Bei der WM 2019 in Rokycany werden am 24. Mai 2019 die Viertelfinalespiele ausgetragen. Die deutschen Mannschaften, die sich als Gruppenerste für die Runde der letzten Acht sicher qualifiziert hatten, spielen gegen Sloweniens Damen und Tschechiens Herren, den WM-Gastgeber.
Deutschlands Damen und Herren unter den letzten Vier
Einen turbulenten Auftakt und dennoch 626 Kegel legte Simone Schneider im Viertelfinale gegen Slowenien hin. Foto: DKBC/hs
Viertelfinale Damen
Deutschland – Slowenien 5:3 (15:9; 3585:3496) Turbulenter Start – aber deutlicher Sieg für Deutschland
Die deutsche Mannschaft fuhr einen Start-Ziel-Sieg ein, auch wenn der Vorsprung zeitweise keine zehn Kegel betrug. An den entscheidenden Stellen beweis das Team aber Nervenstärke und hatte in Simone Schneider mit 626 Kegeln seine Beste. Bei Slowenien, dass nicht so ausgeglichen gut wie das deutsche Team besetzt war, war es Barbara Jurancic mit 608 Kegeln.
Mit 180 eröffnete Simone Schneider die Konkurrenz und war auch auf der zweiten Bahn wie im Rausch. Der wurde jedoch je gestoppt: Gelb-Rot wegen zweimaligen Übertritts samt abgezogener Neun, dazu drei Fehlwürfe und zu allem Überfluss am Ende auch noch Zeitüberschreitung (was nur einen Kegel kostete). Dennoch gewann sie mit 626 Kegeln ihr Duell gegen Eva Sajko sicher. Celine Zenker (594) musste sich nach 1:0-Führung gegen Barbara Jurancic noch mit 1:3 geschlagen geben. Nach einem 1:1/10 ging es mit einer hauchdünnen deutschen Führung weiter.
Dank Alina Dollheimer (623) lief vieles für Deutschland in diesem Durchgang: der Vorsprung wurde stark ausgebaut, bei den Sätzen ein 10:6 herausgeholt. Yvonne Schneider spielte im Räumen zu unruhig, konnte die durchaus vorhandenen Angebote von Anja Forstnaric nicht nutzen und gab das Duell knapp ab.
Sandra Sellner, weiterhin im Turnier ohne Satzverlust, sowie Saskia Seitz und auf den letzten 30 Wurf Kathrin Lutz, brachten den Vorsprung letztlich sicher nach Hause, Deutschland steht im Halbfinale und spielt dort gegen Kroatien – es ist eine Neuauflage des WM-Finales von 2017, das Deutschland bekanntlich erst im Sudden Victory für sich entscheiden konnte.
Jürgen Pointinger war mit 690 Kegeln Teambester beim 6:2 gegen Tschechien. Foto: DKBC/hs
Viertelfinale Herren Deutschland – Tschechien 6:2 (15:9; 3912:3865) – Milan Svoboda mit 720 Kegeln, aber Deutschland weiter
Dieses Viertelfinale war keines für schwache Nerven. Da reichten Christian Wilke hervorragende 680 Kegel nicht gegen einen entfesselt aufspielenden Milan Svoboda (720). Manuel Weiß (624) gewann zwar sein Duell, doch Deutschland lag beim 1:1 mit 23 Kegeln zurück.
In der Mitte folgte die Wende im Spiel. Sowohl Jürgen Pointinger, der mit 690 Kegeln nur neun unter seiner Bestleistung blieb, als auch Dominik Kunze (650) siegten in ihren Duellen und konnten dem Schlusspaar einen ansehnlichen Vorsprung von 92 Kegeln mit auf den Weg geben.
Doch das routinierte Schlussduo geriet noch einmal gehörig unter Druck. Tom Schneider (620) gab sein Duell vorzeitig an Jiri Vesely (673) ab, und so fiel die Entscheidung erst auf der Schlussbahn. Die sah allerdings beide Deutsche – Timo Hoffmann mit 648 am Ende – vorn, so dass der knappe Sieg gegen den WM-Gastgeber in Sack und Tüten war. Und es war schon ein deutscher Turnierbestwert von 3912 Kegel nötig, um die starken Tschechen in die Schranken weisen zu können.