel Kampfeswillen – ein 2:2 nach Sätzen, aber das bessere Gesamtergebnis sicherten ihm den zweiten Mannschaftspunkt für sein Team. Die zweite Paarung, Duttenhofer (487) gegen Stefan Stortz, war schon ein wenig nervenraubend. Duttenhofer kam heute überhaupt nicht zurecht – er stand sich teilweise selbst im Weg, und es wollte dann auch, selbst in Schwächephasen seines Gegners, nichts klappen. Doch zu diesem Zeitpunkt war das Roßlauer Auswechselpotenzial ausgeschöpft und viel schlimmer: Stortz machte gleichzeitig selbst viele Angebote „den Mannschaftspunkt nicht gewinnen zu wollen" – konnte dann aber glücklich den Punkt für Zerbst erkämpfen.

Das Spiel hatte nun für den letzten Durchgang dennoch die nötige Spannung. Wolfgang Grötzner und Henry Hennig konnten mit zwei Duellsiegen noch ein unentschieden sichern. Grötzner, sein zweites Heimspiel bestreitend, kam „nicht so richtig in die Gänge". Schnell war der erste Satz gegen Martin Herold (578) verloren. Doch er erkämpfte sich im zweiten Satz ein Unentschieden. Mit diesem Schwung wechselten beide Akteure von „vorn nach hinten". Herold konnte diesen Wechsel besser verkraften, er gewann die folgenden Bahnen recht deutlich. Grötzner, nicht zufrieden, musste Herold ziehen lassen – er erspielte sich 527 Kegel. Die zweite Paarung des letzten Durchgangs war leider von einem unglücklichen Ereignis überschattet. Stefan Heckert (121) stürzte bei seinem 17. Wurf, zog sich eine Verletzung am linken Knie zu, musste nach Beendigung der ersten Bahn ausgewechselt werden und ins Krankenhaus gefahren werden! Hannes Bräse (394) setzte für ihn den Wettkampf fort und bot Hennig sofort die Stirn. Hier war Spannung pur im Duell. Doch der Routinier hatte am Ende das bessere Ende für sich – richtig kämpfend, auch wenn es nicht leicht fiel, motivierte er sich und erkämpfte sich, ganz besonders im Spiel in den Abräumern, den begehrten Mannschaftspunkt. Mit 529 Kegeln nicht zufrieden, aber dennoch hoch erhobenen Hauptes, verließ Hennig die Bahn.

Ein sehr spannendes Spiel fand mit Zerbst den verdienten Sieger, der seine weiße Weste behielt. Das Spiel endete 3:5 bei 3175:3329-Kegeln. Am kommenden Samstag bestreiten die Roßlauer Zweitbundesligakegler ihr letztes Spiel der Hinserie. Sie reisen nach Sachsen zur SG Grün-Weiß Mehltheuer, einem weiteren Aufsteiger.

Henry Hennig


Zerbst: Freude über Auswärtssieg

Im Auswärtsspiel gegen den ESV Roßlau auf den Bahnen von Stahlbau Dessau konnte die zweite Mannschaft des SKV Rot-Weiß Zerbst einen 5:3-Auswärtssieg bei 3329:3175-Kegeln einfahren.

Gelungenes Startspiel mit neuem Bahnrekord von 621 kegeln – Marcus Gerdau. Foto: Mario Dahmen

Im Startpaar setzte Marcus Gerdau gleich ein Zeichen und ließ dabei alte Stärken aufblitzen. Mit 621 Kegeln markierte er deutlich einen neuen Bahnrekord und siegte gegen das Roßlauer Duo Frank Pahlisch und Matthias Pawlyk (505) klar mit 4:0-Sätzen. Robert Heydrich bekam es mit dem besten Roßlauer Ron Seidel zu tun. Heydrich blieb heute hinter seinem Leistungsvermögen der letzten Wochen deutlich zurück und musste sich dem Hausherren mit 1:3-Sätzen bei 557:578-Kegeln geschlagen geben.

Im Mitteldurchgang lief Steffen Heydrich gegen Sebastian Völkel zunächst einem großen Rückstand hinterher. Er kämpfte sich aber bravourös wieder heran. Leider wurde er dafür nicht belohnt und unterlag nach Satzgleichheit mit 525:549-Kegeln. Gleichzeitig hatte Stefan Stortz mit Andreas Duttenhöfer weniger Probleme und sicherte sich alle vier Sätze mit 533:487-Kegeln.

Trotz des deutlichen Kegelvorsprungs entwickelte sich im Schlusspaar eine spannende Partie, denn für die Roßlauer wäre durchaus auch ein Unentschieden möglich gewesen. Teamkapitän Martin Herold machte aber für den SKV den Sack zu. Gegen Wolfgang Grötzner siegte er sicher mit 3,5:0,5-Sätzen und 578:527-Kegeln in einem guten Spiel. In der Begegnung zwischen Stefan Heckert und Henry Hennig mussten die Rot-Weißen zunächst eine Schrecksekunde überstehen. Heckert, der im Anlauf nicht als einziger Akteur am heutigen Tag stürzte, musste verletzungsbedingt durch Hannes Bräse ausgewechselt werden. Nach einem Besuch im Krankenhaus konnte für Heckert aber Entwarnung gegeben werden. Der eingewechselte Bräse kämpfte sich in die Partie, unterlag aber knapp mit 1:3 Satzpunkten und 515:529-Kegeln. „Ich bin froh, dass es zum Sieg gereicht hat und das Stefan nichts schlimmeres als einen großen Bluterguss am Knie davongetragen hat", fasste Herold die Partie zusammen. In der Tabelle bleiben die Zerbster weiterhin ungeschlagen auf Rang eins.

Martin Herold


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