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BL 120 Wurf M

Aufwärts Donauperle Straubing vs. SKV Rot-Weiß Zerbst 1999
2 : 6

(8:16, 3584:3617)

Rupert Arzberger – Torsten Reiser 2:2 (608:581), Radek Hejhal – Mathias Weber 1:3 (597:626), Anton Schwarzensteiner – Axel Schondelmaier 0:4 (525:598), Robin Parkan – Uros Stoklas 1:3 (625:600), Jiri Nemec – Boris Benedik 1:3 (596:604), Manuel Lallinger – Thomas Schneider 3:1 (633:608)

Aufsteiger bot Paroli beim Favoritensieg an der Donau
Zerbster Fazit: Hier werden sich auch andere Mannschaften schwertun"

Beste Werbung für den Kegelsport war das Spiel in der 1.Bundesliga zwischen Aufwärts Donauperle Straubing und Rot Weiß Zerbst. Die Gäste, die in den vergangenen acht Jahren ununterbrochen deutscher Meister wurden, gelten national wie international als Ausnahmemannschaft. Auch im Spiel an der Donau im Kegelzentrum Rachelstr. hatten sie vor dem Spiel die Favoritenrolle inne und letztendlich wurden sie dieser auch gerecht, da sie mit einem 6:2 Erfolg (Gesamt 3617:3584 zugunsten der Gäste, womit 2 MP verbucht werden konnten) die Heimreise antreten konnten.

Partiebester in Straubing war Manuel Lallinger mit 633 Kegeln. Foto: Oliver Scholler


Doch leicht machte es ihnen der Aufsteiger nicht, im Gegenteil, die Gäste hatten schwer zu kämpfen und der Unterschied war nur in Kleinigkeiten feststellbar und mit etwas mehr Fortune hätte durchaus ein Punkt in Niederbayern bleiben können. Begeistert waren die zahlreichen Zuschauer von den gebotenen Leistungen und das Spielsystem von Mann gegen Mann im 4 x 30 Wurf – Modus trug zusätzlich zur Spannung bei. In der Anfangspaarung spielten Rupert Atzberger und Thorsten Reiser am Ende 2:2, doch der Straubinger hatte mit sehr guten 608:581 das bessere Endergebnis, so dass dieser MP an die Niederbayern ging. Sehenswert die Vorstellung von Gästespieler Matthias Weber, der mit 626 Holz auch Tagesbestleistung der Gäste spielte und mit 3:1 SP gegen Radek Hejhal (597 Kegel) einen MP für Zerbst holte.

In der Mittelpaarung war Anton Schwarzensteiner mit mäßigen 525 Holz ohne Chance gegen Axel Schondelmaier (598 Kegel), der alle vier Sätze für sich entscheiden konnte. Ein hochklassiges Duell lieferten sich Robin Parkan und der mazedonische Nationalspieler Uros Stoklas. Kein Ergebnis unter 150 Kegeln stand am Ende bei Robin auf dem Schirm, mit 625 Kegeln zeigte er Kegeln der Extraklasse. Doch wie es im neuen Spielsystem halt so ist, konnte der Gästespieler (600 Kegel) drei Sätze für sich entscheiden, wobei im letzten Satz eine Neuner-Serie im Abräumen den Ausschlag gab. Nach der Mittelpaarung stand es 3:1 für Zerbst.

Die bisherigen Leistungen wurden in der Schlusspaarung nochmals getoppt, mehr als einmal gab es den verdienten Applaus für die Akteure. Spitzenkegeln vom Feinsten zelebrierte Manuel Lallinger, der mit 633 Kegeln am Ende die Tagesbestleistung erzielte und gegen einen keinesfalls enttäuschenden Thomas Schneider (608 Kegel, eine Bahn mit sagenhaften 185 Kegeln) mit 3:1 SP einen MP für Straubing holen konnte. Ebenso spannend und hochklassig das Duell zwischen Jiri Nemec und dem zweiten mazedonischen Nationalspieler der Gäste, Boris Benedik. Hart umkämpft waren die einzelnen Sätze, am Ende stand es 3:1 für Benedik (604:596).

Mit 2:4 Punkten auf dem Konto stehen für die Donauperlen nun drei schwere Auswärtsspiele an, am nächsten Samstag geht es nach Leipzig.

Christian Weber

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"Hier werden sich auch andere Mannschaften schwertun"

In einem hart umkämpften und sehr spannenden Match konnten die Gäste ihre weiße Weste in der noch frischen Bundesligasaison verteidigen. Der Aufsteiger wehrte sich dabei vehement gegen die am Ende knappe Niederlage gegen den Serienmeister aus Sachsen-Anhalt.

Trainer Oliver Scholler (Zerbst):
„Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird. Zudem hatten wir auch Probleme mit den Bahneigenheiten und den glatten Kugeln. Aber Straubing überzeugte auch mit einem sehr guten Spiel."
Im Startpaar geriet Torsten Reiser direkt gegen Rupert Atzberger schnell unter Druck. Er kämpfte sich zwar zurück, musste aber auf der letzten Bahn seinen Kontrahenten ziehen lassen und gab den ersten MP nach ab. In der gewohnten Sicherheit und Ruhe der letzten Wochen zog parallel Mathias Weber seine Kreise. Gegen den Ex-Zerbster Radek Hejhal lieferte er sich phasenweise ein hochklassiges Duell, hatte aber immer die passende Antwort parat und gewann sicher mit dem Mannschaftsbestwert von 626 Kegeln.



Uros Stoklas gewann drei Sätze und sicherte sich trotz 600:625 gegen Robin Parkan das Duell. Foto: Oliver Scholler

Mit einem knappen Vorsprung von zwei Kegeln gingen im Mitteldurchgang Axel Schondelmaier und Uros Stoklas ans Werk. Schondelmaier hatte dabei mit Anton Schwarzensteiner keine Probleme. Ohne zu glänzen, aber mit der nötigen Konzentration sicherte er sich alle Sätze und holte wichtige Kegel heraus. Stoklas bekam es mit Robin Parkan zu tun. Beide lieferte sich ein tolles Match. Parkan gewann die zweite Bahn haushoch, musste aber alle anderen Sätze knapp gegen den Neuzerbster abgeben, sodass am Ende Stoklas mit 3:1 das Duell gewann, aber im Kegelergebnis mit 600:625 deutlich unterlegen war.

Die Straubinger stemmten sich im Schlusspaar gegen die drohende Niederlage und legten noch mal richtig los. Boris Benedik spielte dennoch gegen Jiri Nemec seine Routine aus und hatte bei knappen Entscheidungen immer das bessere Ende für sich. Thomas Schneider tat sich gegen den Tagesbesten Manuel Lallinger sehr schwer. Lallinger spielte groß auf und brachte seine Truppe wieder nah heran. Doch Schneider hielt im entscheidenden Moment gegen und konterte mit einer fantastischen 185er Bahn. Er verlor zwar sein Duell (1:3/608:633), sicherte aber den wichtigen Sieg ins Ziel.

„Grundsätzlich bin ich mit den gezeigten Leistungen schon zufrieden. Wir haben die wichtigen Punkte geholt und hier werden sich sicher auch andere Mannschaften schwer tun. Mein Kompliment an den Gastgeber für die tolle Leistung", beurteilt Oliver Scholler die Partie. Mit Blick auf den Weltpokal nächste Woche in Serbien scheinen die Zerbster gerüstet. „Die Stimmung in der Mannschaft ist gut und die Form stimmt", blickte Scholler voraus.

Martin Herold

Vorberichte

Zerbst: Härtetest bei den Donauperlen

Zum zweiten Mal in Folge müssen die Zerbster Spitzenkegler auswärts antreten. Dabei wartet beim Aufsteiger Straubing ein echter Härtetest in der noch jungen Saison.

Die Straubinger konnten dabei bereits ihr erstes Heimspiel erfolgreich gestalten. Gegen den ESV Schweinfurt gab es zwar einen umkämpften, aber am Ende sicheren 5:3-Sieg. Am letzten Wochenende verlor der Liganeuling dann ebenso knapp mit 3:5 gegen Nibelungen Lorsch.

In Straubing kommt es dabei zu einem Treffen mit einem alten Zerbster Bekannten. Auf Seiten der Niederbayern nimmt der Ex-Zerbster Radek Hejhal seit einigen Jahren die Kugel in die Hand. „Die Straubinger sind sehr gut besetzt. Sie haben bisher gezeigt, dass Sie eine gute Rolle in der Liga spielen können", warnt der Zerbster Teamchef Timo Hoffmann. Neben Hejhal ist die Mannschaft gespickt mit international erfahrenen Spielern. Jiri Nemec und Robin Parkan zählen ebenso zu den Leistungsträgern. Dazu kommen die einheimischen Routiniers Manuel Lallinger und Rupert Herzberger. „Wir sind gewarnt und müssen vollste Konzentration aufbringen, wenn wir gewinnen wollen. Zudem haben die Straubinger mit den Bahneigenheiten auch einen Heimvorteil", ermahnt Hoffmann seine Truppe.

Auf Zerbster Seite steht die komplette Mannschaft fit zur Verfügung. „Ich gehe nicht von großen Veränderungen aus. Mit Blick auf den Weltpokal eine Woche später wollen wir weiter in Form kommen. In erster Linie kommt es aber darauf an, zwei Punkte zu holen", blick Hoffmann voraus.

Das Duell gegen den Aufsteiger ist auch ein Novum in der Bundesliga. Beide Mannschaften sind bisher in keinem Pflichtspiel aufeinander getroffen.

Martin Herold

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