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BL 120 Wurf M

KC Schwabsberg vs. SKC Victoria Bamberg
2 : 6

(9,5:14,5; 3588:3602)

Reiner Buschow – Mathias Dirnberger 1,5:2,5 (607:609), Sven Frenzel – Manuel Weiß 2:2 (582:572), Ronald Endraß – Fabian Seitz 2:2 (615:625), Timo Hehl – Julian Hess 3:1 (628:617), Alexander Stephan – Uwe Wagner 0:4 (555:582), Olaf Koberwitz – Nicolae Lupu 1:3 (601:597)

Liveticker-Fazit: Was für eine enge Partie über die gesamte Spielzeit: 1:1/+8 für KCS; 2:2/+7 für KCS. Vor dem letzten Abräumen konnte sich Schwabsberg noch einmal berechtigte Hoffnungen auf einen Sieg machen und lag bei den Gesamtkegeln knapp vorn. Doch dann unterlag Olaf Koberwitz mit 150:158, sodass Nicolae Lupu zwar mit weniger Gesamtkegel, aber einem 3:1-Satzsieg den Mannschaftspunkt sicherte. Da auch Uwe Wagner fleißig abräumte, hatten die Bamberger auch im Mannschaftsergebnis am Ende die Nase knapp vorn und der KCS ging völlig leer aus.

Schwabsberg: Für starke Leistung nicht belohnt
Bamberg: Deutliche Steigerung der SKC-Männer - Drei über 600

Stimmen zum Spiel

Bambergs Teamchef Bela Csanyi:
„Schwabsberg war der erwartet schwere Gegner, gegen den wir diese hochklassige und packende Begegnung nur deshalb gewonnen haben, weil wir in der einen oder anderen Situation das notwendige Glück, das man manchmal eben einfach braucht, auf unserer Seite hatten. Die Partie hätte genau so gut auch anders herum ausgehen können. Dass es nicht so gekommen ist, darüber sind wir natürlich froh und nehmen die beiden hart erarbeiteten Punkte mit nach Bamberg.
Das Spiel an sich war wieder einmal ein besonderes Erlebnis. Eine tolle Kulisse, ein fantastisches Publikum, zwei Mannschaften die sich auf Augenhöhe einen offenen Schlagabtausch geliefert haben und natürlich hervorragende Wurfzahlen am Fließband. Eine tolle Werbung für den Kegelsport und natürlich auch das 120-Wurf-System."
Absolut erstklassigen Kegelsport gab es am vergangenen Samstag in der Bundesligapartie zwischen dem KC Schwabsberg und dem SKC Victoria Bamberg zu sehen. Eine Begegnung mit extrem hohem Unterhaltungswert. Da war Hochspannung vom ersten bis zum letzten Wurf angesagt. Allein das Ende hinterließ zumindest bei den Gastgebern einen leicht bitteren Nachgeschmack, denn sie wurden für ihre engagierte Leistung nicht belohnt. Bamberg dagegen durfte sich über ein glückliches 6:2/3588:3602 freuen.

Trotz Niederlage haben die Ostwürttemberger zumindest ein Ziel erreicht. Nach den wenig erfreulichen Ergebnissen der letzten Wochen wollte man gegen den deutschen Vizemeister mit einer überzeugenden Leistung aufwarten. Ein Vorhaben, das voll und ganz umgesetzt werden konnte. Dieses Ergebnis sollte ein solides Fundament sein, auf das Olaf Koberwitz & Co. in den kommenden Wochen aufbauen können.

Einen wesentlichen Anteil am Bamberger Erfolg hatte der Ex-Schwabsberger Fabian Seitz, der mit herausragenden 625 Kegeln als bester Akteur in einer gut aufgestellten Bamberger Mannschaft überzeugen konnte. Ein Ergebnis, das allerdings von Timo Hehl, der Tagesbestleistung erzielte, noch getoppt wurde. In gekonnter Manier, mit nahezu fehlerfreiem Spiel, brachte der jüngste Schwabsberger 628 Kegel zu Fall.

Bereits die Startpaarungen die emotional und von extremen Zweikampfverhalten geprägt waren, waren symptomatisch für den gesamten weiteren Spielverlauf.
So war es auch wenig verwunderlich, dass dem hochklassig geführten und wie sich im weiteren Spielverlauf herausstellen sollte, vorentscheidenden Duell zwischen Reiner Buschow (607 Kegel) und Mathias Dirnberger (609), noch eine Reihe weiterer folgten. Die hauchdünne Entscheidung zu Gunsten des Bambergers fiel im dritten Satz, als Dirnberger mit seinen letzten beiden Würfen zwei Handneuner in Folge warf und so einen deutlichen Rückstand mit 147:146 noch zum überraschenden Satzgewinn umwandeln konnte. Hochspannung war auch im Duell zwischen Sven Frenzel (582) und Manuel Weiß (572) angesagt, wenngleich in diesem Match eher die kämpferischen Aspekte das Salz in der Suppe waren. Nach vier harten Runden konnte der Schwabsberger dank seines ausgeglicheneren Spiels den Mannschaftspunkt für sich verbuchen. Zwischenstand: 1:1/1189 :1181 Kegeln für den KC Schwabsberg.

Mit 615:625 Kegeln stand das Duell der beiden Neuzugänge, Ronald Endraß bei Schwabsberg und Fabian Seitz bei Bamberg auf spielerisch sehr hohem Niveau. Dass am Ende der Bamberger als Sieger von der Bahn ging, hatte dieser vor allem seinem präzisen Spiel in die Vollen zu verdanken, wo er mit insgesamt 404 Kegeln den Grundstock für seinen Erfolg legte. Parallel lieferten sich Timo Hehl (Tagesbestleistung mit 628 Kegel) und Bambergs Julian Hess (617 Kegel) ebenfalls ein hochklassiges Match auf Biegen und Brechen. Nach zunächst ausgeglichenem Spielstand legte der kleine Schwabsberger auf der dritten und vierten Bahn mit 328 Kegeln mächtig los und zog auf und davon, denn trotz gutem Spiel konnte der Bamberger da nicht mehr mit. Zwischenstand: 2:2/2432 : 2423 Kegeln für den KC Schwabsberg.

Ein kleiner Hänger beim Spiel in Vollen auf der zweiten Bahn brachte Schwabsbergs Alexander Stephan (555), der ansonsten erneut eine ansprechende Leistung bot, gegen den sehr konstant aufspielenden Uwe Wagner (582) entscheidend ins Hintertreffen. Vom Pech verfolgt war Schwabsbergs Kapitän Olaf Koberwitz, der gegen Bambergs Topmann „Nico" Lupu ein richtig tolles Spiel ablieferte, den Bamberger zwar mit 601:597 bezwingen konnte, nach Gewinnsätzen aber mit 1:3 unterlag. Ausschlaggebend dafür waren die beiden Startbahnen, die der Schwabsberger quasi auf der Ziellinie jeweils noch um eine Nasenlänge dem rumänischen Weltklassekegler überlassen musste.

Eugen Fallenbüchel

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Bamberg: Deutliche Steigerung der SKC-Männer - Drei über 600

Vor einer tollen Kulisse konnte der SKC Victoria Bamberg einen wichtigen 6:2-Sieg beim KC Schwabsberg erringen. Zudem war eine deutliche Steigerung im Gesamtergebnis nötig, da die Spieler von der Ostalb eine starke Vorstellung boten. Am Ende siegte aber Bamberg mit 3602:3588, was nach zuvor vier gewonnen Duellen zum Endresultat führte. Beste Bamberger waren Mathias Dirnberger (609), Julian Hess (617) und Fabian Seitz (625).

„Kampfgeist gepaart mit Siegeswillen, Erfolgshunger und einem gewissen Quäntchen Glück haben uns heute zum Sieg geführt. Unser Trainer hat taktisch gut aufgestellt und alle haben bis zum Schluss gefightet" freute sich der Ex-Schwabsberger Fabian Seitz über den Sieg in einem für ihn emotionalen Spiel an alter Wirkungsstätte.

Auf einer nicht optimal fallenden Bahn konnte man bereits am Start gute Leistungen abrufen. Manuel Weiß begann mit 165 stark, musste aber im Folgesatz den Ausgleich hinnehmen, wobei er deutliche Schwächen im Abräumen offenbarte, die er auch im 3. Satz nicht abstellen konnte. Dies führte zum 2:1 für Frenzel. Der Schwabsberger führte zudem noch mit 16 Kegeln. Nun bließ Weiß zum Angriff und war nach den Vollen bis auf drei Kegel dran. Doch im Abräumen patzte er erneut was bei 2:2-Sätzen nicht zum Gewinnen reichte, da er mit 582:572 unterlag. Sein Mitspieler Mathias Dirnberger hatte mit Ex-Nationalspieler Reiner Buschow eine harte Nuss zu knacken. Zur Halbzeit lag Dirnberger mit 1,5:0,5 zurück. Im 3. Satz sollte es nun zum Schlüsselerlebnis kommen. Buschow war bereits fertig und hatte 146 Kegel auf dem Totalisator, aber Dirnberger hatte noch zwei Würfe und kam ins volle Bild. Es mussten für den Satzgewinn zwei Neuner her. „Als der Neuner mit der ersten Kugel nur mit sehr viel Glück fiel, wusste ich, dass ich noch einen spielen kann, was mir glücklicherweise auch gelang und so hatte ich das Momentum auf meiner Seite", freute sich Dirnberger über seinen am Ende wichtigen MP, den er mit 1,5:2,5 einfahren konnte, da er den letzten Satz mit 161:165 erringen konnte. Es stand 1:1, wobei Schwabsberg hauchdünn führte.

Mittelgruppe bot tollen Kegelsport

Der Ex-Schwabsberger Seitz und Hess betraten nun für den SKC die Bahnen und trafen auf Endraß und Hehl. Seitz kam sehr gut aus den Startlöchern (162) und führte. Endraß konnte aber postwendend ausgleichen. Man merkte Seitz an, dass er an alter Spielstätte den Zuschauern etwas zeigen wollte und setzte sich nun mit zunehmender Spieldauer von Endraß ab. Er gewann mit 160:142 und musste nun den Vorsprung nur noch verteidigen. Endraß konnte zwar noch einmal zum 2:2 ausgleichen, aber Seitz siegte mit 625:615. Das Duell von Hehl gegen Hess war hochklassig. Hess überzeugte beim Spiel in die Vollen, während sein Kontrahent Hehl sehr stark abräumte. Es waren vier enge Sätze, an deren Ende Hehl mit 3:1 gewann. Aber die Leistung von Hess (617) war im Gesamtklassement enorm wichtig, da der Rückstand nach dem mittleren Spielabschnitt beim Stand von 2:2 nur neun Kegel betrug.

Am Ende vertraute Csanyi auf Nicolae Lupu und Uwe Wagner. Wagner zeigte von Beginn an eine sehr konzentrierte Vorstellung, hatte seinen Gegner Stephan jederzeit im Griff und führte verdient mit 2:0, während Lupu doch seine Probleme mit der Anlage und dem Gegner hatte. Nur dank einer kleinen Unkonzentriertheit von Koberwitz konnte Lupu in Führung gehen. Am Ende des 2. Satzes fehlten Koberwitz erneut nur Millimeter und Lupu führte 2:0. Nun wendete sich das Blatt, Koberwitz verkürzte und lag beim Ergebnis vor Lupu. In dieser Phase des Spiels war es Wagner, der Bamberg im Rennen hielt. Mit der vorletzten Kugel gelang Wagner ein Naturneuner und so konnte er die Vorentscheidung zum 3:0 herbeiführen. Bamberg führte aber nur mit mageren drei Kegeln. Beide Fanlager unterstützen ihre Teams frenetisch. Angetrieben von der Stimmung steigerte sich nun Lupu nochmals deutlich und konnte den wichtigen dritten Satzpunkt einfahren. Als Lupu und Wagner fertig waren, führte der SKC Victoria mit 4:2 und musste abwarten, was Schwabsberg macht. Als keine Neuner mehr fielen, war der wichtige Auswärtserfolg unter Dach und Fach, da man auch im Gesamtergebnis 14 Kegeln vorne lag.

Markus Habermeyer

Vorberichte

Schwabsberg: Fabian Seitz erstmals als Gast auf der Ostalb
Bamberg: Entscheidung aus dem Bauch heraus

Schwarz-gelb statt rot: Fabian Seitz kehrt erstmals nach seinem Wechsel nach Schwabsberg zurück. Foto: SKC

Wenn am Samstag ab 14.00 Uhr im KC-Kegelcenter in Schwabsberg beim Schlagerspiel gegen Bamberg die Kugeln rollen, ist das keine ganz gewöhnliche Bundesligabegegnung für Olaf Koberwitz & Co. Die Neuauflage des Duells ist für alle Kegelbegeisterten gleichzeitig auch ein Wiedersehen der ganz besonderen Art, vielleicht sogar die Heimkehr des verlorenen Sohnes einmal ganz anders?

Ungern ließ der KC ihn Ende der vergangenen Saison von der Ostalb gen Bamberg ziehen: Fabian Seitz. Am Samstag kommt er zurück. Diesmal jedoch nicht im roten Trikot der Heimmannschaft sondern in gelb/schwarz. Für den KC Schwabsberg kommt dieses Wiedersehen fast ein bisschen zur Unzeit. Die Mannschaft um Kapitän Olaf Koberwitz steckt derzeit in einem Leistungstief. Da könnte man einen Leistungsträger wie Fabian Seitz natürlich dringend gebrauchen. Nur kegelt der diesmal bei den Anderen.

Stimmen zum Spiel

Teamchef Rudolf Maier: „Personell sind wir gerade alles andere als auf Rosen gebettet. Ich hoffe, dass wir am Samstag für diese wichtige Begegnung endlich wieder einmal aus dem Vollen schöpfen und unsere Erstbesetzung aufbieten können. Sollte bei uns der Knoten endlich platzen denke ich, dass wir am Samstag eine interessante Partie erleben werden. Ob uns allerdings gegen Bamberg mal wieder eine Überraschung und damit die Wende zum Besseren gelingt, wird bleibt abzuwarten. Toll wäre es natürlich schon, wenn wir nach diesem Match wieder etwas frischen Wind in den Segeln hätten."
Man darf also durchaus gespannt auf die samstägliche Partie zwischen dem deutschen Vizemeister und den derzeit nicht gerade erfolgsverwöhnten Ostwürttembergern sein. Nach der Durststrecke der vergangenen Wochen könnte diese Partie für Schwabsberg am Ende durchaus die Wende zum Besseren einläuten.

Vorhersagen über den Ausgang dieser Partie sind nur sehr schwer möglich. Unstrittig ist, dass Schwabsberg derzeit nicht unbedingt einen Lauf hat. Mit einer ähnlichen Situation hatte man schon im vergangenen Jahr, nach der Teilnahme am NBC-Pokal zu kämpfen.

Trotz namhafter Neuverpflichtungen und einem Traumstart, zeigte sich aber auch Bamberg in einigen zurückliegenden Begegnungen alles andere als sattelfest. Der Vizemeister, der sich derzeit in einer Umbruchsituation befindet, stand bereits wiederholt am Rande einer Niederlage, konnte aber dank der individuellen Klasse einzelner Akteure am Ende meist Schlimmeres verhüten. Dass das so ist, daran hatte der Ex-Schwabsberger Fabian Seitz, der sich innerhalb kürzester Zeit zu einem nicht mehr wegzudenkenden Leistungsträger bei den Oberfranken entwickelt hat, erheblichen Anteil. Man darf also gespannt sein, wie sich der Senkrechtstarter in Diensten des Vizemeisters in seiner alten Heimat schlagen wird.

Nicht nur aus diesem Grund dürfte sich dieses Aufeinandertreffen zu einem interessanten Match entwickeln. Nach zwei Auswärtsniederlagen in Folge stehen Schwabsbergs Kegler ganz erheblich unter Zugzwang, will man sich nicht vorzeitig vom Saisonziel, einen Platz in der vorderen Hälfte der Tabelle zu ergattern, verabschieden. Ein Erfolgserlebnis gegen einen so renommierten Gegner wie die Bamberger käme da natürlich für die personell arg geplagten Ostwürttemberger gerade recht.

Mannschaftsaufgebot: Reiner Buschow, Ronny Endraß, Sven Frenzel, Timo Hehl, Olaf Koberwitz, Alexander Stephan, Christian Winter.

Eugen Fallenbüchel

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Bamberg: Entscheidung aus dem Bauch heraus

Victoria steht in Schwabsberg erneut ein schweres Auswärtsspiel bevor. Der Gastgeber ist mit dem aktuellen Saisonverlauf genauso unzufrieden wie die Bamberger Männer und wird versuchen gegen eine verunsicherte Bamberger Mannschaft zu punkten. Auf Seiten des SKC Victoria hat man hoffentlich die richtigen Lehren aus den letzten Spielen gezogen, um nach der Niederlage gegen Zerbst an diesem Wochenende eine Siegesserie zu starten. „Die Bahnen in Schwabsberg liegen uns, das haben wir schon mehrfach bewiesen. Trotzdem ist es keine leichte Aufgabe, die richtige Aufstellung zu finden, da alle Spieler aktuell Stärken und Schwächen aufweisen. „Manchmal muss man die Entscheidung, wer spielt, auch aus dem Bauch heraus treffen", ist Bambergs Trainer Csanyi zuversichtlich, dass sein Team in Schwabsberg punktet.

Markus Habermeyer


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