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BL 120 Wurf M

Aufwärts Donauperle Straubing vs. KC Schwabsberg
3 : 5

(9,5:14,5; 3411:3495)

Rupert Atzberger – Alexander Stephan 2:2 (551:545), Radek Hejhal – Christian Winter 4:0 (626:539), Jiri Nemec – Ronald Endraß 3:1 (592:550), Robin Parkan – Timo Hehl 0,5:3,5 (572:617), Andreas Kattinger/61. Michael Bachl – Olaf Koberwitz 0:4 (529:586), Manuel Lallinger – Reiner Buschow 0:4 (541:658)


Straubing: Schwabsberger Schlusspaar dreht die Partie

Im letzten Saisonspiel empfing Aufwärts Donauperle den KC Schwabsberg. Am Ende stand ein 3:5 (3411:3495) aus Sicht der Heimmannschaft, doch so klar wie sich das Ergebnis liest, war es nicht. Nach der Mittelpaarung wähnten sich die Hausherren noch siegessicher, doch ein gewaltiger Endspurt der Schlusspaarung bei den Gästen drehte das Ganze noch einmal.

Kegelte im Startpaar einen beachtlichen Vorsprung für Straubing heraus, den die Hausherren am Ende jedoch nicht ins Ziel bringen konnten - Radek Hejhal. Foto: ADS

Sehr präpariert präsentierten sich die Bahnen im Kegelzentrum Rachelstraße, was aber nicht jeder Spieler auszunutzen wusste. So war in der Anfangspaarung das Duell Rupert Atzberger gegen Alexander Stephan nicht unbedingt hochklassig, aber spannend war es allemal. Am Ende gewann jeder zwei Sätze, in den Gesamtkegeln war der Straubinger mit 551:545 Kegel leicht besser, so dass der Mannschaftspunkt (MP) an Atzberger ging.

Wieder einmal bärenstark präsentierte sich Radek Hejhal, der am Ende auch mit 626 Kegel die Tagesbestleistung bei den Hausherren spielte und alle vier Sätze gegen Christian Winter (539) klar gewinnen konnte. In der Mittelpaarung spielten diesmal Jiri Nemec und Robin Parkan auf Heimseite. Nichts anbrennen ließ Nemec, der mit 592 Kegel gegen Roland Endraß (550) mit 3:1 das Duell entscheiden konnte.

Anders lief es bei Parkan gegen Timo Hehl, mit 0,5:3,5 SP und 572:617 Kegel ging der MP an die Gäste. Mit 90 Kegel Vorsprung ging Straubing in die Schlusspaarung, doch nun kam die große Zeit bei den Gästespielern. Olaf Koberwitz konnte mit 586 Kegel gegen die beiden Aushilfen auf Seiten der Heimmannschaft (Andreas Kattinger 269 Kegel und Michael Bachl 260 Kegel für den erkrankten Manfred Herzog) alle Sätze für sich entscheiden.

Spitzenkegeln vom Allerfeinsten zeigte der zweite Schlussspieler der Gäste, Reiner Buschow. 145 – 174 – 177 und 162 waren seine einzelnen Bahnen, was am Ende mit 658 Kegel eine wahrlich Weltklasseleistung darstellte. Da Gegenspieler Manuel Lallinger mit 541 Kegel einen gebrauchten Tag erwischte, gingen alle vier Sätze an den Schwabsberger. Somit gingen beide MP der Schlusspaarung an die Gäste und da man in den Gesamtkegel am Ende ebenfalls vorne lag, gingen diese zwei Punkte nach Württemberg.

Am Ende seiner ersten Bundesliga-Saison belegt Aufwärts Donauperle damit mit 17:23 Punkten einen hervorragenden 6. Tabellenplatz. Insgesamt holte man acht Heim- und neun Auswärtspunkte, womit man in der Auswärtstabelle sogar an vierter Stelle steht. Für die kommende Saison sollte man verstärkt auf die Heimspiele setzen, mit etwas mehr „Heimvorteil" hätte man vielleicht den einen oder anderen Heimsieg mehr erringen können.

Christian Weber



Vorberichte

Schwabsberg: Alle wichtigen Entscheidungen sind gefallen

Schwabsbergs langjähriger Kapitän Olaf Koberwitz ist in der Auswärtsbegegnung gegen Straubings Kegler definitiv das letzte Mal mit an Bord. Nur zu gerne würde er sich daher mit einem Erfolg verabschieden. Foto: efa

Alle wichtigen Entscheidungen in der Bundesliga 120 der Männer sind gefallen. Die Meisterschaft ist längst entschieden. Mit der Übermannschaft aus Zerbst steht auch in diesem Jahr der Meister schon seit Längerem fest. Außergewöhnlich daran ist eigentlich nur der Umstand, dass die Sachsen-Anhaltiner diesmal wohl zu Null Meister werden dürften. Auch auf den Abstiegsplätzen wird der letzte Spieltag keine Veränderungen mehr bringen.

Ungewöhnliche Rahmenbedingungen für den letzten Spieltag der Saison, dessen Spitzenspiel in Straubing zwischen dem Tabellenvierten KC Schwabsberg und seinem unmittelbaren Verfolger stattfindet. Vorrangig geht es für diese beiden Teams darum, die Spielzeit mit einer passablen Leistung abzuschließen.

Straubing hat die Rolle als stärkster Aufsteiger sicher im Griff, will sich aber gegen die etablierten Schwaben sicherlich noch einmal richtig beweisen. Die haben für ihren Teil gegen die Ostbayern noch eine Rechnung offen. Die unrühmliche Heimniederlage Ende vergangenen Jahres und das damit verbundene Ausscheiden aus dem DKBC-Pokal gegen den Aufsteiger haben die Ostwürttemberger bis heute noch nicht so richtig verdaut. Nur allzu gerne würde sich das „Maier-Team" daher für den unangenehmen Nasenstüber revanchieren. Nicht zuletzt, um die seit Januar andauernde Siegesserie in der 1. Liga auch im letzten Spiel der Saison fortzusetzen.
Straubing genießt den Vorzug eines gemäßigten Kontinentalklimas. Durch den Bayerischen Wald und das niederbayerische Hügelland ist man von starken Winden trefflich geschützt. Was aber passiert, wenn es mal kräftig aus Süd/Westen bläst, bleibt abzuwarten. Vielleicht liefert da die Begegnung zwischen Straubing und Schwabsberg völlig neue meteorologische Erkenntnisse. Wetter hin oder her, auch diesmal wird es allein auf das spielerische Potential beider Teams ankommen.
Einen derartigen Fauxpas wie in der Pokalbegegnung, in der Straubing für ein jähes Ende der Schwabsberger Pokalträume sorgte, wollen sich die Ostälbler eigentlich nicht noch einmal leisten. Ganz einfach indes dürfte die Operation „Donauperle" nicht werden. Die Trauben hängen nämlich recht hoch im Straubinger Kegelcenter. Da dürfen sich die Mannen um Olaf Koberwitz, der sein letztes Spiel für Schwabsberg bestreitet, auf einiges gefasst manchen.
Einen Vorgeschmack, was da auf sie zukommt, hat DKBC-Vorjahresfinalist Schwabsberg Ende vergangenen Jahres bereits erhalten, als Aufsteiger Donauperle Straubing mit ihnen – und das noch im eigenem Wohnzimmer – kurzen Prozess machte. Die Niederbayern zeigten sich wenig beeindruckt von der Schwabsberger Heimbilanz und gingen die Begegnung getreu dem Motto: „Schau mer mal", an. Beim 1:7 (3351:3524) erbrachten allein die Gäste den Nachweis ihrer Bundesligatauglichkeit und düpierten die Hausherren gründlich.

Im Ligaspiel, eine Woche später drehte Schwabsberg dann allerdings den Spieß gründlich um. Diesmal fand sich Straubing eindeutig in der Opferrolle. Schwabsberg entpuppte sich nicht zum ersten Mal als das Mainz des Kegelsports. Die Hausherren begeisterten ihr Publikum mit einer durch und durch hochklassigen Bundesligapartie. Da rieb sich am Ende dann doch so mancher verwundert die Augen und fragte sich ernsthaft, ob das ein und derselbe KC Schwabsberg war, der vor Wochenfrist im Pokal, noch sang und klanglos mit 1:7 die Segel streichen musste. Spieler und Verantwortliche hatten da binnen Wochenfrist ihre Hausaufgaben wirklich gründlich erledigt. Soviel zumindest stand nach der überzeugenden 7:1-Revanche (3632:3511) fest.
Welches Team beim Rückspiel in Straubing die Kurve kriegt und dem anderen zeigt, wo der Hammer hängt, wird sich erweisen. Es ist nur zu verständlich, dass sich beide Mannschaften mit einem Erfolg in die Sommerpause verabschieden möchten.
Nach der eher verkorksten Hinrunde haben die Kegler von der Ostalb eine beeindruckende Siegesserie aufgelegt und sind seit Anfang diesen Jahres ungeschlagen. Eine Serie, die die Ostwürttemberger im letzten Spiel der Saison nur all zu gerne ausbauen würden. Ein Extra-Nachschlag beim ambitionierten Aufsteiger in Straubing käme da gerade recht.

Gegen Straubing, das nicht zu Unrecht zu den stärksten Mannschaften der Liga zählt dürfte dies allerdings alles andere als ein leichtes Unterfangen werden. Trotz des Umstandes, dass das „Maier-Team" mit dem eher unerwarteten Auswärtserfolg beim Vizemeister Bamberg noch einmal gewaltig Selbstvertrauen getankt hat. Ob dieser Erfolg den Ostälblern Flügel verleiht, bleibt abzuwarten. Die Niederbayern, beflügelt durch die respektable Leistung beim 7:1-Auswärtserfolg in Amberg, werden da schon ein gewichtiges Wort mitreden wollen. Eine Partie also, in der das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und die für die Zuschauer ganz gewiss einige Überraschungen parat halten dürfte.
Das Mannschaftsaufgebot: Reiner Buschow, Ronny Endraß, Sven Frenzel, Timo Hehl, Olaf Koberwitz, Alexander Stephan, Christian Winter

Eugen Fallenbüchel

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