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CL Männer

KK Belgrad vs. SKC Victoria Bamberg
5 : 3

(11,5:12,5; 3859:3814)

Daniel Tepsa – Mathias Dirnberger 3:1 (642:624), Srdjan Sokac – Carsten Heisler 1:3 (638:671), Milos Simijonovic – Paul Rohotin 2,5:1,5 (652:631), Congor Baranj – Fabian Seitz 1:3 (647:641), Goran Ostojic – Uwe Wagner/Julian Hess  3:1 (658:584), Nikola Popovic – Nicolae Lupu 1:3 (622:663)

Startdurchgang: Was für ein Auftakt für den deutschen Vizemeister. Carsten Heisler spielt beeindruckende 671 Kegel und da auch Mathias Dirnberger seinen Kontrahenten nicht enteilen lässt, führen die Bamberger in Belgrad nach dem Startduo mit 15 Kegeln.
Mittelpaar: Es blieb spannend in Belgrad, weil die Gäste immer wieder kontern konnten. Zwar musten sie den Gesamtvorsprung hergeben, aber Fabian Seitz sicherte sich den so wertvollen zweiten Auswärtspunkt für Victoria.
Schlussduo: Nicolae Lupu sicherte mit seinem Sieg und 663 Kegeln Victoria ein ausgezeichnetes Hinspielergebnis. Allein Uwe Wagner und Julian Hess waren in einer ansonsten homogen Bamberger Mannschaft etwas überfordert und mussten Goran Ostojic doch deutlich Tribut zollen.

Bamberg: Victoria mit starker Vorstellung

Victoria Bamberg hat zwar das Champions-League Hinspiel gegen KK Beograd knapp verloren, sich aber aufgrund des Satzverhältnisses von 12,5:11,5 eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel geschaffen. Aus einer stark spielenden Mannschaft ragten Carsten Heisler (671) und Nicolae Lupu (663) heraus.

Der Käpt'n ging mit Tagesbestwert voran – Carsten Heisler (671 Kegel). Foto: SKC

Entgegen seiner Prinzipien stellte Bambergs Trainer Bela Csanyi die Mannschaft diesmal zielorientiert auf. Sein Credo lautete: „so viele Mannschaftspunkte und Satzgewinne wie möglich" – was die Spieler zu seiner vollsten Zufriedenheit erfüllten. Mit Mathias Dirnberger gegen Tepsa und Heisler gegen Sokac begann mit die Partie. Das Ziel von Dirnberger war es, Tepsa den ein oder anderen Satz abzunehmen und dabei den Kegelrückstand in Grenzen zu halten. Keine leichte Aufgabe gegen den besten Heimspieler der Gastgeber. Aber Dirnberger machte seine Sache trotz einer 1:3-Niederlage hervorragend, da er mit starken 624 nur 18 Kegel abgab. Heisler hingegen sollte gegen Sokac punkten, so der Plan des Trainers. Es entwickelte sich von der ersten Kugel ab ein packendes Duell, in dem Heisler vor allem im Abräumen deutlich die Nase vorn hatte. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass er die ersten beiden Sätze gewann. Die Niederlage in Satz 3 machte er umgehend wett und siegte am Ende 3.1 und erzielte dabei das Tageshöchstergebnis mit 671 (264 abgeräumt). So führte beim Zwischenstand von 1:1 Bamberg sogar mit 15 Kegeln.

Im mittleren Spielabschnitt, der ebenfalls an Spannung kaum zu überbieten war, kamen Paul Rohotin und Fabian Seitz zum Einsatz. Belgrad vertraute auf Simijonovic und Baranj. Seitz der an diesem Tag in die Vollen überhaupt nicht sein Spiel fand, war in jedem Satz aber der 16. Kugel wie ausgewechselt. Egal, welchen Rückstand er hatte, konnte er im Abräumen alles zurückholen und so die ersten beiden Sätze für sich entscheiden. Bei Rohotin stand es inzwischen 1:1. Als nun Simijonovic das Zepter in die Hand nahm und auch Baranj Seitz keine Chance ließ, kochte die Arena von Belgrad. Doch gerade Rohotin wollte sich nicht geschlagen und konnte auf den letzten fünf Kugel noch 36 Kegel abräumen und so ein 179:179 erkämpfen, während Seitz mit 136:162 unterlag. Beide Bamberger mussten nun den letzten Satz gewinnen. Nach den Vollen sah es alles andere als gut aus. Doch Seitz kämpfte verbissen weiter und startete eine Neunerserie, mit der er Baranj noch abfangen konnte und den wichtigen dritten Satzgewinn verbuchte. Am Ende lag Seitz zwar im Gesamtergebnis 641:647 (270 abgeräumt) hinten hatte aber über das 3:1 nach Sätzen den MP für den SKC gewonnen. Rohotin unterlag im Abschlusssatz mit 166:153 und musste sich geschlagen geben.

Als nun Lupu und Wagner die Bahnen betraten, stand es 2:2 und Belgrad führte – aber nur mit mageren zwölf Kegeln. Diese wollten die Gäste gegen Ostojic und Popovic aufholen. Lupu spielte eine überragende Serie und musste sich nur im 2. Satz mit 166:167 geschlagen geben. Bambergs Ausnahmekegler spielte 166, 166, 165 und nochmal 166 was ihn insgesamt auf 663 brachte. Damit siegte er mit 3:1 und machte 41 Kegel gegen Popovic gut. Das Duell Ostojic gegen Wagner lief vaber andersherum. Wagner spielte zwar eine gute Kugel, hatte aber nicht den notwendigen Kegelschlag, um hohe Ergebnisse zu erzielen. Nach konstanten Ergebnissen von 142 und 149 lag er bereits 0:2 zurück und wurde ausgewechselt. Von Bambergs Youngster, Julian Hess, erhoffte sich Victoria eine Steigerung im Ergebnis, da er eine fallträchtige Kugel spielt. Doch weit gefehlt. Hess war zu Beginn sehr nervös und fand nicht zu seinem Spiel, was zum 3:0 für Ostojic führte. Der Vorsprung war nun so stark angewachsen, dass der Rückstand nicht aufgeholt werden konnte. Der Sieg war Belgrad nicht mehr zu nehmen, doch den letzten Satz wollte Hess unbedingt einfahren. Mit einem abschließenden Neuner konnte er tatsächlich  Ostojic gerade noch mit 166:159 abfangen.
„Am Ende war es kein unverdienter Erfolg für Belgrad, aber mit 3 MP und 12,5 Sätzen haben wir unser Ziel erreicht und uns damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel geschaffen" so ein zufriedener Trainer Csanyi nach dem Spiel.

Markus Habermeyer

Champions League, 1. Runde Hinspiel

Bamberg: Gewarnt, aber nicht chancenlos

Bereits am Freitag trat Bamberg die weite Reise ins serbische Belgrad an, wo Victoria am Samstag ab 13 Uhr die Klingen mit dem serbischen Abonnementmeister kreuzt. In der langen internationalen Geschichte ist es das erste Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften. Belgrad gilt als sehr heimstark und spielt selten Ergebnisse unter 3800 Kegel. Daher muss sich die Truppe um Nicolae Lupu mächtig strecken, aber auch taktisch gut aufgestellt werden, wenn man sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel sichern möchte. „Wir sind nicht chancenlos, aber jeder einzelne muss an seine Leistungsgrenze gehen und dann könnte es ein enges Spiel werden. Wir sind aber gewarnt, da wir das letztjährige Spiel von Zerbst in Belgrad vor Augen haben, die mit einem 6:2-Heimsieg nach Belgrad gereist sind und dort ausschieden", so Trainer Csanyi vor der schweren Aufgabe.

Markus Habermeyer