Endlich konnten sich die Bundesligakegler des KTV auch auswärts über einen Punkterfolg freuen. Nachdem Zeulenroda in der letzten Spielrunde jedes Mal die Heimreise sieglos antrat, konnten die Thüringer gleich die erste Auswärtsfahrt der neuen Saison erfolgreich gestalten.

Beim nordsächsischen DKC betraten Wagener und Hahn gegen Schade (907) und Wiesner (940) erstmals Neuland. Beide hatten mit den schwierigen Bahnverhältnissen zu kämpfen und konnten den Gastgebern zu keiner Zeit folgen. Ein glückloser Wagener beendete mit 863 Kegeln (589 Volle/ 274 Abräumer) sein Spiel, und auch Hahn hatte mit 886 (600/ 286) keine Chance.

Nun sollte die Mittelgruppe um Wiesenberg und Thomas Funk für die Wende gegen den Aufsteiger sorgen. Doch auf der ersten Bahn zogen Matthäus und Holike (895) weiter davon. Auf der zweiten Bahn kam endlich der KTV-Express ins Rollen und nutzte eine Schwächephase der Gastgeber aus. Ganze 102 Kegel wurden aufgeholt und auf der folgenden Bahn weitere 84 Kegel. Mit guten 928 (618/ 310) schloss Wiesenberg gegen Matthäus/ Vogel (866) sein Spiel ab. Seine aktuelle Topform unterstrich Thomas Funk mit dem Partiebestwert von 975 Kegeln (637/ 338).

Ein Plus von 44 Kegeln nahmen Heinig und Dommke gegen Rudolf und Günter mit in den Schlussabschnitt. Sofort bauten sie den Vorsprung auf über 100 Kegel aus und hielten diesen Vorsprung bis zur letzten Bahn.

Was sich dann abspielte, war an Spannung kaum zu überbieten. Ein sicher geglaubter Sieg wurde noch einmal zur Zitterpartie. Die KTVler waren wohl schon mit den Gedanken beim Feiern, und der Gastgeber drehte mächtig auf. Der DKC machte mit einem Neuner nach dem anderen Boden gut. Dommke kam nach gutem Start nur auf 862 Kegel (595/ 267), blieb aber noch vor Günter (856). Die Entscheidung fiel mit den letzten Würfen zwischen Heinig und Rudolf. Heinig brachte in der zweiten Spielhälfte nichts mehr zusammen und ließ die Gassensicherheit der ersten Bahnen vermissen. Rudolf hingegen spielte nun wie entfesselt auf und brachte die Hausherren bis auf zehn Kegel heran. Da die Mannschaftsanzeige nicht funktionierte, fragte Heinig acht Wurf vor Schluss nach, wie der aktuelle Spielstand sei. Der Schalter war wieder umgelegt und der Zeulenrodaer Kapitän zeigte Nervenstärke. Mit einem Naturneuner drei Wurf vor Schluss konterte er die Attacke von Rudolf (927) und machte den Auswärtserfolg perfekt.

Zwar war Heinig mit den 885 Kegeln (574/ 311) unzufrieden, doch die Freude über den ersten Auswärtserfolg überwog an diesem Tag. Nach zwei spielfreien Wochenenden reisen die Karpfenpfeifer zum deutschen Classic-Meister Geiseltal Mücheln. Hier wird es wohl nichts zu holen geben, trotzdem will der KTV mit einer guten Mannschaftsleistung zurückkehren.