Spielbetrieb »
Weltmeisterschaften
FrauenMännerVorrunde

Székesfehérvár 2025 - XI. Team-WM, Männer

2:6 gegen Serbien: Am Start zuviel verloren – Silber gewonnen

Deutschland – Serbien
6:2 (12,5:11,5; 3913:3808)
 
Tim Brachtel – Alen Kujundzic. 1:3 (640:691)
Daniel Barth – Mateja Tadic 1:3 (621:674)
Manuel Lallinger – Vilmos Zavarko 1,5:2,5 (629:688)
 
Start (0:3/163) Zehn Kegel holte das deutsche Team auf der ersten Bahn heraus, aber Manuel Lallinger verpasste es trotz starker 169 Kegel mit 4/1 auf das volle Bild auf den letzten zwei Wurf den Satz für sich zu entscheiden, holte aber einen halben Punkt gegen Vilmos Zavarko. Auch Brachtel (157/-2) lag knapp zurück, nur Daniel Barth (169/12) bestimmte die Pace von den Vollen an. Auf der zweiten Bahn drehten vier Neuner in Folge von Zavarko und Tadic zu Beginn des Räumens das Spiel rasant in serbische Richtung. Auch Kujundzic und immer wieder Zavarko (185) konnten jubeln, das deutsche Trio fiel weit mit 85 Kegeln zurück. Brachtel lag schon 0:2/20 zurück. Barth beim 1:1/-16 und Lallinger (0,5:1,5/-45) konnten nur noch über die Sätze das Duell holen. Aber Serbien spielte im Rausch, keine Chance ein Duell zu gewinnen, da das deutsche Trio nicht an die notwendigen 170 Kegel und aufwärts (Kujundzic 201) kamen. Auch Barth nicht, der die letzte Hoffnung auf der Schlussbahn für einen Duellsieg war. Aber er lag 28 Kegel zurück und kam im Räumen mit Mateja Tadic dann auch nicht mehr mit. Die anderen beiden Matchs waren vorzeitig verloren, Serbien 165 Kegel voraus. Mit 2053 Kegeln jagt Serbien seinen eigenen Weltrekord (4140 Kegel), Kujundzic verfehlte den 700er, weil er im 28. Wurf eine offene Fünf anspielte. Das allerdings waren Probleme auf äußerst hohem Niveau.
 
Christian Wilke – Congor Baranj, 116. Zelislav Jakab 2:2 (650:657)
Jürgen Pointinger – Daniel Tepsa 4:0 (630:595)
Mario Nüßlein – Robert Ernjesi, 118. Radovan Vlajkov 2:2 (635:613)
 
Schluss (4:2/105) Nach 60 Wurf hatte Jürgen Pointinger eine komfortable 2:0/41-Führung herausgespielt. Der Rückstand hatte sich zwischenzeitlich sogar einmal auf 108 Kegel reduziert, doch Serbien war natürlich stabil genug, keinen Druck mehr aufkommen zu lassen. Den 497 von Christian Wilke nach drei Bahnen stellte Congor Baranj 518 beispielsweise entgegen samt 2:1/21-Führung für den Serben. Auf der letzten Bahn kam Wilke heran, aber nicht mehr vorbei. Pointinger (477) gewann sein Match vorzeitig, der Ehrenpunkt war sicher, Mario Nüßlein (471) sicherte nach einem 2:1/24-Zwischenstand schließlich den zweiten.
Das deutsche Männer-Team wurde Vizeweltmeister.

"Immer wieder Serbien" hieß es bis zur Team-WM 2023 in Varazdin. Zuvor hatte das Team der Zavarko & Co. – bei den deutschen Heim-Titelkämpfen 2015 und 2017 noch betreut vom heutigen deutschen Co-Nationaltrainer Milos Ponjavic – einer erneuten Goldhoffnung seit dem Triumph von 2005 einen Riegel vorgeschoben. 2023 platzte endlich der Knoten, das deutsche Team gewann im Halbfinale mit 6:2, unterlag aber im denkwürdigen Endspiel trotz 4004 Kegeln dem neuen Weltmeister Österreich (4076).

Mit Christian Wilke, Tim Brachtel, Lukas Funk, Mario Nüßlein, Daniel Barth, Jürgen Pointinger und Timo Hoffmann sind sieben Spieler der letztjährigen WM wieder im Aufgebot. Manuel Lallinger war beim Silber 2021 in Tarnowo Podgorne dabei – Jan Sandler erlebt seine erste Team-WM. Sie alle wollen die offene (Final-)Rechnung mit Serbien begleichen und nach 20 Jahren wieder den Titel nach Deutschland holen.

Auch das Männerteam erreichte das Finale
 

Im Halbfinale traf die deutsche Mannschaft am Freitagabend (06.06.25) auf Gastgeber Ungarn. Die deutsche Mannschaft, die sich schon zuvor von Spiel zu Spiel gesteigert hatte, setzte beim 7:1-Erfolg einen neuen Teambestwert bei dieser WM mit 3943 Kegeln.

Direkt vor dem deutschen Spiel trafen die Weltmeister der vergangenen beiden Titelkämpfe im zweiten Halbfinalspiel aufeinander. Serbien holte 2021 den Titel in Tarnowo Podgorne mit einem 5:3 ebenso gegen das deutsche Team wie Österreich mit einem 6:2 zwei Jahre später in Varazdin. In einem packenden Finish setzte sich Serbien mit 5:3 (3854:3825) durch und zog ins Finale ein.

Deutschland - Ungarn
7:1 (17:7, 3943:3733)
 
Tim Brachtel – Zsombor Zapletan 2:2 (644:622)
Daniel Barth – Karoly Kozma 4:0 (650:601)
Manuel Lallinger – Zoltan Moricz 2:2 (678:669)
 
Start (3:0/76) Mit zwölf Kegeln mehr kam Deutschland am Start gut weg, denn Zoltan Moricz (168:171 gegen Manuel Lallinger) verpasste es, mit einer Neun den Satz noch an sich zu reißen. Daniel Barth (165:148) begann gewohnt stark und konnte sich absetzen, bei Tim Brachtel lief es besser als gestern gegen Polen am Anfang, aber Zsombor Zapletan (153:161) holte sich den Satz. Moricz konnte im zweiten Satz mit den Deutschen mithalten, die auf 42 Kegel davonzogen und das Duell mit 171 Kegeln gegen Lallinger an sich reißen. Auf der dritten Bahn wuchs der Vorsprung weiter, Barth (488) war vorzeitig durch, Lallinger (515) führte nch einer 184er-Bahn doch klar 2:1/19. Nur Brachtel (481) lag 1:2 zurück, hatte aber nur zwei Kegel weniger auf dem Tabellulator. Der Einzelweltmeister drehte anschließend die Partie noch souverän. Barth holte sich auch den letzten Satz, die Spannung lag bei Manuel Lallinger. Doch obwohl Moricz alles versuchte (173er-Schlussbahn), Lallinger verteidigte seinen Vorsprung - alle drei Duelle waren im Kasten.
 
Lukas Funk - Norbert Kiss 1:3 (599:646)
Jurgen Pointinger, 61. Mario Nüßlein – Zoltan Feher 4:0 (701:581)
Christian Wilke, 91. Jan Sandler – Zoltan Horvath 4:0 (671:610)
 
Schluss (5:1/210) Lukas Funk spürte die Härte der Aufgabe gegen Norbert Kiss (153:184), aber da Christian Wilke (179) und Jürgen Pointinger (180) auf ähnlichem Niveau wie der Ungar agierten, wuchs der Vorsprung der Deutschen noch an. Nach 60 Wurf begannen die Wechsel, um Kräfte zu sparen. Für Jürgen Pointinger kam Mario Nüßlein, der sofort das Duell zumachte und sich nahtlos einfügte. 30 Wurf später wurde unter großem Applaus nach 503 Kegeln Christian Wilke verabschiedet, für ihn kam Jan Sandler in die Partie. Die Partie war entschieden, auch rechnerisch. Lukas Funk gewann auf der dritten Bahn den Satz gegen Norbert Kiss, lag bei 459 kegeln aber 1.2/-33 klar im Hintertreffen. Das deutsche Team setzte auf der schlussbahn weiter Zeichen, Sandler performte mit einer 168er-Bahn, Nüßlein gar 174, das Gesamt schraubte sich auf 3943 Kegel - eine Kampfansage an das serbische Team, das als einziges bis dahin die 3900er-Marke geknackt hatte.
Christian Wilke macht mit seinem Duellsieg den Finaleinzug schon 30 Wurf vor Schluss klar.

8:0 gegen Polen – Medaille überzeugend gesichert

Mit einer überzeugeden Vorstellung sicherte sich die deutsche Mannschaft die Medaille und den Halbfinaleinzug. Das Team um Timo Hoffmann, der erstmals selbst zum Einsatz kam, beherrschte die polnische Mannschaft und gab vor allem im Starttrio ein Feuerwerk ab. Im Halbfinale trifft das deutsche Team auf Gastgeber Ungarn. Das andere Halbfinale bestreiten Serbien und Österreich.

Deutschland – Polen 8:0 (21:3; 3857:3537)

Tim Brachtel – Bartosz Krug 4:0 (665:590)
Daniel Barth – Mateusz Gozdzik 4:0 (666:609)
Manuel Lallinger – Dawid Strzelczak 4:0 (665:582)

Der Auftakt gelang mit drei Satzsiegen, doch Tim Brachtel hat noch zu tun, um in die Partie zu kommen. Zwar reichten ihm 141 Kegel, doch mit einer abschließenden 6 ins volle Bild bot er unnötig Angriffsfläche, die Bartosz Krug zum Glück mit ebenfalls 6 nicht nutzen konnte. Für 24 Kegel Vorsprung sorgte vor allem Daniel Barth mit einer 173er-Startbahn, Manuel Lallinger verbuchte 156 und eine 1:0/4-Führung. Das klappt auf der zweiten Bahn (173) viel besser und brachte ihm ein 2:0/34 ein. Bei Daniel Barth war es beim 2:0/21 noch am engsten. Manuel Lallinger mit 330 Kegeln bislang Durchgangsbester. Deutschland hatte alle Sätze gewonnen und lag 78 Kegel voraus. Alle slief nach Plan, der auch vorsah, Kräfte zu schonen. Und 30 Wurf vor Schluss waren nach überzeugenden Auftritten die Duelle im Kasten. "Wir sind klarer Favorit", hatte Timo Hoffmann im Vorfeld der Partie gesagt. Das Team hält Wort. Und wie: Lallinger 504, Barth 503, Brachtel 474. und sie spielten durch, Wie aus einem Guss. Was für eine Vorstellung!
 
Christian Wilke, 61. Lukas Funk – Jakub Kurylo 3:1 (598:585)
Timo Hoffmann – Tomasz Maslowski 3:1 (624:587)
Jürgen Pointinger – Jakub Cwojdzinski 3:1 (639:584)

Jakub Kurylo war der erste, aus dem polnischen Team der mit 157 Kegeln einen Satz gewinnen konnte, gegen Christian Wilke, der noch den Groove suchte und einmal (überraschend) Gelb kassierte. Timo Hoffmann ging mit 154 Kegeln 1:0/3 in Führung und Jürgen Pointinger distanzierte Cwojdzinski mit 165 deutlich - 1:0/31. Nach 60 Wurf (331, 2:0/42) war der Raindorfer deutlich voraus. Wilke glich aus, lag aber noch 1:1/-8 zurück - Lukas Funk übernahm. Hoffmann holte sich den Satz mit dem notwendigen Neuner im vorletzten Wurf (305, 2:0/11). Er gewann sein Duell vorzeitig ebenso wie die Pointinger, aber auch die Kombination Wilke/Funk war nun mit 2:1/10 vorn. Das ließ sich das Trio auch nicht mehr nehmen.
 
Jürgen Pointinger bedanke sich Hände klatschend bei der Spielabsage bei den Fans: "Ich glaube, dass es ein großer Vorteil für uns ist, diese Fans zu haben - und das all die Jahre, die ich in der Nationalmannschaft bin", sagte er im Anschluss: "Sie pushen uns nach vorn, und dann ist es eine nette Geste, sich dafür zu bedanken, dass sie uns so lautstark unterstützen." Zum Spiel meinte er: "Wir konnten das Spiel sehr schnell in die richtige Richtung lenken. da ist es hinten heraus ein wenig einfacher auch zu spielen. Meine ersten drei Bahnen waren sehr gut, auch von der Bewegung her. Die letzte Bahn ist eine schwierige für mich. ich habe sie jetzt dreimal gespielt, und dreimal nicht so ganz verstanden. Schauen wir mal, wie wir morgen aufstellen. Wenn ich spielen darf, vielleicht nicht unbedingt auf dieser Bahn", fügte er augenzwinkernd hinzu. Pointinger spielt seine dritte Team-WM: "Jede WM ist irgendwie besonders. Es ist keine typische WM-Bahn, andere waren fallträchtiger. Aber für jeden sind die Bedingungen gleich." Zum Teamgeist schätze er ein: "Der Großteil ist ein paar Jahre zusammen. Das ist schon ein toller Haufen, jeder gibt auf seiner Position von 1-8 oder auch im Trainerstab alles." Dass das Halbfinale gegen Ungarn ein Auswärtsspiel für die deutsche Mannschaft sei, sieht er so nicht: "Für einen Sportler ist es toll, vor so einer Kulisse zu spielen. Wir sind auch alle erfahren genug damit umzugehen. Und wenn wir unser Spiel durchbringen können, dann wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen."
 
Mit dem Sieg gegen die Slowakei und Platz 1 in der Vorrunde ging das deutsche Team sowohl Serbien als auch Titelverteidiger Österreich in der K.-o.-Phase vor dem Finale aus dem Weg. Mit Polen wartete ein Kontrahent, der sich wie das deutsche Team eine Medaille sichern möchte. 

 

6665, 665, 666 von links nach rechts in den Hauptrollen: Manuel Lallinger, Tim Brachtel und Daniel Barth.

7:1 gegen die Slowakei – Gruppensieg nach hartem Fight

Mit einem hart errungenen, aber verdienten 7:1-Erfolg gegen die Slowakei jenseits der 3800er-Marke holte sich die deutsche Mannschaft Platz 1 in der Gruppe und trifft im Viertelfinale am Donnerstag um 15 Uhr auf Polen. Die Slowakei spielt um 10 Uhr gegen Serbien (spielte 3924 Kegel am frühen Abend).

Zwischen dem Platz-1-Sieg der Frauen gegen Serbien und dem Abendspiel der Männer war am Vormittag Zeit für das Mannschaftsfoto am Hotel. Anschließend begann für die Männer die Einstimmung auf das Spiel mit Laufen und Spike Ball, die Frauen versuchten sich noch einmal abzulenken. Dazwischen hatten die Physiotherapeuten Stefan Stortz und Johannes Heim alle Hände voll zu tun. Ihnen schauen wir aber etwas genauer in der Halle zu und freuen uns auf das letzte Spiel über vier Bahnen. Ab Viertelfinale wird die Entscheidung über sechs Bahnen gesucht.

Christian Wilke – Rostislav Gorecky 3:1 (669:621), Daniel Barth – Jan Bina 2:2 (625:624)

Start (2:0/41) Christian Wilke startet mit Urgewalt und 181 Kegeln, kann sich gleich ein 30-Kegel-Polster verschaffen. Daniel Barth macht's enger, aber kann mit 155:152 in Führung gehen. Und das Duo kann 2:0 davonziehen (Barth 2:0/14) und Wilke mit einer Neun noch den Satz 162:160 gewinnen und komfortabel bei 343 Kegeln mit 2:0/32 auf die zweite Hälfte gehen. Mit 188 macht Wilke das Duell zu und geht mit 531 auf die letzte Bahn. Für Barth heißt es nach Binas Anschluss zehn Kegel Vorsprung nicht zu verlieren. Exakt das tat er und gewann mit einem Kegel, allerdings hieß es noch mal durchatmen, weil Bina mit einem zweiten Neuner in Folge einen halben Punkt hätte ergattern können. So aber führte die deutsche Mannschaft 2:0/41.

Manuel Lallinger – Marcel Ivancik 2.2 (640:638), Lukas Funk – Erik Kuna 2:2 (655:652)

Mitte (4:0/46) Lukas Funk kam mit 163 sehr gut ins Spiel nach seinen bisherigen Kurzeinsätzen und ging 1:0/8 in Führung, Manuel Lallinger reichte ein ähnliches Niveau nicht gegen die 171 von Ivancik (0:1/-7). Zur Halbzeit mit ausgeglichenen Duellen lag Lallinger einen Kegel vorn, Funk zwei. Dann drhte Ivancik auf, zog vorbei, Lallinger fehlten beim 1:2 ein Satz und sieben Kegel mehr. Lukas Funk hielt die Pace hoch und wechselte bei 500 Kegeln mit 2:1/12 auf die letzte Bahn. Am Ende zogen beide Deutschen das Duell und die Slowaken, die nur 46 Kegel weniger erzielt hatten, lagen 0:4 zurück.

Tim Brachtel (61. Mario Nüßlein) – Simon Magala (61. Tbor Varga) 2:2 (628:604), Jurgen Pointinger (91. Jan Sandler) – Ivan Cech 2:2 (623:628)

Schluss (5:1/65) Beide Deutschen erwischten einen guten Start und holten gleich einen zweistelligen Kegelvorsprung heraus: Brachtel 165/14 plus, Pointinger 167/11 plus. So konnte der letzte Angriffsversuch der Slowaken gleich im Keim erstickt werden. Auch wenn Brachtel, vom Vorsprung nur noch vier Kegel zur Hälfte rettete, war sein Tagwerk vollbracht. Mario Nüßlein kam in die Partie. Pointinger indes zog bei 329 Kegeln auf 2:0/20 von dannen. Doch die büßte er auf der dritten bahn ein, dennoch bekam auch Jan Sandler Spielpraxis und mit 2:1/-1 auch gleich eine knifflige Aufgabe gestellt. Die von Mario Nüßlein war mit 1:2/-5 indes noch prickelnder, mit einer 171er-Schlussbahn löste er sie souverän. Dass Ivan Cech den Ehrenpunkt holte, war irgendwie gerecht, denn die Slowaken hatten ihn sich in ihrer Gegenwehr wahrlich verdient.

Lukas Funk (655) rang Erik Kuna nieder.

6:2 gegen Slowenien – Viertelfinale erreicht

Da im Spiel davor die Slowakei dem schwedischen Team überlegen war, konnte Deutschland mit einem Sieg das Viertelfinale absichern. Die Slowenen hatten aber schon der Slowakei beim 3:5 das Leben sehr schwer gemacht. Es war ein Arbeitssieg mit Christian Wilke (666) als Partiebesten.

Mehr auf Facebook

Christian Wilke.

8:0 gegen Schweden – Spielpraxis für alle Spieler

Das deutsche Männer-Team traf am frühen Morgen auf Schweden. Der von Teamchef Timo Hoffmann erwartete 8:0-Erfolg wurde umgesetzt. Wie bei den Frauen war es vor allem ein Aufgalopp, um die Bahn zu erkunden und in Fahrt zu kommen. Die weiteren Gegner in der Gruppe, die Slowakei und Slowenien spielten 5:3 gegeneinander.

Am Start spielte Daniel Barth mit 642 Kegeln nicht nur einen Richtungswert im deutschen Team, sondern auch den Partiebestwert. Barth war mit seinem Einstand von 642 zufrieden, stellte aber fest, dass die Bahn einem nichts schenkt. "Man muss sein Spiel immer bis zum Schluss durchbringen."Im Spiel nebenan gelang dies Martin Rathmayer mit 674 Kegeln. Manuel Lallinger der nebenan auf 620 Kegel kam, stimmte zu: "Gibst du nur etwas nach, reicht es nicht mehr. Wenn alles so läuft wie auf der dritten Bahn, bin ich auf einem guten Weg."

Da der Teamchef allen Spielern Praxis geben wollte, spielten Lukas Funk (293) und Christian Wilke wie schon zuvor abgesprochen je 60 Wurf. Zusammen kamen beide auf 633 Kegel. Vor allem Christian Wilke legte los wie die Feuerwehr - 188! "Wenn man sauber seine Gassen spielt, ist sie schon ergiebig", stellte der zerbster fest. "Aber sie bestraft auch einen wahrscheinlich, wenn man etwas vorsichtiger ist. Wenn man die Kugel nicht ganz so konsequent spielt, kann es schwierig werden. Auf der zweiten Bahn habe ich das selbst spüren dürfen. Waren keine wirklich schlechten Kugeln, aber dann stehen auch mal 90 in den Vollen drauf." Mario Nüßlein war der andere Part im deutschen Mittelduo mit 611 Kegeln.

Auch am Schluss wurde gewechselt. Jürgen Pointinger ging nach 60 Wurf und 330 Kegeln. Für ihn kam Einzelweltmeister Tim Brachtel in die Partie. Den Schluss komplettierte Jan Sandler (637) mit seinem ersten Start im Nationalteam bei den Männern.

1. Spieltag – Gruppe C

Deutschland - Schweden 
8:0 (24:0, 3776:3304)

Daniel Barth – Patri Rasin 4:0 (642:543), Manuel Lallinger – Juha Sahlman 4:0 (620:568), Mario Nüßlein – Johannes Wiklund 4:0 (61:556), Lukas Funk, 61. Christian Wilke – Niklass Persson 4:0 (633:590), Jürgen Pointinger, 61. Tim Brachtel – Peter Barkenskiöld 4:0 (633:522), Jan Sandler – Thomas Karlsson 4:0 (637:525)

Slowakei – Slowenien
5:3 (14:10; 3777:3757)
Beste Ergebnisse: Marcel Ivancik 669 - Ales Blaz 670

Eine Partie auf dem Kegelniveau unseres Teams, aber in dieser Auseinandersetzung ging es schon um einen der beiden ersten Gruppenplätze. Entsprechend eng in den Duellen (3:3) ging es zu. Die Slowakei sammelte nur lange Zeit erheblich mehr Kegel ein. Die Entscheidung fiel dennoch erst auf den letzten 40 Wurfi, als die Slowakei den indisponierten Jan Bina aus dem Spiel nahm und nach fünf Räumern auf der dritten Bahn Tibor Varga brachte. Er konnte zwar das 0:3 gegen den dominanten Zigar Pozar nicht mehr verhindern, brillierte dafür auf der Schlussbahn mit einem 163:158 und stoppte so die unaufhaltsam scheinende Aufholjagd der Slowenen jäh und rettete 20 Kegel Vorsprung zum Sieg ins Ziel.

Spielpläne Männer NBC

 

Daniel Barth (li. mit Co-Trainer Mathias Weber) erhielt eine Weinflasche als Partiebester.

Vor sechs Tagen...

Es ist natürlich ein weiter Weg bei den Großen bis ganz nach oben. Die deutsche U19 hat im Nachwuchs beim Teamwettbewerb aber ihre Kletterkünste unter Beweis gestellt und sich Titel und Weltrekord geholt. Das Interview passend zum ersten Auftritt der deutschen Männer.