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FrauenMännerVorrunde

Székesfehérvár 2025 - XI. Team-WM, Frauen

2:6 im Finale gegen Kroatien – Deutschland in der Silberspur

Das deutsche Frauen-Team wurde Vize-Weltmeister.
Das deutsche Frauen-Team wurde Vize-Weltmeister.
Deutschland - Kroatien
2:6 (11,5:12;5, 3579:3642)
 
Sarah Conrad – Amela Imsirovic 2:2 (572:599)
Bianca Golla – Klara Sedlar 1:3 (603:619)
Celine Zenker – Matea Juricic 3:1 (603:598)
 
Start (1:2/-38) Deutschland holt zwei Sätze durch Sarah Conrad und Celine Zenker, Kroatien führte dank der 159 von Klara Sedlar mit sechs Kegeln. Die enge Kiste hatte begonnen. Zur Halbzeit waren die Duelle ausgeglichen, aber immer die Kroatinnen vorn, insgesamt 46 Kegel, weil das Trio um die Durchgangsbeste Klara Sedlar einen ersten Angriff der Deutschen zwischen Ende der Vollen und dem Beginn des Räumens abwehren konnten. Jetzt war angesichts der Kegelrückstände das Ringen um die Duellhoheit eröffnet: Zenker (309, -11), Golla (298,-8), Zenker (285, -27). Zenker konnte sie auf der dritten Bahn übernehmen, die beiden anderen lagen zurück, Kroatien 38 Kegel vorn. Wichtig war, dass die deutsche Mannschaft dran blieb, was streckenweise gut gelang. Conrad (1:2/-30) musste Kegel einsammeln, Golla (1:2/-11) um das Duell kämpfen, Zenker (2:1/2) es auf jeden Fall nach Hause bringen. Zenker gelang es, Deutschland bleib mit 38 Kegeln weniger weiter im Spiel.
 
Sandra Sellner – Paula Polanscak 2:2 (587:616)
Saskia Seitz – Ana Bacan-Schneider 2,5:1,5 (589:575)
Alina Dollheimer – Anja Vickovic 2:2 (625:635)
 
Schluss (2:4/-63): Und gleich am Anfang zeigte sich, wie wichtig der Duellsieg vom Start war. Deutschland konnte Kroatien unter Druck setzen, den Rückstand auf 28 Kegel verkürzen. Alina Dollheimer und Saskia Seitz holten die Sätze, Sandra Sellner blieb bei Paula Polanscak dran. Im Finish verpasste Seitz mit einer Sechs den Satzsieg, so dass alle Duelle – wie schon am Start – zur Hälfte ausgeglichen waren. Sellner (306, -6) war sehr gut im Spiel, Seitz (305, 12) sowieso und Dollheimer (329) trotz starker Vorstellung drei Kegel zurück. Hatten wir schon über die Sätze gesprochen? Da stand es 9:9. Kroatien gab keinen Kegel her, es sind 43, die Deutschland zurücklag. Die Sätze bleiben weiter ausgeglichen: 10,5:10,5 und alle drei Duelle offen. Das Finale war eröffnet: Doch in diesem können die Deutschen nicht mehr angreifen. Der Rückstand wuchs weiter, auch wenn Saskia Seitz das Duell noch sichert. Silber ist nach Bronze in Varazdin ein Schritt nach vorn. Lächeln, bitte.
Das deutsche Team bedankt sich bei den Fans.

Vier Spielerinenn in der deutschen Mannschaft waren schon einmal Team-Weltmeisterinnen. Vor vier Jahren in Tarnowo Podgorne gehörten Celine Zenker und Sandra Sellner, 2017 in Dettenheim Alina Dollheimer zum Team. Bei beiden Turnieren und auch schon 2009 in Dettenheim war Saskia Seitz dabei. Mit einem erneuten Erfolg könnte die Liedolsheimerin zur Co-Nationaltrainerin Daniela Kicker aufsteigen, die zwischen 2000 und 2017 viermal Weltmeisterin im Team wurde. 

Im Finale wartet aber der Titelverteidiger von Varadzin, Kroatien. Zuletzt kreuzten sich beider Wege im Finale 2017 in Dettenheim beim legendären Sudden Victory, das 45:39 für das deutsche Team endete. 2023 und 2019 in Rokycany verbaute Kroatien im Halbfinale dem deutschen Team den großen Traum mit 5:3- bzw. 6:2-Siegen - aber immer in engen Spielen. Auch auf dem Gold-Weg 2021 hieß das Halbfinale Deutschland - Kroatien, dieses Mal mit einem 5:3-Erfolg des deutschen Teams. Nur 2015 im Finale von Speichersdorf war es zwischen beiden Teams deutlicher. Kroatien siegte 7:1....

6:2 gegen Ungarn – Gegen die Gastgeberinnen ins Finale

Mit einem hart erkämpften 6:2 gegen die Gastgeberinnen zogen die deutschen Frauen ins Finale der Team-WM ein und treffen am Samstag um 10.30 Uhr auf Kroatien, das Tschechien 7:1 besiegte.
 
Eine Medaille war schon nach dem 5:3 gegen Slowenien sicher. Anders war es 2019, als sich die deutsche Mannschaft nach der Halbfinalniederlage gegen Kroatien erst noch gegen Tschechien im Spiel um Platz 3 durchsetzen musste, um Bronze sicher zu haben. Damit kehrt das Frauenteam seit 2015 immer mit einer Medaille von der Team-WM zurück. Aber was kommt zu zweimal Gold (2017, 2021), einmal Silber (2015) und zweimal Bronze (2019, 2023) an Edelmetall hinzu? Gold oder Silber?
Saskia Seitz jubelt mit Alina Dollheimer, auch Sarah Conrad kann lächeln.
Deutschland – Ungarn
6:2 (13,5:10,5, 3625:3561)
 
Luisa Ebert, 61. Sandra Sellner – Boglarka Hari 1:3 (578:638)
Bianca Golla – Anita Safrany 3,5:0,5 (623:585)
Celine Zenker – Gyongyi Csongradi 2:2 (594:593)
 
Start (2:1/-18) Bianca Golla startete wie die Bank von England - sicher und solide - mit 172 und sorgte vor allem für die 16 Kegel Vorsprung zum Auftakt. Luisa Ebert musste mit 45 Räumern und gesamt 137 Boglarka Hari noch ziehen lassen (0:1/-9). Celine Zenker (147, 1:0/6) sorgte für den zweiten Auftaktsatzsieg. Doch dann kam Sand ins Getriebe, Ungarn zog mit 19 Kegeln vorbei, Sandra Sellner kam für Luisa Ebert (272). Lediglich Golla (316) lag mit 1,5:0,5 und 19 Kegeln noch vorn, Zenker musste den Ausgleich hinnehmen, führte bei 289 Kegeln aber noch mit einem. Auf der dritten Bahn zog Golla ihr Duell vorzeitig, aber Hari ihres gegen Ebert/Sellner auch, auch wenn Sellne rmit 100 sehr gut startete, doch Hari spielte 171, da konnte sie nicht mithalten. Ungarn war im Gesamt 46 Kegel voraus. Zenker kämpfte, lag aber 1:2 zurück. Und Ungarn feuerte, doch auch das deutsche Schiff nahm Fahrt auf. Je länger der Satz dauerte, desto geringer wurde die Kegeldifferenz. Die Nerven waren angespannt, nach der letzten Kugel flossen Tränen. Zenker gewinnt mit einem Kegel mehr, doch die Emotionen bei 594 Kegel waren einfach zu groß. Sellner konnte gegen die beste Ungarin Hari (635) Kegel gutmachen. Gut so, jeder einzelne zählt. Und Golla war mit 623 der Duellsieggarant.
 
Sarah Conrad – Edit Sass 1:3 (581:599)
Saskia Seitz – Iren Nemes 4:0 (627:568)
Alina Dollheimer – Anita Mehesz 2:2 (622:581)
 
Schluss (4:2/64) Im Startsatz verlor das deutsche Team 17 Kegel, der Vorsprung wuchs auf 35, Saskia Seitz (149) konnte ihr Duell (1:0/2)gewinnen. Die beiden anderen liefen Rückständen hinterher: Dollheimer (143:154), Conrad (146:154). Doch dann kam die Wende in der Partie das deutsche Team zog auf 36 Kegel davon. Saskia Seitz überagend (172, 2:0/36), aber auch Dollheimer (167, 1:1/30) performte. Conrad (137) verlor zumindest nicht viele Kegel, lag aber mit 283 Kegeln 0:2 zurück. Sie gab auch den dritten Satz her, konnte sich aber auf die anderen beiden verlassen. Saskia brachte das Duell ins Ziel, Dollheimer führte 2:1/43. Den Vorsprung ließ sich das deutsche Team nicht mehr nehmen. Die letzten Würfe waren begleitet vom Siegesjubel der deutschen Fans.

5:3 gegen Slowenien – Medaille ist sicher

Im ersten Viertelfinalspiel bei den Frauen am Mittwochvormittag (04.06.25) traf das deutsche Team um die Nationaltrainerinnen Sandra Hirsch und Daniela Kicker auf Slowenien und realisierte mit dem 5:3-Erfolg das wichtigste Etappenziel – eine Medaille. Der Gegner im Halbfinale am Freitag (06.06.25) ist Ungarn um 12.30 Uhr.

Deutschland – Slowenien 5:3 (14:10, 3606:3542)

Alina Dollheimer – Natasa Radic 1:3 (570:565)
Celine Zenker – Maria Premrl, 61. Tina Mrzljak 4:0 (600:553)
Bianca Golla – Tea Repnik 2:2 (618:638)

Start (1:2/32) Bianca Golla startete souverän wie in allen Spielen bisher (157, 1:0/15) und auch Celine Zenker (150, 1:0/6) ging in Führung. Alina Dollheimer wäre das auch vergönnt, doch vor dem Wurf ins volle Bild war die Zeit abgelaufen (140:141). So geriet sie zur Halbzeit mit 284 Kegeln gar 0:2/-6 in Rückstand, auch Golla (299) musste ihre Führung abgeben (1:1/-5). Einzig Zenker bestritt ihr Spiel souverän und führte 2:0/19 bei 301 Kegeln. Sie machte auch als erste ihr Duell safe, ging mit 459 Kegeln auf die letzte Bahn und zwang Slowenien zum Wechsel. Überhaupt konnte das deutsche Trio der dritten Bahn ihren Stempel aufdrücken, denn Dollheimer (429, 1:2/) konnte den Anschluss herstellen und Golla (466) mit einer 167:62-Bahn bei Kegelgleichstand wieder 2:1 in Führung gehen. Doch nur Zenker gewann den letzten Satz und siegte bei 600 Kegeln glatt 4.0. Golla spielte zwar 618, aber Tea Repnik konterte mit einer 172er-Bahn das Match und war mit 638 Kegeln Durchgangsbeste. Dollheimer war schon nach 88 Vollen arg im Hintertreffen und kam im Räumen nicht mehr entscheidend heran.

Sarah Conrad – Ana Oder 3:1 (630:587)
Sandra Seller – Anja Forstnaric 1:3 (564:615)
Saskia Seitz – Brigitte Strelec, 91. Sara Rovtar 3:1 (624:584)

Schluss (3:3/62) Das Schlusstrio war gefordert, musste liefern und lieferte mit drei Satzgewinnen, die das Nervenkostüm entlasteten. Sandra Sellner spürte schon Druck, sagte aber auch: "Ich habe mich damit ehrlicherweise gar nicht so befasst, weil ich mich nicht beinflussen lassen wollte." Für das deutsche Team waren das schon zehn Satzpunkte  – und über die Sätze hatten schon die Kroatinnen denkbar knapp gegen die Slowenninen in der Vorrunde mit 12,5:11,5 gewonnen. Doch Deutschland wurde souveräner, setzte sich weiter ab, Seitz (322) und Conrad (314) machten die Sätze 11 und 12 klar, nur Sellner (295) musste die Führung abgeben. "Es kann schon sein, dass wir den Sloweninnen mit unserem Start etwas den Stecker gezogen haben", überlegte Sellner. "Ich war aber sehr fokussiert und froh über meine erste Bahn. Der Versuch, daran anzuknüpfen, das hat nicht ganz funktioniert. Aber die anderen Beiden haben zum Glück die Punkte geholt, so dass der Sieg doch sehr schnell in trockenen Tüchern war." Die Medaillenschmiede stand weiter unter Feuer, zumal Seitz und Conrad (beide 479) die Duelle vorzeitig gewannen und Deutschland mit 100 Kegeln Vorsprung auf die Schlussbahn ging. Den Einzug ins Halbfinale und vor allem die sichere Medaille ließ sich die deutsche Mannschaft nicht mehr streitig machen. "Ich habe das noch gar nicht realisiert", gestand Sellner nach dem Spiel. "Ich glaube, ich brauche noch ein bisschen, bis das angekommen ist." Für den tollen Teamgeist reichten Sellner ein halbes Dutzend Worte: "Einer für alle, alle für einen".

Deutschland kann jubeln. Eine Medaille ist dem Team nicht mehr zu nehmen.

8:0 gegen Serbien – Gruppensieger mit 3717 Kegeln, Slowakei wartet im Viertelfinale

Deutschland - Serbien 8:0 (18:6, 3717:3443)

Am Montagabend (02.06.25) spielte die deutsche Mannschaft um den Gruppensieg gegen Serbien. Das Ziel, Platz 1 wurde sicher mit 8:0 und bemerkenswerten 3717 Kegeln erreicht. Die Serbinnen hatten ihre Hausaufgabe zuvor gegen die Slowakei mit einem 7:1 gemacht und sich wie die deutsche Mannschaft vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert. Im Spiel davor gewann Kroatien gegen Slowenien in der Gruppe A, allerdings denkbar knapp mit 12,5:11,5-Sätzen. Das deutsche Team trifft nun am Mittwoch um 10 Uhr auf Slowenien, Serbien um 15 Uhr auf Kroatien.

Start (2:0/49) Für die deutsche Mannschaft begannen Bianca Golla (621 gegen Jasmina Raskovic, 620) und Celine Zenker (613, Kristina Trosic, 565). Während Golla erneut mit 161 sehr gut startete (1:0/17), hatte Zenker an 89 Vollen zu knabbern und geriet 0:1/-19 in Hinterhand. Doch mit 168 nahm sie schnell das Heft des Handelns in die Hand und ging deutlich mit 44 Kegeln in Führung. Golla verpasste den Räumer in Wurf 29 auf Kegel136 und gab den Satz mit 162:164 ab. Im dritten machte es sich Zenker mit einem Fehler im Räumen selbst schwer, hätte den Satz aber mit zwei abschließenden Neunern umbiegen können. Golla hatte hingegen Glück, dass Raskovic ins volle Bild im letzten Wurf auch nicht die Neun gelang. Zenker brauchte den Satzsieg, um das Duell für sich zu entscheiden. Golla führte 2:1/12. Beide Duelle wurden dann erst mit dem letzten Wurf für das deutsche Team entschieden. Die Punktlandung führte zu einem 2:0/49. Unglaublich, diese enge Entscheidung bei so viel Plus in den Gesamtkegeln.

Mitte (4:0/90): In der Mitte trafen Geburtstagskind Luisa Ebert (579) und Sarah Conrad (585) auf Nada Komanov und Ljiljana Frenc. Ebert hatte ein Grinsen auf dem Gesicht, als ihr ein Geburtstagsständchen bei der Spielervorstellung präsentiert wurde. "Das hat mich motiviert", lächelte sie nach dem Spiel. "Ich fand das süß." Nach gutem Start konnte das deutsche Duo enge zweite Sätze für sich entscheiden und beruhigende 2:0-Führungen erzielen. Ebert (293) lag 22 Kegel, Conrad (302) 35 Kegel vorn. Im Gesamt zog die deutsche Mannschaft in den dreistelligem Bereich davon. Beide entschieden die Duelle vorzeitig für sich, im Gesamt war noch etwas Luft nach oben, aber jetzt waren die Nerven ja frei. Es wurden zwar keine 600er, aber die hatte es auch nicht mehr gebraucht. Zum Spiel meinte Ebert: "Es ist noch Luft nach oben gewesen auf der letzten Bahn. Aber die ersten drei Sätze haben mir gehört, der Punkt war da. Das ist das, was zählt. Ich bin superstolz auf die Mannschaftsleistung. Das 8:0 mit fast 300 Kegeln mehr ist ein wunderschönes Geschenk."

Schluss (6:0/274): Am Schluss der Partie kamen Alina Dollheimer und Saskia Seitz zum Einsatz. Sie trieben sich beide Richtung Partiebestwert mit 339 für Seitz gegen Vladana Obrenic und 325 für Dollheimer gegen Dijana Kormanjos. Doch die letzten 30 Wurf durfte Sandra Sellner für Seitz bestreiten. So spielte sich Alina Dollheimer zur Partiebestleistung von 671 Kegeln, nur 19 Kegel unter ihrem eigenen Weltrekord. Was für ein Abschluss! "Ich wusste, dass es irgendwo drin in mir schlummert", ließ sie in sich blicken. "Es war eine Kleinigkeit, die wieder zurückkommen muss, da war ich mir mit Sandra Hirsch und Daniela Kicker einig. Die haben wir scheinbar gestern im Training gefunden. Wenn man dann auch noch einigermaßen gut in das Spiel hinein starten kann, funktioniert es halt und man bekommt wieder mehr Selbstvertrauen."

Alina Dollheimer bleibt nur 19 Kegel unter ihrem eigenen Weltrekord.

6:2 gegen die Slowakei – Viertelfinale perfekt

Durch den erwarteten klaren Sieg der Serbinnen im Spiel zuvor gegen Dänemark, war klar: Durch den 6:2-Sieg gegen die Slowakei steht die deutsche Mannschaft vorzeitig im Viertelfinale.

Start (2:0/155): Bianca Golla (4:0/640:511, gegen Alexandra Durackova) startete dieses Mal mit Celine Zenker (3:1/620:594 gegen Vladimira Vavrova). Beide begannen furios (Zenker 168, Golla 165) und unterstrichen mit vorzeitigen Duellsiegen das Vorhaben der deutschen Mannschaft frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Celine Zenker zeigte sich sehr zufrieden: "Ich habe von Anfang an jeden Wurf genosen. Es war ein total tolles Feeling. Meine Gegnerin hat mich gefordert, so etwas bracuht mnan auch immer mal wieder. Zwischendurch war ich mal 20 Kegel hintendran, habe mich aber ins Spiel zurückgefuchst und habe mir selbst bewiesen, dass ich es kann. Auf der letzten Bahn hat sie mich noch einmal ein bsschen geärgert, aber da habe ich für mich gesagt: mein Ablauf, mein Rhythmus, mein Wurf."

Mitte (3:1/208): In die Mitte wechselte die Startspielerin Luisa Ebert (3:1/597:555, gegen Julia Pramukova) an die Seite von Sandra Sellner (2:2/582:585, gegen Lenka Stasinkova). Beide liefen mit 130er-Egebnisen gleich einem Rückstand hinterher. Ebert konnte schnell ausgleichen und anschließend 2:1/18 in Führung gehen, für Sellner wurde es dagegen noch schwerer, da Stasinkova nun mit 171 brillierte und das 0:2/-35 schon deutlich war. Durch eine 149er-Bahn konnte sie 20 Kegel aufholen und lag nur noch 15 Kegel vor dem letzten Satz zurück. Sarah Conrad, die sich schon warm gemacht hatte, konnte sich wieder hinsetzen. Sellner kam heran und hatte im vorletzten Wurf die Chance, mit einer Neun die Partie komplett zu drehen, was leider nicht gelang.

Schluss (4:2/213): Am Schluss kamen Saskia Seitz (gegen Jana Poliakova) und Paula Straub (gegen Nada Poliakova) zum Einsatz. Seitz startete mit 157 souverän, die waren aber auch nötig gegen das slowakische Schlussduo (150/152). Straub geriet so mit 134 ins Hintertreffen, hatte Glück, das sie mit folgenden 139 ausgleichen konnte und bei 1:1/-8 alles offen blieb. Für Saskia Seitz war nach starken 332 Kegeln und einem 2:0/56 Schluss, Alina Dollheimer übernahm und machte mit 143:142 den Duellsieg perfekt. Zum Schluss kam noch Sarah Conrad für Straub (407) in die Partie, konnte mit dem 149:145-Satzsieg den Duellverlust aber nicht mehr verhindern. Saskia Seitz resümierte nach der partie: "Das Gefühl war sehr gut, noch nicht 100 Prozent, aber ich bin auf einem sehr guten Weg. Es waren eigentlich nicht nur 60 Wurf geplant, aber Sandra Hirsch hatte mich gefragt, ob ich noch 30 machen möchte oder ob alles so passt. Das habe ich bestätigt, so war die Entscheidung klar - "Dolli" kommt." Zur Anlage ergänzte sie: "Die Bahn sieht einfacher aus als sie ist. Sie anspruchsvoll, man muss vorn drinbleiben. Die Athmosphäre ist cool, allerdings ist mir die Halle ein bisschen zu groß. Aber wir haben so gute Fans dabei, ich glaube das wird noch eine richtig geile Stimmung." Bis zum Spiel war auch ihr Mann und beide Kinder vor Ort. Da aber Jonas wieder in die Schule muss, hieß es hinterher Abschied nehmen: "Wir konnten den Tag vor dem Spiel zusammen verbringen, da habe ich frei bekommen. Jetzt konzentriere ich mich auf die WM und sie machen die Arbeit zu Hause", lachte sie.

2. Spieltag – Gruppe A

Deutschland – Slowakei
6:2 (21,5:2,5; 3663:3036)
Bianca Golla – Alexandra Durackova 4:0 (640:511),  Celine Zenker – Vladimira Vavrova 3:1 (620:594), Luisa Ebert  – Julia Pramukova 3:1 (597:555), Sandra Sellner – Lenka Stasinkova 2:2 8582:5859, Saskia Seitz, 61. Alina Dollheimer – Jana Poliakova 3:1 (614:570), Paula Straub, 91. Sarah Conrad  – Nada Poliakova 2:2 (556:581)

Saskia Seitz spielte starke 330 Kegel, hatte das gesuchte Gefühl für die Bahn und verzichtete auf weitere Wurf.

8:0 gegen Dänemark: Auftakt gelungen – Startpaar im Flow

Endlich ging es los. Deutschland traf auf Dänemark und wollte gut in das Turnier starten. Die weiteren Konkurrenten in der Gruppe sind Serbien und die Slowakei, die vor dem deutschen Team 7:1 spielten.

Bianca Golla und Luisa Ebert spielten mit 639 und 629 Kegeln die erhofft deutlichen Ergebnisse und sorgten für einen gelungenen Start. Mit ihren 639 Kegeln war Bianca Golla Partiebeste und mehr als zufrieden, was sie auch zeigte: "Die zweite Bahn war so lala, aber für das erste Spiel hat es super geklappt". Luisa Ebert stand ihr kaum nach: "Ich freue mich mega, mit Bianca vorn zusammen zu spielen. Es gibt Sicherheit und Zuverlässigkeit. Das motiviert unfassbar und gibt Rückenwind. Ich habe mir keine Zahl vorgenommen, weil ich mir nicht den Druck machen wollte. Ich glaube, das ist mir auch ganz gut gelungen."

Sarah Conrad (617), die erstmals eine Team-WM bestritt, und Sandra Sellner (610) setzten diese  geschlossene Mannschaftsleistung fort. "Mir ging schon die Düse", gab Conrad zu, "Egal wer der Gegner ist, aber der erste Einsatz im Frauen-Nationalteam ist was Besonderes. Du bist für ein ganzes Spiel verantwortlich und nicht für dich selbst. Entsprechend war ich ziemlich aufgeregt. Ich hatte mir für den Start vorgenommen, zwischen 600 und 620 zu spielen und bin ziemlich genau drin gelandet – für das erste Spiel also absolut zufrieden."

Mit der Weltrekordlerin Alina Dollheimer (594) und Paula Straub (578), die ihren ersten Nationalmannschaftseinsatz bei den Frauen überhaupt absolvierte, wurde der nicht unerwartete 8:0-Auftakt erspielt. Die Däninnen samt Trainerteam freuten sich über 2,5 Satzpunkte – einen davon holte Birgit Kreutzfeldt zur großen Freude der Kontrahentinnen gegen die Weltrekordlerin.

1. Spieltag – Gruppe A

Deutschland - Dänemark
8:0 (21,5:2,5; 3663:3036)
Bianca Golla – Ena Bargholz 4:0 (639:611), Luisa Ebert - Helene Jensen 4:0 (625:497), Sandra Sellner – Louise Kreutzfeldt 3:1 (610:542), Sarah Conrad – Linda Holst Bille/ ab 43. Mathilde Steensen 4:0 (617:488), Alina Dollheimer – Birgitte Kreutzfeldt 3:1 (594:509), Paula Straub – Lea Mikkelsen 3,5:0,5 (578:489)

Serbien – Slowakei 7:1 (3562:3411, 14,5:9,5)
Beste Ergebnisse: Jasmina Raskovic 653 – Nada Poliakova 604

Spielpläne Frauen NBC

Bianca Golla.

Sandra Hirsch vor dem ersten Gruppenspiel