Székesfehérvár 2025 - XI. Team-WM, Männer
2:6 gegen Serbien: Am Start zuviel verloren – Silber gewonnen
"Immer wieder Serbien" hieß es bis zur Team-WM 2023 in Varazdin. Zuvor hatte das Team der Zavarko & Co. – bei den deutschen Heim-Titelkämpfen 2015 und 2017 noch betreut vom heutigen deutschen Co-Nationaltrainer Milos Ponjavic – einer erneuten Goldhoffnung seit dem Triumph von 2005 einen Riegel vorgeschoben. 2023 platzte endlich der Knoten, das deutsche Team gewann im Halbfinale mit 6:2, unterlag aber im denkwürdigen Endspiel trotz 4004 Kegeln dem neuen Weltmeister Österreich (4076).
Mit Christian Wilke, Tim Brachtel, Lukas Funk, Mario Nüßlein, Daniel Barth, Jürgen Pointinger und Timo Hoffmann sind sieben Spieler der letztjährigen WM wieder im Aufgebot. Manuel Lallinger war beim Silber 2021 in Tarnowo Podgorne dabei – Jan Sandler erlebt seine erste Team-WM. Sie alle wollen die offene (Final-)Rechnung mit Serbien begleichen und nach 20 Jahren wieder den Titel nach Deutschland holen.
Im Halbfinale traf die deutsche Mannschaft am Freitagabend (06.06.25) auf Gastgeber Ungarn. Die deutsche Mannschaft, die sich schon zuvor von Spiel zu Spiel gesteigert hatte, setzte beim 7:1-Erfolg einen neuen Teambestwert bei dieser WM mit 3943 Kegeln.
Direkt vor dem deutschen Spiel trafen die Weltmeister der vergangenen beiden Titelkämpfe im zweiten Halbfinalspiel aufeinander. Serbien holte 2021 den Titel in Tarnowo Podgorne mit einem 5:3 ebenso gegen das deutsche Team wie Österreich mit einem 6:2 zwei Jahre später in Varazdin. In einem packenden Finish setzte sich Serbien mit 5:3 (3854:3825) durch und zog ins Finale ein.
8:0 gegen Polen – Medaille überzeugend gesichert
Mit einer überzeugeden Vorstellung sicherte sich die deutsche Mannschaft die Medaille und den Halbfinaleinzug. Das Team um Timo Hoffmann, der erstmals selbst zum Einsatz kam, beherrschte die polnische Mannschaft und gab vor allem im Starttrio ein Feuerwerk ab. Im Halbfinale trifft das deutsche Team auf Gastgeber Ungarn. Das andere Halbfinale bestreiten Serbien und Österreich.
7:1 gegen die Slowakei – Gruppensieg nach hartem Fight
Mit einem hart errungenen, aber verdienten 7:1-Erfolg gegen die Slowakei jenseits der 3800er-Marke holte sich die deutsche Mannschaft Platz 1 in der Gruppe und trifft im Viertelfinale am Donnerstag um 15 Uhr auf Polen. Die Slowakei spielt um 10 Uhr gegen Serbien (spielte 3924 Kegel am frühen Abend).
Zwischen dem Platz-1-Sieg der Frauen gegen Serbien und dem Abendspiel der Männer war am Vormittag Zeit für das Mannschaftsfoto am Hotel. Anschließend begann für die Männer die Einstimmung auf das Spiel mit Laufen und Spike Ball, die Frauen versuchten sich noch einmal abzulenken. Dazwischen hatten die Physiotherapeuten Stefan Stortz und Johannes Heim alle Hände voll zu tun. Ihnen schauen wir aber etwas genauer in der Halle zu und freuen uns auf das letzte Spiel über vier Bahnen. Ab Viertelfinale wird die Entscheidung über sechs Bahnen gesucht.
Christian Wilke – Rostislav Gorecky 3:1 (669:621), Daniel Barth – Jan Bina 2:2 (625:624)
Start (2:0/41) Christian Wilke startet mit Urgewalt und 181 Kegeln, kann sich gleich ein 30-Kegel-Polster verschaffen. Daniel Barth macht's enger, aber kann mit 155:152 in Führung gehen. Und das Duo kann 2:0 davonziehen (Barth 2:0/14) und Wilke mit einer Neun noch den Satz 162:160 gewinnen und komfortabel bei 343 Kegeln mit 2:0/32 auf die zweite Hälfte gehen. Mit 188 macht Wilke das Duell zu und geht mit 531 auf die letzte Bahn. Für Barth heißt es nach Binas Anschluss zehn Kegel Vorsprung nicht zu verlieren. Exakt das tat er und gewann mit einem Kegel, allerdings hieß es noch mal durchatmen, weil Bina mit einem zweiten Neuner in Folge einen halben Punkt hätte ergattern können. So aber führte die deutsche Mannschaft 2:0/41.
Manuel Lallinger – Marcel Ivancik 2.2 (640:638), Lukas Funk – Erik Kuna 2:2 (655:652)
Mitte (4:0/46) Lukas Funk kam mit 163 sehr gut ins Spiel nach seinen bisherigen Kurzeinsätzen und ging 1:0/8 in Führung, Manuel Lallinger reichte ein ähnliches Niveau nicht gegen die 171 von Ivancik (0:1/-7). Zur Halbzeit mit ausgeglichenen Duellen lag Lallinger einen Kegel vorn, Funk zwei. Dann drhte Ivancik auf, zog vorbei, Lallinger fehlten beim 1:2 ein Satz und sieben Kegel mehr. Lukas Funk hielt die Pace hoch und wechselte bei 500 Kegeln mit 2:1/12 auf die letzte Bahn. Am Ende zogen beide Deutschen das Duell und die Slowaken, die nur 46 Kegel weniger erzielt hatten, lagen 0:4 zurück.
Tim Brachtel (61. Mario Nüßlein) – Simon Magala (61. Tbor Varga) 2:2 (628:604), Jurgen Pointinger (91. Jan Sandler) – Ivan Cech 2:2 (623:628)
Schluss (5:1/65) Beide Deutschen erwischten einen guten Start und holten gleich einen zweistelligen Kegelvorsprung heraus: Brachtel 165/14 plus, Pointinger 167/11 plus. So konnte der letzte Angriffsversuch der Slowaken gleich im Keim erstickt werden. Auch wenn Brachtel, vom Vorsprung nur noch vier Kegel zur Hälfte rettete, war sein Tagwerk vollbracht. Mario Nüßlein kam in die Partie. Pointinger indes zog bei 329 Kegeln auf 2:0/20 von dannen. Doch die büßte er auf der dritten bahn ein, dennoch bekam auch Jan Sandler Spielpraxis und mit 2:1/-1 auch gleich eine knifflige Aufgabe gestellt. Die von Mario Nüßlein war mit 1:2/-5 indes noch prickelnder, mit einer 171er-Schlussbahn löste er sie souverän. Dass Ivan Cech den Ehrenpunkt holte, war irgendwie gerecht, denn die Slowaken hatten ihn sich in ihrer Gegenwehr wahrlich verdient.
6:2 gegen Slowenien – Viertelfinale erreicht
Da im Spiel davor die Slowakei dem schwedischen Team überlegen war, konnte Deutschland mit einem Sieg das Viertelfinale absichern. Die Slowenen hatten aber schon der Slowakei beim 3:5 das Leben sehr schwer gemacht. Es war ein Arbeitssieg mit Christian Wilke (666) als Partiebesten.
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8:0 gegen Schweden – Spielpraxis für alle Spieler
Das deutsche Männer-Team traf am frühen Morgen auf Schweden. Der von Teamchef Timo Hoffmann erwartete 8:0-Erfolg wurde umgesetzt. Wie bei den Frauen war es vor allem ein Aufgalopp, um die Bahn zu erkunden und in Fahrt zu kommen. Die weiteren Gegner in der Gruppe, die Slowakei und Slowenien spielten 5:3 gegeneinander.
Am Start spielte Daniel Barth mit 642 Kegeln nicht nur einen Richtungswert im deutschen Team, sondern auch den Partiebestwert. Barth war mit seinem Einstand von 642 zufrieden, stellte aber fest, dass die Bahn einem nichts schenkt. "Man muss sein Spiel immer bis zum Schluss durchbringen."Im Spiel nebenan gelang dies Martin Rathmayer mit 674 Kegeln. Manuel Lallinger der nebenan auf 620 Kegel kam, stimmte zu: "Gibst du nur etwas nach, reicht es nicht mehr. Wenn alles so läuft wie auf der dritten Bahn, bin ich auf einem guten Weg."
Da der Teamchef allen Spielern Praxis geben wollte, spielten Lukas Funk (293) und Christian Wilke wie schon zuvor abgesprochen je 60 Wurf. Zusammen kamen beide auf 633 Kegel. Vor allem Christian Wilke legte los wie die Feuerwehr - 188! "Wenn man sauber seine Gassen spielt, ist sie schon ergiebig", stellte der zerbster fest. "Aber sie bestraft auch einen wahrscheinlich, wenn man etwas vorsichtiger ist. Wenn man die Kugel nicht ganz so konsequent spielt, kann es schwierig werden. Auf der zweiten Bahn habe ich das selbst spüren dürfen. Waren keine wirklich schlechten Kugeln, aber dann stehen auch mal 90 in den Vollen drauf." Mario Nüßlein war der andere Part im deutschen Mittelduo mit 611 Kegeln.
Auch am Schluss wurde gewechselt. Jürgen Pointinger ging nach 60 Wurf und 330 Kegeln. Für ihn kam Einzelweltmeister Tim Brachtel in die Partie. Den Schluss komplettierte Jan Sandler (637) mit seinem ersten Start im Nationalteam bei den Männern.
1. Spieltag – Gruppe C
Deutschland - Schweden
8:0 (24:0, 3776:3304)
Daniel Barth – Patri Rasin 4:0 (642:543), Manuel Lallinger – Juha Sahlman 4:0 (620:568), Mario Nüßlein – Johannes Wiklund 4:0 (61:556), Lukas Funk, 61. Christian Wilke – Niklass Persson 4:0 (633:590), Jürgen Pointinger, 61. Tim Brachtel – Peter Barkenskiöld 4:0 (633:522), Jan Sandler – Thomas Karlsson 4:0 (637:525)
Slowakei – Slowenien
5:3 (14:10; 3777:3757)
Beste Ergebnisse: Marcel Ivancik 669 - Ales Blaz 670
Eine Partie auf dem Kegelniveau unseres Teams, aber in dieser Auseinandersetzung ging es schon um einen der beiden ersten Gruppenplätze. Entsprechend eng in den Duellen (3:3) ging es zu. Die Slowakei sammelte nur lange Zeit erheblich mehr Kegel ein. Die Entscheidung fiel dennoch erst auf den letzten 40 Wurfi, als die Slowakei den indisponierten Jan Bina aus dem Spiel nahm und nach fünf Räumern auf der dritten Bahn Tibor Varga brachte. Er konnte zwar das 0:3 gegen den dominanten Zigar Pozar nicht mehr verhindern, brillierte dafür auf der Schlussbahn mit einem 163:158 und stoppte so die unaufhaltsam scheinende Aufholjagd der Slowenen jäh und rettete 20 Kegel Vorsprung zum Sieg ins Ziel.
Vor sechs Tagen...
Es ist natürlich ein weiter Weg bei den Großen bis ganz nach oben. Die deutsche U19 hat im Nachwuchs beim Teamwettbewerb aber ihre Kletterkünste unter Beweis gestellt und sich Titel und Weltrekord geholt. Das Interview passend zum ersten Auftritt der deutschen Männer.