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BL 120 Wurf M

ESV Schweinfurt vs. SKV Rot-Weiß Zerbst 1999
0 : 8

(5:19, 3389:3738)

Christian Rennert - Cosmin Craicun 1:3 (626:617), Markus Krug – Torsten Reiser 0:4 (573:633), Holger Hubert – Mathias Weber 0:4 (548:657), Christopher Göbel – Uros Stoklas 0:4 (538:624), Dominik Geis – Thomas Schneider 1:3 (525:595), Frank Geyer – Boris Benedik 2:2 (579:613)


Schweinfurter Christian Rennert mit 172er-Schlussbahn –
Meisterlicher Auftritt von Mathias Weber (657 Kegel) gekrönt

Im ersten Heimspiel dieser Saison traf der ESV Schweinfurt auf den mehrfachen Deutschen Meister und Weltpokalsieger SKV Rot Weiß Zerbst. Wie erwartet, präsentierte sich die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt mit einer geschlossenen Leistung auf Weltklasseniveau, dem die Mannschaft um Holger Hubert nichts entgegenzusetzen hatte.

Im Startpaar duellierten sich Christian Rennert (Foto rechts) und Cosmin Craciun. Beide Akteure überzeugten auf einem spielerisch hohen Niveau, hatte der Schweinfurter durch die stärkere Abräumleistung seines Gegners jedoch das Nachsehen und verlor bereits nach drei Sätzen vorzeitig den Mannschaftspunkt. Durch einen furiosen Schlussspurt (172) gelang es Rennert aber den Zerbster (617) in den Gesamtkegeln zu überholen und mit 626 ein Topergebnis zu erzielen. Markus Krug traf mit Torsten Reiser auf eine für ihn unlösbare Aufgabe. Nur im zweiten Durchgang schaffte es der ESVler Druck auf den in Höchstform spielenden Sachsen-Anhalter auszuüben. Unbeirrt von dem Satzpunkteverlust konterte Reiser mit einem hochklassigen Ergebnis (173) und nahm Krug allein in diesem Durchgang vierzig Kegel ab. Trotz einer guten Leistung von 573 Kegeln musste Krug seinem Gegenspieler (633) Tribut zollen.

In der Mittelpaarung präsentierte sich Matthias Weber durchweg in bestechend guter Form und ließ seinen Kontrahenten, Holger Hubert, von Beginn an alt aussehen. Ohne den Hauch einer Chance musste sich der Unterfranke mit einem für seine Verhältnisse mäßigen Ergebnis (548) geschlagen geben. Weber hingegen markierte mit einer tadellosen Darbietung (657) die Tagesbestleistung. Christopher Göbel (538) blieb in seinem Aufeinandertreffen mit dem Zerbster Neuzugang, Uros Stoklas, hinter den Erwartungen zurück, verschaffte er sich durch Konzentrationsschwächen im ersten Durchgang die schlechtere Ausgangsposition. Trotz einer im Anschluss gesteigerten Leistung des Schweinfurters verbuchte Stoklas (624) mit deutlichem Vorsprung den Mannschaftspunkt auf das Konto der Gäste.

In der Schlusspaarung schickten die Schweinfurter Dominik Geis und Frank Geyer ins Rennen. Geis begann mit Thomas Schneider auf Augenhöhe und entschied aufgrund des besseren Resultats im Abräumen den ersten Durchgang für sich. Leider konnte der ESVler im Anschluss nicht an das hohe Niveau anknüpfen, sodass letztlich die Routine und Klasse des Sachsen-Anhalters über den Mannschaftspunkt entschied. Schneider (594) blieb gegen geis (525) als einziger Akteur seiner Mannschaft unter der 600er-Marke. Frank Geyer verbuchte mit einer einwandfreien Vorstellung den ersten Satzpunkt noch für sich, geriet dann aber gegen den souveränen Boris Benedik (613) ins Hintertreffen und verlor den finalen Mannschaftspunkt.

Am 3. Spieltag reisen die Schweinfurter zum Derby nach Fürth. Beide Mannschaften konnten in den ersten beiden Spieltagen noch keine Punkte verbuchen und stehen somit unter Zugzwang, den Anschluss nicht zu verpassen. Mannschaftsführer Hubert sprach von einem „richtungsweisenden Spiel. Fürth selbst hat einen Fehlstart hingelegt und schon ein Heimspiel gegen den Aufsteiger TSV Zwickau verloren. Somit hat die Viktoria den größeren Druck als wir. Bei den ersten beiden Partien hab ich mir nichts ausgerechnet, aber jetzt startet unsere Saison richtig. In Fürth sollen die ersten Punkte geholt werden. Ich hoffe, dass alle fit sind und ihre Blessuren ausgeheilt haben. Dann gehe ich optimistisch in das Spiel. Es wird ein toller Kampf."

Katja Niklaus

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Meisterlicher Auftritt von Mathias Weber (657 Kegel) gekrönt

Auch die zweite Pflichtaufgabe der neuen Saison konnten die Spitzenkegler dvon Rot-Weiß Zerbst erfolgreich meistern.
Beim ESV Schweinfurt gewann der Titelverteidiger souverän. Trainer Oliver Scholler zeigte sich entsprechend zufrieden: „Von Beginn an haben wir Gas gegeben und keinen Zweifel am Sieg gelassen. Wir sind auf dem richtigen Weg."

Im Startpaar legten Cosmin Craciun und Torsten Reiser den Grundstein für den überlegenen Sieg. Craciun unterstrich seine Ambitionen auf einen Platz in der Startmannschaft mit drei ausgeglichen hohen Bahnen. Nach diesem 3:0 ließ er aber die letzte Konsequenz vermissen und gab die Schlussbahn an seinen direkten Gegner Christian Rennert (627) ab. Mit 617 Kegeln deutete er an, dass Luft nach oben ist. Reiser hatte gleichzeitig gegen Markus Krug nur wenige Schwierigkeiten. Nachdem er den zweiten Satz knapp abgeben musste, zog er im dritten Durchgang den Sack zu und gewann sicher.

Eine wahre Schau bot im Mitteldurchgang Mathias Weber (Foto links). Einem Schweizer Uhrwerk gleich spulte er Bahn für Bahn (173,161,150,173) herunter und markiert mit 657 Kegeln einen Spitzenwert auf der Schweinfurter Anlage. Sein Kontrahent Holger Hubert hatte nicht den Hauch einer Chance. Parallel gewann Uros Stoklas gegen Christopher Göbel ebenfalls klar. Seine 624 Kegel bedeuteten den nächsten Topwert, wobei „bei Uros sicherlich nach oben noch mehr geht", wie Oliver Scholler das Spiel des Zerbster Neuzuganges bewertete.

Die Entscheidung des Matches war somit vor dem Schlusspaar bereits gefallen. Das Zerbster Schlußduo Thomas Schneider und Boris Benedik kam daher auch nur schwer in die Gänge und ließen zunächst die letzte Konzentration mit Satzverlusten zum Auftakt vermissen.

Mannschaftsleiter Timo Hoffmann freute sich aus der Ferne über den Sieg seiner Truppe: „Wir haben uns weiter gesteigert. Vor allem Mathias Weber hat seine guten Leistungen der letzten Wochen bestätigt. Jetzt haben wir noch eine Woche bis zu unserem ersten Saisonhighlight dem Weltpokal und ich bin zuversichtlich, dass wir dafür alle gut gerüstet sind."

Martin Herold

Vorberichte


Zerbst: Meister muss zweimal in Folge auswärts antreten

Der Meister muss beim nicht zu unterschätzenden ESV Schweinfurt in Unterfranken antreten. Die Schweinfurter verloren zwar ihr Auftaktspiel beim Aufsteiger Straubing nach Kegelzahl deutlich, konnten dabei aber durch eine clevere Taktik drei Mannschaftspunkte erzielen, was den SKV warnen sollte. „Wir sind sicherlich der Favorit, aber deswegen dürfen wir keinen Gegner unterschätzen. Die Schweinfurter haben sehr gute Einzelkegler in ihren Ehren", blickt der Zerbster Kapitän Timo Hoffmann voraus. Die Punktgewinner für die Unterfranken waren am vergangenen Wochenende Holger Hubert, Christopher Göbel und Christian Rennert, die auch auf heimischer Anlage immer zu beachten sind.


Timo Hoffmann kann für die Partie auf nahezu alle Spieler zurückgreifen: „Außer Alexander Conrad, der noch an einer Verletzung laboriert, steht der komplette Kader zur Verfügung. Ich rechne daher auch nicht mit größeren Veränderungen in der Startmannschaft."


Für die Zerbster stehen mit dem Spiel in Schweinfurt und beim Aufsteiger Donauperle Straubing zwei wichtige Auseinandersetzungen im Kampf um die Meisterschaft an, bei denen es heißt keine wichtigen Punkte liegen zu lassen. Weiterhin gilt es, die Formkurve für den Weltpokal weiter nach oben zeigen zu lassen. Möglichst viele Spieler sollten dabei schon jetzt Topniveau erreichen.


„Mit den Ergebnissen war ich zuletzt schon zufrieden. Mit Blick auf die internationale Bühne müssen wir aber noch zulegen. Gleichzeitig brauchen wir auch die volle Konzentration in der Bundesliga", fordert Hoffmann von seiner Mannschaft.


Martin Herold



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