Champions League 2022/23, 1. Runde

1. Runde Frauen, Rückspiele

Dramatik bis zur letzten Kugel: Lukac' Fehlwurf lässt Bamberg jubeln

KK Alimenta –
Victoria Bamberg 3:5 (13:11; 3617:3620)
(Hinpsiel 3,5:4,5/12:12)

Bereits einen Tag nach dem Hinspiel (4,5:3,5 für Bamberg) fand das Rückspiel im heimischen Sportpark statt. Die Aufgabe wurde nicht leichter, weil mit Sina Beißer kurzfristig eine absolute Leistungsträgerin ausfiel. Für sie rückte Corinna Kastner ins Team. Nach einem Spiel, das nichts für schwache Nerven war, zog Bamberg mit dem zweiten hauchdünnen Sieg ins Viertelfinale ein.
Start120 (2:1; 14): Am Start zeigte Jasmina Andjelkovic, die an den Start gerückt war, dass sie es besser als am Vortag (567) machen wollte und war mit dem Partiebestwert von 662 Kegeln im Duell mit Ioana Antal (605) jederzeit obenauf. Zwischen Vladana Obrenic (575) und Corinna Kastner (622) stand es zur Halbzeit noch komplett pari (1:1/0),  dann aber zeigte die ehemalige deutsche Nationalspielerin, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört und kämpfte ihre junge Widersacherin mit zwei deutlichen Satzsiegen nieder. Da parallel auch Bambergs Beste Klara Sedlar (635) gegen Kristina Ljubenkovic (611) die überlegene Spielerin war, konnte sich Bamberg eine knappe Führung erspielen.
Schluss 120 (3:3/3): Celine Zenker erspielte sich gegen Dijana Kormanjos nach drei Sätzen eine 2:1/12-Führung, Anne Tonat lag gegen Olivera Cikos mit 1:2/-6 zurück, nur das Duell von Alena Bimber gegen HerminaLukac war beim Stand von 3:0/29 vorzeitig zu Gunsten von Lukac entschieden. Das Team aus Novi Sad führte mit neun Kegel, Bamberg wusste, dass mindestens ein 4:4 für das Weiterkommen benötigt wurde – am Ende sollte es zu dramatischen Szenen auf den letzten Würfen kommen. Cikos (578) besiegte Tonat (568) zwar mit 148:144 und holte sich das Duell, aber Tonat konnte im Abräumen ganz wichtige acht Kegel zurückerobern , auch wenn sie mit 3:1 SP und 578:568 unterlag. Zenker (625 nebenan zeigte unbändigen Siegeswillen und Kampfgeist. Mit 160:142 holte sie sich gegen Kormanjos (595) Satz, Duell und 18 Kegel, die Bamberg letztlich im Gesamt mit fünf Kegeln in Führung brachte. Doch fast wäre sie zur tragischen Figur, als sie mit ihrer letzten Kugel nur drei Kegel aus dem vollen Bild traf. So waren alle Augen auf Hermina Lukac gerichtet. bei ihrem 119. Wurf stand vor ihr nur noch ein Kegel. Es war klar, dass Bamberg verlieren würde, wenn sie träfe und noch einmal in die Vollen kommen würde. Es war mucksmäuschenstill im Sportpark, als Lukac anlief und die Kugel abspielte. Doch es machte einfach nur Plopp und kein Licht leuchtete an der Anzeigetafel – ein folgenschwerer Fehler. Sie holte zwar den Satz und das Duell gegen Bimber (565), war aber untröstlich, da durch ihren Fehler die 596 Kegel exakt vier zu wenig waren. So siegte Bamberg wie tags zuvor hauchdünn und zog ins Viertelfinale ein.

Spartak Prerov –
SV Pöllwitz 
6:2 (11:13; 3393:3391)
(Hinpsiel 1:7/7:17)

Start (1:1/-33): Friederike Schulz hatte ihre Kontrahenten jederzeit im Griff und auch Anna Müller schien bei 2:1/14-Führung ungefährdet. Da sie aber Satz und Duell noch knapp abgab, verlagerte sich das Weiterkommen nach dem klaren 7:1-Hinspielsieg auf die Mitte.Mitte (1:3/-73): Dort sollte die Entscheidung über das Weiterkommen der "Mücken" schnell fallen, auch wenn am Ende beide Duelle verloren wurden. Denn der zum Weiterkommen ausreichende achte Satzsieg wurde mit einem Doppelschlag zum Auftakt im ersten Satz erreicht.

Weitere Infos – Facebook Pöllwitz

KK Proteus –
SKK Poing 
3:5 (11:13; 3311:3484)
(Hinspiel 4:4/11:13)

Start (1:1/-47): Für die Gäste war es ein Auftakt nach Maß, so wie Claudia Süss mit exakt 600 Kegeln brillierte, so hatte Amanda Zalar mit nur 520 nichts entgegen zu halten und die Gäste konnten sich im Gesamt ein Polster aufbauen. Auch Sandra Loncarevic besann sich nach 0:2/-40 auf ihre Stärken und sammelte, auch wenn sie das Duell gegen Tina Mrzljak (600) abgab, noch zwei wichtige Sätze ein.
Mitte (2:2/-117): Dank der 622 von Bettina Drexler samt 4:0-Duellsieg nahm Poing in der Mitte Kurs auf das Weiterkommen. Nun fehlten nur noch zwei Satzsiege angesichts des hohen Gesamtvorsprungs. Der erste davon gelang im zweiten Satz Barbara Schmidbauer, die in ihrem Duell auch mit drei Kegeln in Führung ging. Im dritten Satz machte sie mit einer 168er-Bahn den Deckel drauf, holte sich aber nicht nur den Satz, sondern lag im Duell mit 2:1/49 schlicht uneinholbar. vorn und führt Poing in die 2. Runde.
 
Weitere Infos – Poing Facebook / Vorbericht

Frauen, Ergebnisse 1. Runde
Alfa-Vector (POL) – Ipartechnika (HUN) 2:6 (Hinspiel 3:5)
BBSV Wien (AUT) – Slovan Rosice (CZE) 5:3 (Hinspiel 2:6)
Calcit Kamnik (SLO) – Mlaka Rijeka (CRO) 2:6 (Hinspiel 2:6)
SKK Nachod (CZE) – Neunkirchen (AUT) 2:6 (Hinspiel 3:5)
Freilos: ZKK Istra Porec (CRO)
TA+: Pöllwitzer Keglerinnen eine Runde weiter
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Trainer Ronny Hahn. Foto: Andreas Rabel

1. Runde Frauen, Hinspiele

Victoria Bamberg – KK Alimenta 4,5:3,5 (12:12; 3584:3569)

Mit einer durchschnittlichen Leistung rettete der deutsche Meister einen hauchdünnen Sieg und benötigt beim Rückspiel in Serbien schon eine deutliche Leistungssteigerung, wenn die 2. Runde erreicht werden soll.
 
Start120 (1,5:1,5/-16): Am Start konnte nur Sina Beißer (635) ihr Duell gegen Vladana Obrenic (594) sicher über die Bühne bringen. Klara Sedlar (620) gab ein sicher scheinendes 2:1/26 gegen Kristina Ljubenkovic (620) aus der Hand und musste sich mit der Serbin nach 140:166 im letzten Satz den Matchpunkt noch teilen. Einen gebrauchten Tag erwischte die frühzeitig chancenlose Ioana Antal (562) gegen Hermina Lukac (619), sodass die Gäste nach dem Starttrio sogar knapp führten.
Schlusstrio120 (2,5:3,5/15): Erst als Celine Zenker im Schlusstrio nach einem kurzen Dämpfer in Satz 2 (138:139) gegen Dijana Kormanjos (584) mit immer stärker werdendem Räumen zum Partiebestwert von 631 davonzog, neigte sich das Gesamt wieder zugunsten der Gastgeberinnen. Die anderen beiden Duelle waren heiß umkämpft und sahen am Ende die Gäste als Siegerinnen, weil sowohl Anne Tonat (0:2/-29) als auch Alena Bimber (0:2/-10) den Start verschliefen und anschließend das Momentum nach 141:127-(Tonat) bzw. 151:126-Satzerfolgen nicht nutzen konnten, um wirklich Druck aufzubauen. Tonat war zumindest vor dem Räumen (94:84) noch auf Kurs, der 130:129-Satzsieg war dann doch zu wenig um das Duell ganz zu drehen.

SV Pöllwitz – Spartak Prerov 7:1 (17:7; 3740:3491)

Mit einer von Anbeginn hochkonzentrierten Leistung stießen die Thüringerinnen bereits im Hinspiel das Tor zur 2. Runde auf.

Start120 (2:0/111): Der Auftakt war so ganz nach dem Geschmack der Mücken, die mit Anna Müller (665) und Sarah Conrad (636) volle Power an den Start stellten und sich mit 1301 Kegeln belohnten. Müller marschierte unaufhaltsam mit 4:0 gegen Michaela Benova durch, Conrad steckte den 0:1/-6-Auftakt gegen Martina Janyskova weg und zog anschließend mit 167/163 gnadenlos davon, sodass der letzte Satzverlust für das Duell nicht mehr ins Gewicht fiel.
Mitte120 (4:0/185): In der Mitte ließen die Gastgeberinnen nur einen Satzgewinn zu und konnten sich weiter absetzen. Friederike Schulz hatte allerdings bei nur eigenen 585 Kegeln gegen Monika Pavelkova zu kämpfen, brachte aber ihr Duell nach einem 2:1/0-Zwischenstand doch noch dank des 143:137-Schlusssatzes erfolgreich über die Bühne. Sie profitierte aber auch davon, dass die Tschechin nach 3/8-Anwurf nur 2/7 folgen ließ.
Schluss (7:1/259): Diana Langhammer (646) ließ sich von einem 153:170 gegen Katerina Pytlikova (610) nicht beirren, erhöhte  die Pace und ließ die Beste der Gäste am Ende sogar noch deutlich hinter sich. Einen ganz anderen Wettkampf bot Pia Köhler, die Sarka Novatkova mit 163:124 förmlich von der Bahn fegte. Doch was sie anschließend auch anstellte, ein zweiter Satzsieg wollte ihr nicht gelingen, sodass die Tschechin schließlich mit 28 weniger im Gesamt durch ein 3:1-Satzsieg den Ehrenpunkt für Prerov sichern konnte.

SKK Poing - KK Proteus 4:4 (13:11, 3194:3217)

Einen starken Start konnte Poing gegen die slowenischen Gäste nicht nutzen und rettete durch den vierten Duellsieg am Schluss zumindest das Unentschieden.

Start (2:0/44): Einen Auftakt nach Maß erwischten die Gastgeberinnen und vor allem Claudia Süss (556), die ihr Duell gegen Nives Samec (532)vorzeitig für sich entscheiden konnte. Christina Neundörfer dagegen profitierte nach einem 2:1/-9 auf der letzten Bahn, auch vom Blackout von Tina Mrzljak (524) in die Vollen (78), um das Duell auf SKK-Seiten bringen zu können.
Mitte (3:1/16): Bettina Drexler war zwar vorzeitig in ihrem Duell durch, verpasste aber auf dem Schlussabschnitt mit 107 kegeln etwas für das Gesamt noch zu tun, was sich am Ende bitter rächen sollte. Sandra Loncarevic war dagegen komplett neben sich, für sie kam schon ab Wurf 23 Sarah Haslbeck, die weder die Startbahn (95!) noch das Duell gegen die Partiebeste Patricija Bizjak (561) retten konnte.
Schluss (4:2/-23): Als Manuela Urban im letzten Satz nach den Vollen 99:85 gegen Natasa Tibola in Führung lag, zeichnete sich ab, dass Poing zumindest ein Unentschieden auf die Auswärtsfahrt in zwei Wochen mitnehmen konnte. Zwar kam Tibola noch gehörig auf, aber mit 144:143 hatte Urban das bessere Ende für sich. Barnara Schmidbauer hingegen bekam gegen Masa Miklavec (557) keinen Fuß in die Partie und unterlag mit bescheidenden 517 glatt 0:4.

Weitere Ergebnisse:
Ipartechnika (HUN) – Alfa-Vector (POL) 5:3
Slovan Rosice (CZE) – BBSV Wien (AUT) 6:2
Mlaka Rijeka (CRO) – Calcit Kamnik (SLO) 6:2
Neunkirchen (AUT) – SKK Nachod (CZE) 5:3
Freilos: ZKK Istra Porec (CRO)

OTZ+:Keglerinnen des SV Pöllwitz holen den Europapokal
Test

Freude pur bei der Pöllwitzer Mannschaft nach dem Gewinn des Europapokals. Foto: Tom Schiebold

Der SV Pöllwitz qualifizierte sich als Europapokalsieger für die Champions League.

Anna Müller wird dazu in der "Freien Presse" am 18. Oktober 2022 zitiert:

 

"Das war der bisher größte Erfolg für uns als Team und in der Vereinsgeschichte."


Nach einem Monat Kaltduschen bei Bundesligaheimspielen konnte nun eine Klärung  mit der Stadt Zeulenroda-Triebes gefunden werden, wie der MDR berichtete. (Video nicht mehr verfügbar).
Der SKK Poing hatte in der vergangenen Saison coronabedingt auf die Teilnahme an der Champions League verzichtet und trifft in der 1. Runde 2022/23 auf den slowenischen Serienmeister KK Proteus Postojna.

Der Poinger Pressewart Erwin Zimmermann, ehemals Vereinschef, kommentierte das Los in der Ebersberger Zeitung am 17. Oktober 2022

 

"Eine schwere Aufgabe, die sich die Poinger Mädels aber verdient haben."