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BL Classic 200

KRC Kipfenberg vs. SKC Kleeblatt Berlin
5965 : 6074


Kipfenberg: Michael Schobert 1013, Patrick Scholler 1011, Christopher Kratz 1020, Manfred Hanikel 1041, Mario Strauß 926, Jürgen Stahl 954
Berlin: Christian Drache 1006, Enrico Brosch 1026, Sven Tränkler 1013, Sebastian Käfer 1042, Martin Heinschke 957, Jörg Seidel 1030

Alle Spiele im Überblick

Bundesliga Classic 200 Männer, 15. Spieltag – Samstag, 21.02.2015

Kipfenberg: Es war angerichtet – Meisterschaft wieder offen

"Der spielt uns zugrunde"
Kipfenberg (EK) Die Körpersprache von Jürgen Stahl ist eindeutig. Mal lässt er die Schultern hängen, dann ärgert er sich über einen Schub, der nicht so gelingt, wie er es erhofft hatte. Sieger sehen anders aus.
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Der Tabellenführer konnte mit einem Sieg die Meisterschaft im Spitzenspiel klarmachen und die knapp 100 Zuschauer kamen im Kipfenberger Kegelheim voll auf ihre Kosten.

Die Gäste erwischten den besseren Start und gingen nach 50 Schub mit 553:525-Kegeln in Führung. Im darauf folgenden Durchgang konnten die Gastgeber auf vier Kegel verkürzen. Michael Schobert wechselte mit 503 Kegel gegen Christian Drache (526) die Seiten und Patrick Scholler mit starken 519 Kegeln gegen Enrico Brosch (503). Auch im weiteren Verlauf konnte sich kein Team entscheidend absetzen und so blieb das Spitzenspiel auf hohem Niveau immer spannend. Michael Schobert konnte sich am Ende mit starken 1013 Kegeln noch an Christian Drache (1006) vorbeischieben. Patrick Scholler dagegen verlor gegen den immer stärker werdenden Enrico Brosch (1026) etwas an Boden, zeigte aber mit 1011 gefallenen Kegeln ebenso eine tolle Leistung.

Spielte klasse 1041 Kegel, war damit Teambester und unterlag doch seinem Konktrahenten um einen Kegel – Manfred Hanikel. Foto: KRC

Auch im Mittelteil blieb das ausgeglichene Spiel auf höchstem Bundesliga Niveau und das Kipfenberger Kegelheim bebte unter den unermüdlichen Anfeuerungsgesängen weiter. Christopher Kratz kam etwas zähfließend ins Spiel und gab mit 231 Kegeln gegen den amtierenden Deutschen Einzelmeister Sven "Luis" Tränkler (256) 25 Kegel ab. Im anderen Duell ging Manfred Hanikel mit sehenswerten 271 Kegeln gegen Sebastian Käfer (232) in Führung und brachte sein Team mit sechs Kegeln in Front. Danach wurden die Rollen neu verteilt. Während sich Christopher Kratz mit glänzenden 283 und 514 Kegeln an Tränkler (515) herankämpfte, musste Manfred Hanikel (523) mit 252 Kegeln gegen 288 Kegel von Käfer (520) die Favoritenrolle in seinem Duell über Bord werfen. Es waren 600 Schub gekegelt, die Berliner lagen 3067:3060 vorne und das Spektakel ging hochdramatisch weiter. Der dritte Durchgang verlief mit 490:491 verhältnismäßig ruhig, danach ging es wieder voll zur Sache. Der fulminante Schlussspurt von Kratz (264:252) und Hanikel (270:277) verpuffte förmlich im luftleeren Raum und die Kleeblättler blieben weiter mit zwei Kegeln in Führung. Mit einem Kraftakt konnte sich Christopher Kratz mit glänzenden 1020 Kegeln am schnittbesten Kegler (1017) der Liga, Sven Tränkler (1013), vorbeischieben. Im anderen Duell führte die beste Saisonleistung von Manfred Manikel von 1041 Kegeln nicht zum gewünschten Erfolg. Der vermeintlich schwächste Berliner Sebastian Käfer spielte den Kampf seines Lebens und übertraf seine persönliche Bestmarke mit 1042 Kegeln um 45 Kegel. Es ging in die finale Runde, die Gäste blieben weiter druckvoll und den Kipfenbergern blieb keine Zeit zum Durchatmen.

Während Jürgen Stahl mit 230 Kegeln gegen Jörg Seidel (268) den ersten Durchgang verpatzte, konnte Mario Strauß mit 264 Kegeln gegen Martin Heinschke (224) ausgleichen. Der nächste Durchgang sollte dann eine entscheidende Rolle für den Spielausgang bedeuten. In die Vollen (317:305) konnte sich das Kipfenberger Schlusspaar einen leichten Vorteil verschaffen, doch das Abräumspiel ging mit mageren 143:191 an die Gäste. Das war wohl der Knackpunkt in dieser hochkarätigen Begegnung. Mario Strauß hatte mit 483 Kegeln gegen Heinschke (461) noch leichte Vorteile, doch Jürgen Stahl konnte mit 471 den Anschluss an Seidel (527) nicht halten und erstmals klaffte eine Lücke von 36 Kegeln. In der Folgezeit ging bei Mario Strauß nicht mehr viel zusammen und er gab den dritten Durchgang ebenfalls mit 216:242 ab. Jürgen Stahl kam zwar besser ins Spiel, doch seine 252 Kegel wehrte Seidel mit 260 scheinbar locker ab. Vor dem allerletzten Durchgang lag der Tabellenführer nun mit 72 Kegeln zurück und Resignation machte sich im Kipfenberger Lager breit. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch diesen Vorsprung ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen und setzten sich weiter ab. Am Ende musste sich Mario Strauß mit mageren 926 Kegeln gegen Martin Heinschke (957) geschlagen geben. Auch Jürgen Stahl war mit 954 Kegeln gegen den souverän spielenden Jörg Seidel (1030) auf verlorenem Posten. Die Berliner waren die erste Auswärtsmannschaft, der es gelang, in Kipfenberg mit 6074 Kegeln über 6000 Kegel zu spielen und am Ende gingen sie als verdienter Sieger von der Bahn.

Es war für Kipfenberg angerichtet, doch der SKC Kleeblatt Berlin präsentierte sich an diesem Tag als ein zu starker Gegner und der Kampf um die Deutsche Meisterschaft bleibt weiter spannend und offen. Für Kipfenberg gilt die Devise nach dem Sturz: Wieder aufstehen, Mund abwischen und die nächste Aufgabe am kommenden Samstag beim Dommitzscher KC 77 mit neuem Elan anpacken! Kipfenberg wird deutscher Meister, wenn beide noch anstehenden, aber schweren Auswärtsspiele (Dommitzsch 8:2-Heimpunkte, Geiseltal Mücheln 12:0) gewonnen werden. Bei einem Sieg der beiden Spiele hat Kipfenberg ein Entscheidungsspiel gegen Berlin, wenn die Kleeblättler ihre drei ausstehenden Partien gewinnen. Es ist also wieder alles offen und für beide Mannschaften der Titel noch zu holen.

Thilo Meir


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