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DKBC-Pokal F

TSV Eisenberg vs. DJK Ingolstadt
1 : 7

(9:15; 3041:3160)

Silvia Fergen  – Anne Bergmann  1:3 (531:543), Christel Gwiosda/61. Kerstin Hartmann  – Laura Hager  0:4 (462:521), Drorothee Weber  - Madeleine Ziegler  1:3 (458:526), Anke Oertel – Raphaela Kummer  2:2 (509:520), Denise Hartmann  – Hilde Kummer  2:2 (531:526), Stephanie Tausend – Maria Efremidis  3:1 (550:524)

Vorberichte

Eisenberg: Gegen den Erstligisten im "Spiel des Jahres"

Der TSV Eisenberg hofft in der Thüringer Verbandsliga 120 auf einen Platz unter den ersten Drei in der Saison 2013/14. Foto: TSV-Homepage


Dass mit dem DJK Ingolstadt ein Erstligist zum Spiel der 2. Runde anreist, das nehmen die TSV-Spielerinnen um Kerstin Hartmann, Stefanie Tausend und Silvia Fergen überraschend gelassen.

„Na klar hat man Respekt. Aber es hätte auch schlimmer kommen können. Wir haben ein Heimspiel. Wir wollen natürlich den Heimvorteil nutzen", sagte Tausend am Dienstagnachmittag beim Pressetermin vor dem Gebäude der Kegelbahn des TSV Eisenberg.

Immer wieder geisterte der Name des deutschen Meisters Victoria Bamberg in den Gesprächen bei den Spielerinnen des TSV Eisenberg vor der Auslosung herum. Selbst als der Gegner Ingolstadt feststand, erlaubte sich Kerstin Hartmann einen Scherz, verkündete ihrer Tochter Denise, die zu den Leistungsträgern der Eisenberger Mannschaft gehört, dass Bamberg zugelost wurde. Nach einer kurzen Pause lüftete sie das Geheimnis, dass es nicht Bamberg, sondern Ingolstadt ist.
Die Informationen über den hochkarätigen Gegner halten sich in Grenzen. „Wir informieren uns übers Internet. Hier und da kann man schon was lesen", sagte Kerstin Hartmann.

Ingolstadt schaffte im Sommer 2013 den Aufstieg in das Oberhaus des deutschen Kegelsports. Der Saisoneinstieg verlief gut. Von den drei Heimspielen wurden zwei gewonnen. Auswärts gab es bisher nur Niederlagen. „Für uns zählt nur der Klassenerhalt. Den können wir schaffen", sagte DJK-Trainer Roland Benesch. Den DKBC-Pokal sieht er als gute Gelegenheit, mit etwas Losglück ziemlich weit zu kommen. In der zehn Mannschaften umfassenden Bundesliga 120 ist Ingolstadt Vorletzter. Trotz der Zugehörigkeit zur höchstmöglichen Spielklasse über 120 Wurf ist das Frauen-Kegeln in Ingolstadt längst kein professioneller Sport. Die Spielerinnen gehen alle einer geregelten Arbeit nach. Zweimal die Woche wird trainiert. In der Saisonvorbereitung sind auch drei Einheiten möglich. Die Zeiten, dass man mit dem Kegelsport Geld verdienen konnte, seien längst vorbei, sagte Benesch. Die größte Sorge sei der fehlende Nachwuchs. Der Altersdurchschnitt der Kegler in Ingolstadt ist hoch. Vor Jahren gab es in Ingolstadt noch 650 organisierte Kegler, jetzt sind es nur noch knapp 200.

Die Vorbereitung läuft wenig spektakulär ab. Eine Übernachtung wird es nicht geben. Drei Stunden vor Spielbeginn startet der Kleinbus in Ingolstadt. Geografische Hilfe, wo das Eisenberg in Thüringen überhaupt liegt, bekamen die Ingolstädter von Anne-Kathrin Bergmann, die in Ingolstadt arbeitet, aber aus Mücheln kommt.

Die taktischen Spielchen in der Aufstellung sind beim Gastgeber TSV Eisenberg begrenzt. „Wir müssen unsere Mannschaft zuerst aufstellen, die Ingolstädter setzen danach ihre Spielerinnen dazu."

In Ingolstadt nimmt man den Gegner ernst. „Im Pokal ist alles möglich. Wir schauen schon auf die Statistiken der Spielerinnen von Eisenberg, wer wie spielt. Wir wollen uns nicht überraschen lassen", sagte Benesch.
In Bestbesetzung reist die Mannschaft aus Bayern nicht an. Zugang Iris Art, die im Sommer aus Passau kam, fehlt. Dafür rückt Nachwuchsspielerin Maria Efremidis aus der zweiten Mannschaft in das Team.

In welcher Besetzung die Eisenbergerinnen spielen, ist noch offen. „Wir haben acht Spielerinnen, sechs werden spielen" , sagte Tausend. Zum Kader für das „Spiel des Jahres" gehören Silvia Fergen (43), Dorothee Weber (56), Christel Gwiosda (61), Anke Oertel (45), Denise Hartmann (27), Stefanie Tausend (26), Kerstin Hartmann (49) und Anke Neumann, die vorgestern ihren 51. Geburtstag feierte. Sorgen, dass bis zum Sonntag Spielerinnen ausfallen, gibt es keine. „Für uns ist dieses Spiel der Jahreshöhepunkt. Wann hast du als Sportlerin, die sonst in der Verbandsliga spielt, mal die Chance, gegen einen Bundesligisten zu spielen", sagte Kerstin Hartmann.

13 Uhr beginnt die Begegnung auf der Kegelbahn am Freibad. Gegen 17 Uhr steht wohl erst fest, welche Mannschaft in die nächste Runde einziehen wird. Sollten das die Eisenbergerinnen sein, wird die Freude große sein. Geplant wird der Fall des Weiterkommens nicht. „Das macht man nicht. Wenn‘s so kommen sollte, werden wir bestimmt Frau genug sein, um uns etwas Spontanes einfallen zu lassen." Das Achtelfinale im DKBC-Pokal ist am 2. Februar 2014. Eisenbergs Frauen qualifizierten sich als Pokalsieger Thüringens für den nationalen Wettbewerb. In der ersten Runde hatten sie ein Freilos.

Jens Henning/OTZ am 24.11.2013

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