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BL 120 Wurf M

KC Schwabsberg vs. SKC Nibelungen Lorsch
7 : 1

(16:8; 3621:3493)

Reiner Buschow – Michael Straub 3:1 (600:593), Mathias Dirnberger – Thorsten Gutschalk 2:2 (600:609), Ronald Endrass – Andreas Dietz 2:2 (594:582), Timo Hehl – Manuel Ott/56. Raph Müller 3:1 (582:566), Fabian Seitz – Jochen Steinhauer 3:1 (594:586), Damir Cekovic – Jurek Osinski 3:1 (651:557)

Alle Spiele im Überblick

Bundesliga 120 Männer, 6. Spieltag – Samstag, 25.10.2014

Schwabsberg: Schildwall hielt dem Ansturm der Nibelungen stand

Damir Cekovic ist schon lange in Schwabsberg angekommen. Der Neuzugang vom SKKC Alt-München hat sich bereits nach den ersten Spielen nicht nur zu einer absoluten Bank für den KC entwickelt sondern auch durch seine begeisternde Auftritte in der Herzen der Fans gespielt. Foto: efa

Wie erwartet entpuppte sich die Begegnung zwischen dem KC Schwabsberg und dem SKC Nibelungen Lorsch als echtes Spitzenspiel. Bis ins letzte Spieldrittel hinein lieferten sich die Akteure einen gleichermaßen ansprechenden wie auch hochspannenden Schlagabtausch. Wer da punkten wollte, musste dicke Bretter bohren und extreme Standfestigkeit beweisen.

Der vehemente Ansturm der Nibelungen verpuffte am Ende aber wirkungslos am Schildwall der Schwaben. Die erwiesen sich bei diesem Aufeinandertreffen als die eindeutig standfestere Mannschaft. Schwabsberg überzeugte beim deutlichen insgesamt aber verdienten 7:1-Erfolg und erzielte mit 3621:3493-Kegeln erneut eine ansprechende Leistung. Dass dabei einige Akteure etwas unter ihren individuellen Möglichkeiten blieben, mag der hohen Anspannung, die mit dieser wichtigen Partie verbunden war, geschuldet sein. Eine Situation, die so auch bei den Lorschern zu beobachten war. Da erfüllte nur Thorsten Gutschalk mit 609 Kegeln die Erwartungen im vollen Umfang. Damir Cekovic erwies sich erneut als der Aktivposten in einer insgesamt gut aufgestellten Schwabsberger Mannschaft. Er erzielte mit überragenden 651 (419/232) Kegeln die Partiebestleistung.

Stimmen zum Spiel

Fabian Seitz: „Keglerisch hat heute eigentlich nur der Damir so richtig gepunktet. Als Kollektiv allerdings haben wir erneut überzeugt. In der aktuellen Situation gegen eine Mannschaft wie Lorsch war eine Top-Leistung auch nicht unbedingt zu erwarten. Da zählt am Ende nur das Ergebnis. Wie wir verfügt auch Lorsch über genügend Einzelkönner, die im entscheidenden Moment eine Partie alleine entscheiden können. Da weißt du nie so genau, wie viele Pfeile die noch im Köcher haben. Ein richtig glanzvoller Auftritt war das nach unserem Spielverständnis nicht, aber ein äußerst effektiver, mit einem sehr ordentlichen Ergebnis dazu. Es zeigt sich immer mehr, dass wir über eine durch und durch homogene Mannschaft verfügen. Keine Ausrutscher nach unten, aber dafür immer ein oder zwei Ausreißer nach oben. Und das Beste ist, wir haben noch genügend Entwicklungspotential."
Eigentlich war es wie immer in den letzten Begegnungen. Schwabsbergs Mannschaft lebte von ihrer Kompaktheit und dem Umstand, dass da immer noch der eine oder andere Akteur mit einer wirklich superben Einzelleistung aufwartet. Ein Modell das bislang ganz gut funktioniert hat. Herausgekommen sind, wie auch beim Auftritt gegen Lorsch, ganz propere Ergebnisse. Indes hat es den Anschein, dass der Knoten beim einen oder anderen Spieler noch nicht gänzlich geplatzt ist. Da geht noch mehr. Ein Umstand der das Maier-Team für die jeweiligen Gegner nicht gerade berechenbarer macht.

Am Samstag reichte den Ostwürttembergern mit 3621:3493-Kegeln eine gute Heimleistung, um gegen den Tabellenzweiten zum Erfolg zu kommen. Etwas überraschend gelang den Hausherren, die in der Nervenschlacht mehr Stehvermögen bewiesen, ein nicht einmal unverdientes 7:1. Ein relativ deutliches Ergebnis, das in Teilen sicherlich auch darauf zurückzuführen war, dass die Südhessen mit Frank Gutschalk und Holger Walter, gleich auf zwei ganz wichtige Leistungsträger verzichten mussten. Mit seinem überragenden Auftritt machte Damir Cekovic (651 Kegel) die letzten Hoffnungen der Nibelungen, doch noch etwas Zählbares zu Stande zu bringen, mit einem Streich zunichte. Der Knackpunkt in der Begegnung lag allerdings in der Mittelpaarung, in der die Gäste in letzter Konsequenz zu kraftlos agierten.

Buschow hält Schwabsberg im Spiel

Kapitän Reiner Buschow, erneut im Startpaar aufgeboten, zeigte ebenso wie der Lorscher Michael Straub (593) eine sehr ausgeglichene Leistung. Trotz muskulärer Probleme musste der Schwabsberger, der seinem Kontrahenten nur wenig Luft ließ, lediglich im 1. Satz passen. Nervenstark entschied er alle weiteren Sätze zu seinen Gunsten. Mit 3:1 und ansprechenden 600 Kegeln löste er seine Aufgabe hervorragend. Das Duell zwischen Mathias Dirnberger (600) und Thorsten Gutschalk (609) verlief ebenfalls sehr ausgeglichen. In der Endabrechnung profitierte der Lorscher vom etwas schwächeren dritten Satz des Schwabsbergers. Da nützte es nicht mehr viel, dass Dirnberger mit 164 Kegeln noch eine fulminante Schlussrunde, mit einem 72er-Räumen, auflegte. Eine echte Klasseleistung, die aber nicht belohnt wurde, weil der Lorscher Top-Spieler geschickt zu kontern verstand. Mit dem insgesamt besseren Kegelergebnis holte der sich am Ende das Duell und hielt so seine Mannschaft im Spiel. Zwischenstand erstes Spieldrittel – 1:11 bei 1200:1202-Kegeln für Lorsch.

Endraß und Hehl bringen Lorsch in Zugzwang

Mit einem ganz starken Auftritt hätte Lorschs Neuzugang Andreas Dietz (582) beinahe gegen Ronny Endraß gewonnen. Der Schwabsberger behielt jedoch die Nerven und beseitigte mit einem starken Schlusssatz jegliche Zweifel darüber, wer Herr im Ring ist. Schade nur, dass er nicht wie gewohnt in sein Spiel fand, sodass er die angepeilte 600er-Marke mit 594 Kegeln knapp verfehlte. Seine Hausaufgaben hat der Schwabsberger, im Hauptberuf Lehrer, dennoch sehr ordentlich erledigt. Note eins. Weder Manuel Ott noch der für ihn eingewechselte Ralph Müller (566) konnten einen zählbaren Vorteil daraus schöpfen, dass Schwabsbergs Timo Hehl (582) diesmal wie gebremst wirkte und nie so richtig auf Touren kam. Trotzdem erledigte der Jüngste im Schwabsberger Team seinen Part sehr effektiv und verbuchte einen weiteren Duellsieg für den KC. Zwischenstand zweites Spieldrittel: 3:1 bei 2376:2350-Kegeln für Schwabsberg.

Cekovic-Festspiele im Finale

Mit Jochen Steinhauer und Jurek Osinski (557) brachte Lorsch noch einmal zwei absolute Schwergewichte. Aufgrund ihrer bisherigen Leistungen drohte da noch einmal richtig Gefahr für Schwabsbergs Schlussduo Fabian Seitz und Damir Cekovic. Seitz hatte leichte Anlaufschwierigkeiten gegen Steinhauer, den Top-Spieler der Liga, und verlor prompt auch die erste Bahn. Dann ließ der Schwabsberger A-Nationalspieler aber nichts mehr anbrennen. Mit einer bemerkenswerten Energieleistung holte er sich nicht nur Wurf um Wurf die verlorenen Kegel zurück, sondern gewann zudem auch noch drei Sätze in Folge. Das 3:1 bei 594:586-Kegeln war die Belohnung für eine engagierte Leistung. Richtig stark war der Auftritt von Damir Cekovic eigentlich schon auf den ersten beiden Bahnen, auf denen er „gerademal" 306 Kegel auflegte. Was danach kam, kann seriös nur mit dem Begriff „Weltklasse" umschrieben werden. Zwei Bahnen, die die Zuschauer regelrecht von den Sitzen rissen und Lorsch innerhalb weniger Minuten jegliche Hoffnung auf ein mögliches Unentschieden raubten. Wurf um Wurf presste der Kroate mit ungeheurer Präzision seine Kugeln in die Gasse. Explosivgeschosse die unter den beinahe schon bedauernswerten Kegeln ihre verheerende Wirkung entfalteten. Mit 345 (181/164) Kegeln zog er unaufhaltsam auf und davon. Gegen seine (Partiebest-)Leistung von 651 Kegeln war absolut kein Kraut gewachsen.

Eugen Fallenbüchel

Bundesliga 120 Männer, 6. Spieltag: Vorberichte

Schwabsberg: Für den Herausforderer gerüstet

Die Vorzeichen stehen gut, dass es am Samstag, wenn ab 12.30 Uhr, im KC-Kegelcenter der KC Schwabsberg auf den SKV Nibelungen Lorsch trifft, ähnlich spektakulären Kegelsport zu sehen gibt wie schon vergangene Woche, als der SKC Staffelstein zu Gast auf der Ostalb war.

Ob der SKC Nibelungen Lorsch nach seine bislang famosen Auftritten am kommenden Samstag auch Grund zum Jubeln hat, wird sich erweisen. Schwabsbergs Kegler, deren Heimstärke hinreichend bekannt ist, haben sich für das Treffen zumindest einiges vorgenommen. Foto: efa

Stimmen zum Spiel

Kapitän Reiner Buschow: „Bange machen gilt nicht. Lorsch ist zwar eine ganz gewichtige Hausnummer, aber das sind wir schließlich auch. Unsere letzten Spiele haben gezeigt, dass wir nach dem unglücklichen Auftakt gerade zuhause wieder eine Macht sind. Mit unseren jüngsten Zahlen stellen wir jeden Gegner vor ein sehr ernsthaftes Problem. Da müssen wir uns vor absolut keiner Mannschaft verstecken.
Für uns heißt es deshalb zunächst einmal Ruhe bewahren und Leistung abrufen und am Ende wird zusammengezählt.
Dass es dieses Jahr nicht gerade einfacher wird vorne mitzuspielen, war bei der Leistungsdichte in der Liga von vornherein klar. Aber gerade das ist es ja, was diese Bundesliga so interessant macht. Da hast du es beinahe jede Woche mit einer absoluten Top-Mannschaft zu tun. Freuen wir uns also auf eine spannende Partie und hoffentlich hochklassigen Kegelsport."
Beide Teams verfügen über einen erstklassigen Kader und streben wie schon in den Vorjahren einen Platz in der vorderen Hälfte der Tabelle an. Die Zahl der Konkurrenten allerdings ist dabei so groß wie nie. Die wohl spannendste Bundesligasaison seit Einführung des „120-Wurf-Systems" hat richtig Fahrt aufgenommen. Das zeichnet sich bereits jetzt, nachdem fünf Spieltage in der Eliteliga absolviert sind, ab. Das Gedränge auf den Plätzen 1 – 7 ist erheblich. Zerbst hat am vergangenen Wochenende dank Schwabsberger Schützenhilfe den angestammten Platz an der Spitze der Bewegung eingenommen. Der Abstand des Meisters zum Tabellensiebten beträgt aber lediglich zwei Punkte. Im Grunde genommen verfolgt derzeit jeder jeden. Da lautet die Devise: Zu Hause die Weste möglichst sauber halten und auswärts am besten den einen oder anderen Punkt einheimsen.

Packende Begegnungen gab es regelmäßig, wenn die Südhessen auf die Ostwürttemberger tarfen. Dabei war es völlig egal, ob auf der Ostalb oder in der Karolingerstadt gekegelt wurde. Nach drei dritten Plätzen in Folge, Schwabsberg landete jeweils knapp dahinter auf Rang vier, gelten die Nibelungen auch in diesem Jahr als ganz heißer Favorit für einen der begehrten Plätze auf dem Treppchen. Ein Anspruch, den sie nicht nur artikuliert, sondern in den ersten Begegnungen der noch jungen Saison mit bislang 8:2-Punkten auch zu untermauern wussten.

Drei Heimsiege gegen Bamberg, den Aufsteiger Lonsee und Amberg sowie ein Auswärtserfolg in Peiting haben die Nibelungen bislang auf ihrem Habenkonto. Demgegenüber steht eine Auswärtsniederlage, die man sich in Straubing einfing. Zu unterschiedlich waren die Leistungen der Lorscher am 2. Spieltag, um die Niederbayern ernsthaft in die Gefahr eines Punktverlustes zu bringen. Nichtsdestotrotz, Lorsch reist als unmittelbarer Verfolger des Tabellenführers auf die Ostalb und das sicherlich nicht, um die beiden zu vergebenden Punkte – sauber verpackt in rosa Seidenpapier – an die Gastgeber zu überreichen.

Am Samstag treffen zwei alte Bekannte nicht nur mit nahezu identischen Vorhaben aufeinannder, sondern, was die Mannschaften anbelangt, auch durchaus vergleichbarer Spielstärke. Wie viele andere Teams haben die Hessen die Gelegenheit in der Sommerpause genutzt, um ihren Kader in der Breite insgesamt noch etwas zu verstärken: mit Andreas Dietz vom Zweitligisten TSG 1861 Kaiserslautern. Was die Südhessen allerdings im bisherigen Saisonverlauf so brandgefährlich machte, ist, dass sie mit Jochen Steinhauer einen Akteur in ihren Reihen haben, der offenbar in der Form seines Lebens ist. Der Lorscher führt derzeit die Rangliste der ersten Liga mit einem Gesamtschnitt von 650 Kegeln (Heim: 640, Auswärts: 664 !!!) an. Kein Wunder, dass er sich mit diesen Leistungen bislang als der mit Abstand zuverlässigste Punktesammler der Lorscher erwies. In den bisherigen fünf Spielen hat er alle Mannschaftspunkte für sein Team gemacht und dabei nur vier von 20 möglichen Sätzen abgegeben. Eine wirklich beeindruckende Bilanz. Offenbar hat das auch seinen Mannschaftskollegen Thorsten Gutschalk regelrecht beflügelt. Mit einem Auswärtsschnitt von herausragenden 636 Kegeln belegt auch er einen überaus respektablen 6. Platz in der Rangliste der Liga. Zwei Respekt einflößende Gegner, die sicherlich ihren Beitrag dazu leisten werden, dass es weder Reiner Buschow & Co. noch den Zuschauern im Schwabsberger Kegel-Center am Samstag wirklich langweilig wird. Da gilt es für das „Maier-Team", mit dem SKC Nibelungen Lorsch eine wirklich harte Nuss zu knacken.

Das Schwabsberger Mannschaftsaufgebot:
Reiner Buschow, Damir Cekovic, Mathias Dirnberger, Ronny Endraß, Sven Frenzel, Timo Hehl, Fabian Seitz, Alexander Stephan

Eugen Fallenbüchel


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