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DKBC-Pokal M

SKC Nibelungen Lorsch vs. BC Schretzheim
7 : 1


Alle Ansetzungen und Pokal-Ergebnisse im Achtelfinale

DKBC-Pokal Männer – Saison 2015/16, Achtelfinale – Samstag, 02.01.2016

Schretzheim: Zweitligist lieferte auswärts großen Pokalkampf / Roland Chioditti als „Überflieger des Tages" mit 654 Kegeln

Der Zweitligist BC Schretzheim aus Bayern lieferte bei den Nibelungen in Lorsch ein großes Spiel ab. Die Kleeblättler zeigten in einem typischen Pokalkampf, was in ihnen steckt und wurden erst auf den letzten Sätzen endgültig geschlagen. Das Endergebnis von 1:7 spiegelt nicht den wahren Spielverlauf wider. Schretzheim hätte im Endspurt die Hessen durch ein mögliches 5:3 durchaus aus dem Pokal werfen können. Doch die Gastgeber hatten im Schlussteil das Quäntchen Glück und die Neuner mehr im letzten Satz.

Nur ganze sechs Kegel fehlten bei seinem Husarenritt im Mittelpaar an einer neuen Saisonbestleistung im DKBC-Pokal – Roland Chioditti (654). Foto: BCS

Schretzheim ging als klarer Außenseiter in das Achtelfinale. Es war klar, dass mit einem Ergebnis unter 3600 Kegeln nichts zu gewinnen sein würde. Die bisherigen Ergebnisse des Erstligisten zeigten dies ganz deutlich auf. Die Kleeblättler konnten also nicht viel verlieren – waren aber gewillt, so lange wie möglich mitzuhalten.

Lorsch trumpfte zum Start bereits groß auf. Michael Schlosser (596) hatte in Thorsten Gutschalk (625) einen starken Gegner. Er hielt aber die Differenz in Grenzen (-29). Bei Timo Lindner (602) lief es ähnlich. Sein Gegner Jurek Osinski (626) war ihm in drei Sätzen überlegen und in der Endabrechnung mit 24 Kegeln mehr in Front.

Lorsch führte 2:0 bei einer Differenz von deutlichen 53 Kegeln. Damit schien alles nach Wunsch für die Hessen zu laufen und vieles deutete auf einen frühzeitigen Sieg des Favoriten hin. Doch dann kam im Mittelteil die große Stunde von Roland Chioditti. Er spielte wie entfesselt und ließ Michael Straub (567) nicht den Hauch einer Chance. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung (zugleich auch Kreisrekord im Kreis III) von 654 Kegeln (407/247/0) brachte er sein Team wieder auf Kurs und machte Hoffnungen für den Schlussteil. Die zahlreich mitgereisten BCS-Anhänger feierten ihren „Chio" und spendeten lautstark Beifall. Auch Benedikt Stockhammer (594) hatte den Lorscher Frank Gutschalk (612) zunächst im Griff. Gutschalk legte aber in den letzten Sätzen mächtig zu (159/160), während Stockhammer nur mit 133 und 145 aufwarten konnte.

Stimmen zum Spiel

Pressewart Helmut Frank: „Schretzheim hat ein großes Spiel abgeliefert und den Favoriten ins Wanken gebracht. Zum Schluss fehlte das Quäntchen Glück, sonst wäre die Überraschung perfekt gewesen. Doch diese Niederlage tut nicht weh - ganz im Gegenteil, sie zeigte, dass die Kleeblättler wieder in der Spur sind, und sie können nun gestärkt in die kommenden schweren Spiele um den Verbleib in der Liga gehen."
Schretzheim hatte dennoch plötzlich den Kegelrückstand wettgemacht und führte mit 16 Kegeln, was Gleichstand anbetracht des 3:1 in den Duellen bedeutete. Nach Sätzen, wichtig bei einem 4:4-Endstand, führten die Lorscher nur 9:7. Das Spiel war plötzlich wieder spannend und der Außenseiter witterte Morgenluft.

Doch im Schlussteil lief es zunächst nicht gut für Schretzheim. Walter Winter und Peter Meißner verloren die ersten beiden Sätze gegen Jochen Steinhauer und Holger Walter. Damit hatten die Gastgeber bereits13 Sätze auf ihrem Konto und bei einem möglichen Unentschieden die besseren Karten. Im Zeichen des sicheren Sieges wechselte Lorsch sogar die beiden Schlusskegler aus. Diese Taktik wäre fast noch „in die Hosen gegangen", wie sich am Ende des Spiels herausstellte. Schretzheim bekam plötzlich Aufwind und übernahm zeitweise sogar die Führung in den Gesamtkegeln. Meißner schlug im dritten Satz mit 148:118 gegen Andreas Dietz zu und holte wertvolle Kegel samt dem 1:2-Anschluss. Winter glänzte mit einer 170er-Bahn gegen Ralph Müller (151) und sammelte 15 Kegel ein. Das Spiel drohte zu kippen, Schretzheim hatte Chancen auf die Gesamtkegel und mit etwas Glück auch auf beide Duelle – und damit auf ein 5:3! Winter glich tatsächlich zum 2:2 aus, in der Gesamtabrechung (587) fehlten ihm nach einem 139:138 jedoch 18 Kegel gegen Ralph Müller/Jochen Steinhauer (605). Müller hatte im Räumen das Glück des Tüchtigen, als ihm der Neuner genau zu dem Zeitpunkt gelang, als Walter den Rückstand nicht mehr wettmachen konnte. Meißner (573) sah im letzten Durchgang sogar lange wie der Sieger aus. Doch ihm machten gleich zwei Neuner und ein Achter von Dietz im Räumen den Garaus. Mit 71 Kegeln hatte dabei der Lorscher nicht nur das Können sondern auch eine Menge Fortuna auf seiner Seite.Auch Meißner fehlten am Schluss 18 Kegel.

Schretzheim hat dennoch einen großen Pokalkampf abgeliefert. Die mitgereisten Fans dankten ihren Akteuren dies nicht nur während des Spiels sondern auch danach mit ermunterndem Beifall. Die Kleeblättler konnten erhobenen Hauptes die Nibelungen-Arena verlassen und gestärkt die nächsten schweren Aufgaben angehen.

Helmut Frank



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