Champions League 2024/25, 2. Runde - Frauen
Eine Galavorstellung des Europapokalsiegers Liedolsheim mit deutscher Vereinsbestleistung, Bahn- und Teamrekord von 3825 Kegeln gegen Wien und eine souveräne Vorstellung des NBC-Pokalzweiten SV Pöllwitz in Kamnik führten zwei deutsche Teams ins Final Four. Meister Victoria Bamberg dagegen scheiterte wie schon im Weltpokal an der fehlenden mannschaftlichen Geschlossenheit im Team und schied gegen Weltpokalzweiten Rosice aus.
Wie in einen Rausch gespielt - 3825 Kegel
Liedolsheim – Wien 7:1 (19,5:5,5; 3825:3573)
Die Duelle: Bianca Golla – Dana Martinkevic 3:1 (636:600), Jana Wallishauser – Dominique Rathmayer 2:2 (629:637); Sandra Sellner – Nicole Plamenig 4:0 (663:582), Yvonne Schneider – Hana Wiedermannova 3:1 (652:597), Nadine Berger – Sarah Walch (60. Petra Haberl) 3:1 (628:576), Mara Seitz – Daniela Plamenig 3,5:0,5 (617:581)
Start (1:1/28): Trotz einer 128 auf der 2. Bahn spielte sich Bianca Golla auf 636 Kegel durch ein 179:144 auf der letzten Bahn. Dana Martinkevic war bis 30 Wurf vor Schluss nah dran (1:2/-1) und unterlag doch noch deutlich. Nebenan ging Jana Wallishauser nach 338 Kegeln auf den ersten 60 Wurf mit einem 2:0/28 in die zweite Halbzeit und musste nach verpatzten letzten Vollen (91:106) Dominique Rathmayer trotz 629 eigenen Kegeln noch um acht Kegel ziehen lassen.
Mitte (3:1/164): Was für einen Galavorstellung des KVL-Duos! Im Kampf nur gegen sich selbst schraubte Sandra Sellner den Partiebestwert auf 663 Kegel, Yvonne Schneider stand ihr mit 652 nur wenig nach. Schon mit dem 2:0 nach Sätzen, was sich beide zur Halbzeit sicherten, war das Weiterkommen sicher.
Schluss (5:1/252): Da die Partie entscheiden war, kam Saskia Seitz, die Topspielerin, gar nicht zum Einsatz. Aber was Nadine Berger (628 Kegel) und Mara Seitz (617) auf die Bahn zauberten, war schier unglaublich. Der Tabulator kletterte im Teamgesamt unaufhörlich und blieb erst fünf Kegel unter dem aktuellen Weltrekord stehen - 3825 heißt die neue deutsche Vereinsbestleistung sowie Bahn- und Teamrekord des erstmaligen Final-Four-Finalisten in der Champions League, die von einem SWR-Team gebührend festgehalten wurde.
In keiner Phase gefährdet
BBSV Wien (AUT) – KV Liedolsheim
1:7 (7:17; 3299:3512)
Duelle: Lisa Vsetecka – Bianca Golla 1:3 (570:591), Dana Martinkevic – Jana Wallishauser 1:3 (544:591), Dominique Rathmayer (36. Petra Haberl) – Sandra Sellner 0:4 (547:598), Sarah Walch – Yvonne Schneider 1:3 (517:588), Nicole Plamenig – Saskia Seitz 0:4 (536:624), Hana Wiedermannova – Mara Seitz 4:0 (585:520)
Der glänzend aufgelegte Tabellenführer der Bundesliga machte einen Riesenschritt in Richtung erster Final-Four-Teilnahme in der Champions League und war in keiner Phase der Partie gefährdet. Glanzstück war der Partiebestwert von Saskia Seitz (Foto) mit 624 Kegeln. Die Beste bei den Gastgeberinnen, Hana Wiermannova (585) konnte auch den Ehrenpunkt einfahren. Mehr ließen die dominanten Gäste nicht zu.
Gabi Muhl machte den Deckel drauf
Kamnik – Pöllwitz 4:4 (13:11; 3449:3443)
Klara Koprivec – Anna Müller 2:2 (589:601), Natasa radic – Pia Köhler 3:1 (580:573), Irena Koprivc – Sarah Conrad 2:2 (578:588), Tea Renik – Gabi Muhl 2:2 (569:577); Lidija Pirman – Diana Langhammer 1:3 (557:550); Lea Drnovsek – Friederike Schulz 3:1 (576:554)
Nach dem erfolgreichen 2:1/15-Auftakt des Starttrios um die Partiebeste Anna Müller (601, Foto) benötigen die restlichen "Mücken" nur noch drei Satzsiege im Schlusstrio zum Weiterkommen. Der entscheidende gelang Gabi Muhl im dritten Satz, nachdem zuvor Diana Langhammer zweimal erfolgreich war. Da sich beide zudem auch jeweils das Duell sicherten, kamen die Thüringerinnen am Ende beim Weltpokalvierten noch zu einem Unentschieden.
Starkes Startduo ebnete den Weg
SV Pöllwitz – KK Kamnik (SLO)
6:2 (15,5:8,5; 3779:3586)
Duelle: Anna Müller – Klara Koprivec 4:0 (668:586), Sarah Conrad – Natasa Radic 3:1 (651:586), Friederike Schulz – Lidija Pirman 3,5:0,5 (607:580), Selina Thiem – Irena Koprivc 1:3 (590:586), Pia Kohler – Tea Repnik 2:2 (646:625), Gabriele Muhl - Lea Drnovsek 2:2 (617:623)
Mit einer starken Startvorstellung legte der NBC-Pokalzweite zu Hause eine solide Grundlage für das Weiterkommen ins Final Four. Die Partiebeste Anna Müller (668) und Sarah Conrad (651) sorgten für eine komfortable 2:0/147-Führung. Zwei Enge Duelle konnzten anschließend die Gäste für sich entscheiden und so etwas Hoffnung ins Rückspiel retten. Da aber Pia Köhler die stärkste Slowenien Tea Repnik (625) im Griff hatte, können die Thüringerinnen auch nach Sätzen mit einem beruhigenden Vorsprung in drei Wochen in Kamnik antreten.
Im Rückspiel früh chancenlos gegen Binova (675) & Co.
Slovan Rosice - Victoria Bamberg
6:2 (14,5:9,5; 3697:3547)
Nikola Kunova – Alena Bimber 3:1 (625:612). Simona Koutnikova – Celine Zenker 1:3 (568:610), Natalie Binova – Melissa Müller 3:1 (675:583), Anna Straufova – Luisa Ebert 4:0 (617:563), Alena Kantnerova – Alina Dollheimer 2,5:1,5 (601:576), Lucie Vaverkova – Ute Vincon 1:3 (611:603)
Das Startduo (1:1/29, Bimber 612, Zenker 610) sorgte für eine Führung und nährte zarte Hoffnungen bei den Bambergerinnen, doch in der Mitte übernahm Rosice schnell das Geschehen und sorgte mit zwei weiteren klaren Duellsiegen um die Partiebeste Natalie Binova (675) und elf Satzsiegen für den vorzeitigen Finaleinzug der Tschechinnen. Im Schlussdurchgang konnte Ute Vincon ihr Duell vorzeitig gewinnen und überspielte mit 603 ebenfalls noch die 600er-Marke.
Deftige Heimniederlage dank Binova (689) und Kunova (667)
Victoria Bamberg – Slovan Rosice (CZE)
3:5 (10:14; 3568:3673)
Duelle: Luisa Ebert – Natalie Binova 0:4 (599:689), Alina Dollheimer – Simona Koutnikova 2:2 (608:587), Corinna Kastner – Nikola Kunova 0:4 (595:667), Melissa Muller – Anna Straufova 3:1 (579:545), Anna Straufova – Lucie Vaverkova 3:1 (586:573), Celine Zenker – Nadezda Dobesova 2:2 (601:612)
Für sie stellte die 600er-Marke keine Barriere dar – Alina Dollheimer war Teambeste der Bambergerinnen. Foto: SKC
Start (1:2/-141): Mit einem fulminanten Auftakt, bei dem der überragenden Partiebesten Natalie Binova (689) auch Nikola Kunova (667) in nichts nachstand, bereiteten die Gäste den hochverdienten Auswärtssieg bereits im Starttrio vor. Die Bambergerinnen konnten nicht ihr Leistungsniveau erspielen und waren froh, dass Alina Dollheimer (608) wenigstens einen Duellsieg auf die Habenseite bringen konnte.
Schluss (3:3/-105): Im Finaldurchgang zog Nadeszda Dobesova mit 317 Kegeln auf der ersten Hälfte der bislang in dieser Saison noch formstärksten Victorianerin Celine Zenker den Nerv. Die Bambergerin lag mit 0:2/-40 weit zurück. Immerhin führten Zenkers 328 auf der zweiten Hälfte und die beiden Duellsiege der Gastgeberinnen noch zu einem freundlicheren Endresultat.