Final Four, 27./28. April 2024 in Ulm


Titelverteidiger Bamberg und Zerbst in Ulm erneut vorn - Eppelheims Männer und Brucker Frauen überraschten

Finale, Männer

Neuauflage des Vorjahresendspiels

VKC Eppelheim – Rot-Weiß Zerbst
0:8 (4,5:19,5; 3619:3928)

Mit der Startaufstellung von Alex Karl überraschten die Zerbster, doch der Youngster zahlte das Vertrauen mit einem nervenstarken Finish nach einem 1:2-Rückstand zurück. Da auch Christian Wilke auf der letzten Bahn nach 1,5:1,5-Zwischenstand Daniel Aubelj in die Schranken weisen konnte, führte der Titelverteidiger mit 2:0/64 standesgemäß. In der Mitte schwang nur Zerbst das Zepter, der erneute Pokaltriumph war beim 4:0 bei12,5:3,5-Sätzen bereits in Sakc und Tüten. Am Schluss duellierten sich die Teambesten mit Igor Kovacic (677) udn Martin Wolfring (637), die Entscheidung in diesem Duell fiel erst in der Schlussphase. Eppelheim hat durch den Finaleinzug wie im Vorjahr einen NBC-Pokal-Startplatz sicher, Zerbst holte sich nach Champions League und Meisterschaft das Triple.

Spiel um Platz 3

Revanche für Liga – VfB holt sich Bronze

VfB Hallbergmoos – Victoria Bamberg
6:2 (14,5:9,5; 3772:3611)

Am Start (1:1/37) war die Begegnung mit leichtem Plus für Hallbergmoos dank der Teambesten Mario Nüßlein (652) und Florian Fritzmann (642) noch ausgeglichen. In der Mitte zog Hallbergmoos aber schnell davon, holte beide Duelle und lag vor dem Schlussdurchgang komfortable 164 Kegel voraus, die sich das Team nicht mehr nehmen ließ. Damit holte der NBC-Pokal-Zweite mit Bronze seine zweite Medaille in der Saison, verpasste aber durch die Halbfinalniederlage gegen Eppelheim den Sprung ins internationale Geschäft in der kommenden Saison. Für Bamberg blieb es bei einer Medaille mit Platz 3 in der Meisterschaft, aber dafür hat das Team auch einen Platz im NBC-Pokal im Oktober des Jahres sicher.

Finale Frauen

Victoria sichert sich das Double

Victoria Bamberg – SV Pöllwitz
7:1 (14:10; 3641:3533)

Bamberg begann ohne Sina Beißer bärenstark mit jeweils 617 Kegeln von Celine Zenker und Klara Sedlar. Selina Thiem war vorzeitig bezwungen, Pia Köhler gab die Gegenwehr erst im letzten Räumen auf. Der Titelverteidiger führte 2:0/48. In der Mitte brillierte Corinna Kastner als Partiebeste mit 628 Kegeln und besiegte Diana Langhammer vorzeitig. Da auch Luisa Ebert gegen Sarah Conrad fünf Kegel zum Duellsieg über die Ziellinie rettete, war der erneute Pokalsieg für Victoria bei 4:0 und 10,5:5,5-Sätzen nur noch eine Frage der Zeit. Am Schluss schraubte zwar Friederike Schulz den Teambestwert auf 608 Kegel und holte den Ehrenpunkt, am Bamberger Pokaltriumph war nicht mehr zu rütteln. Victoria sicherte sich das Double nach der Meisterschaft, Europapokalsieger Pöllwitz gewann in dieser Saison in jedem Wettbewerb eine Medaille.

Spiel um Platz 3

Bruckerinnen international

FSV Erlangen-Bruck – KC Schrezheim
5:3 (13:11; 3492:3462)

Bronze nach irrem Endspurt für Erlangen-Bruck. Foto: FSV/facebook

 

Den besseren Start erwischten die Schrezheimerinnen dank ihres einzigen 600ers des gesamten Spiels durch Saskia Hopp (602). Da aber Tanja Kölbl (582) ein 1:2 gegen Melina Ruß mit einer 154er-Schlussbahn noch herumriss und elf Kegel herausholte, war auch der FSV bei 48 Kegeln weniger noch voll im Spiel. Nach der Mitte allerdings hatte der KSC den Vorsprung erheblich ausgebaut und führte deutlich mit 3:1/104. Zwei Bahnen weiter hatte Schrezheim den ersten FSV-Angriff abgewehrt. Doch weder Nadine Perkins (613) und erst recht nicht die überragende Partiebeste Paula Straub (645) zeigten Nerven, sondern gingen aufs Ganze. Bei Schrezheim verpuffte der Wechsel, die eingewechselte Bianca Sauter musste frühzeitig passen und kam nur auf eine 111er-Runde. Die Bruckerinnen, vor den letzten 30 Wurf noch 61 (!) Kegel hinten, drehten tatsächlich noch die Partie und holten sich bei der zweiten Final-Four-Qualifikation - 2020 wurde das Final Four nicht ausgetragen – ihre erste Medaille.

Anmerkung: In einer früheren Version stand, das sich der FSV für den NBC-Pokal qualifiziert, das ist geändert. Der zweite NBC-Teilnehmer neben Pöllwitz ist Schrezheim als Bundesliga-Vierter.

Finalspiele am 28. April 2024 (Bilder)

Halbfinals am 27. April 2024 (Bilder)

 

Bamberg im Finale – Brunner luchst Beißer das Duell ab

FSV Erlangen-Bruck –
Victoria Bamberg
2:6 (10:14; 3493:3562)

Start (0:2/113): Die Partiebeste Klara Sedlar auf Bamberger Seite machte mit 623 Kegeln am Start den Unterschied und holte 95 Kegel heraus. Im anderen Duell zehrte Celine Zenker von den herausgespielten 21 Startkegeln in einem ansonsten ausgeglichenen Duell gegen Petra Wirth.

Mitte (1:3/137): Der Pokal hat eigene Gesetze, Sandra Brunner zeigte das mit einem Duellsieg gegen die in der Bundesliga ungeschlagene Sina Beißer. Mit starken 620 Kegeln rettete sie im letzten Satz vier Kegel ins Ziel. Da sich Luisa Ebert auf Victoria-Seite im zweiten Abschnitt erheblich steigern konnte und auf 614 kam, konnte der Favorit seinen Gesamtvorsprung weiter ausbauen.

Schluss (2:4/69): Paula Straub schraubt den Teambestwert auf 622 und holt serienweise Kegel gegen Anne Tonat/Melissa Müller heraus. Der FSV schlägt sich achtbar gegen den Titelverteidiger, der letztlich seiner Favoritenrolle gerecht wird.

Pöllwitz spielt sich vorzeitig ins erste Pokalfinale

KC Schrezheim –
SV Pöllwitz 
1:7 (7,5:16,5; 3362:3502)

Start (0:2/-87): Mit je 611 Kegeln bringen Selina Thiem - sogar vorzeitig – und Sarah Conrad die Startduelle für die Thüringerinnen unter Dach und Fach. Schrezheim ist auch im Gesamt schon deutlich in der Verfolgerolle, doch aus solchen Situationen haben sich die Ostalblerinnen in dieser Saison schon mherfach wieder befreien können.

Mitte (1:3/-36): Eine 111er-Bahn von Friederike Schulz zum Schluss kostete Pöllwitz das vierte Duell und einen bis dahin komfortablen Vorsprung. So versprach der knappe Spielstand Spannung für den Schlussdurchgang. Die aber gab es bereits im anderen Duell zwischen Saskia Hopp und Pia Köhler. Die Schrezheimerin erwischte den besseren Start, doch Köhler rang ihr anschließend alle drei Sätze ab und zog das Duell trotz weniger Gesamtkegel. Der bisherige Teambestwert von 589 Kegeln für Hopp war bis dahin wenig tröstlich.

Schluss: Das ging für Schrezheim erst einmal komplett daneben. Weder das Duo Sauter/Bauer noch Sabina Sokac punkten in der ersten Hälfte. Der Gesamtrückstand schnellt auf 89 Kegel hinauf – dabei liefert das Pöllwitzer Duo zwar solide Leistungen, aber brennt kein Feuerwerk ab. Da Pöllwitz die Sätze schon im Sack hat, folgten zwei Matchbälle für die Thüringerinnen. Mit 160 für Langhammer und 150 für Muhl machten beide den Finaleinzug vorzeitig perfekt.

Vorschau Final Four Frauen:


Bei den Frauen haben sich vier Bundesliga-Mannschaften für das Final Four qualifiziert. Allen voran der Serienmeister und frisch gebackene deutsche Meister SKC Viktoria Bamberg, der mit seiner herausragenden Leistungsgeschichte immer beim Kampf um Titel mitreden wird – auch diesmal?! Dem gegenüber steht der SV Pöllwitz, die aktuellen Vizemeisterinnen der Champions League und amtierende Europapokalsiegerinnen, die sicherlich bereit sein werden einen weiteren Titel gewinnen zu wollen.

Der FSV Erlangen-Bruck, der den fünften Platz in der Bundesliga belegt, und der KC Schrezheim aus Württemberg, die sich am Ende über Platz 4 in der Bundesligatabelle freuen durfte, vervollständigen das starke Teilnehmerfeld der Frauen. Ein Teilnehmerfeld, das unserer Meinung nach wenig Wünsche offen lässt, und wir gespannt sein dürfen, welcher der vier Vereine am Ende den Pokalsieg einfahren wird. (WKBV)

 

Eppelheim im Finale - Daniel Aubelj mit 716

VKC Eppelheim –
VfB Hallbergmoos
6:2 (13,5:10,5; 3872:3740)

Start (2:0/102): Einen Bilderbuchstart legte der Außenseiter hin, der beide Duelle einheimste. Daniel Aubelj (716) machte die Veranstalter mit dem ersten 700er der Konkurrenz frühzeitig glücklich und spielte eine unglaubliche 213er-Bahn. Mario Nüßlein war trotz starker 653 Kegel chancenlos. Spannender ging es zwischen Hendrik Erni und Lukas Funk zu. Funk hatte sich schon eine 2:0/14-Führung erarbeitet, die ihm dann aber durch die Finger rinn, als Erni 181/178 nachlegte.

Mitte (3:1/103): Wer glaubte, dass der Favorit kontern würde, musste sich eines Besseren belehren lassen. Simon Axthelm konnte mit einem geteilten 158er-Satz zwar ein Duell für den VfB gewinnen, da aber Martin Wolfring vom VKC sich von einem 158:179-Start gegen Damir Cekovic nicht beeindrucken ließ, baute Eppelheim den Gesamtvorsprung sogar noch um einen Kegel aus.

Schluss (4:2/132): Bundesligarekordler Bojan Vlakevski geht mit starken 343 auf die zweite Hälfte, schraubt schließlich den Hallbergmooser Teambestwert auf 679 Kegel. Doch nebenan sammelte Pascal Kappler Sätze, führt schnell 2:0/54. Der Gesamtvorsprung wächst weiter auf 110 Kegel vor den letzten 60 Wurf und mit dem nächsten Satzgewinn hätte Kappler die Sensation schon perfekt machen können. Der für Tudorie eingewechselte Tobias Kramer gewann zwar die dritte Bahn, doch den erneuten Finaleinzug ließen sich die Eppelheimer nicht mehr nehmen.

Favorit vom Start weg vorn

Victoria Bamberg –
Rot-Weiß Zerbst
2:6 (8:16, 3711:3961)

Start (0:2/-100): Da beide Duelle verloren gingen und Cosmin Cracuin mit dem Niveau um ihn herum nicht mithalten konnte, war die Hypothek für den Außenseiter fast schon erdrückend. Dabei war Marco Endres mit 2:1/12-Vorsprung vor den letzten 30 Wurf noch auf gutem Weg, Victoria im Spiel zu halten, doch Manuel Weiß riss das Gesamt um zwei Kegel noch herum. Christian Wilke ließ mit 693 Kegeln den möglichen 700er knapp liegen, weil ihm auf der dritten Bahn nur 147 gelangen. 

Mitte (1:3/-157): Unterschiedliche Gemütslage beim Titelverteidiger. Tim Brachtel zog das Duell gegen Andreas Hollet vorzeitig, Marcus Gerdau nebenan musste nach 0:2/-42 mit nur 301 Kegel Platz für Alex Karl machen, der stark spielte (166/173) und beide Sätze gegen Domink Kunze gewann und noch bis auf zehn Kegel im Gesamt herankam. Kunze schraubte den Bamberger Teambestwert auf 650.

Schluss (2:4/-250): Florian Fritzmann mit dem Bamberger GTeambestert von 652 Kegeln fügte Timo Hoffmann die erste Duellniederlage der Saison bei und ließ sich von einem 162:173-Auftakt nicht beirren, zog durch sein sehr gleichmäßiges Spiel schließlich neben dem 3:1 noch das Gesamt um zwei Kegel auf seine Seite. Igor Kovacic verpasste durch ein 153:161 auf der dritten Bahn den vorzeitigen Finaleinzug, am souveränen Sieg des Titelverteidiger allerdings änderte das nichts.

Vorschau Final Four Männer:
Auch bei den Männern verspricht das Final Four ein Kräftemessen auf höchstem Niveau. Der VKC Eppelheim, ein alter Bekannter, der bereits im vergangenen Jahr als Regionalligist überraschte, ist erneut dabei. Mit dem SKC Viktoria Bamberg (Bundesliga-Dritter) und dem VfB Hallbergmoos (NBC-Cup-Finalist) und abschließend Vierter der 1. Bundesliga, treten zwei weitere starke Teams an. Der SKV Rot-Weiß Zerbst komplettiert das Feld. Als aktueller Champions-League-Gewinner, Weltpokaldritter und deutscher Meister liegen die Zerbster bei den Buchmachern weit vorne. Gelingt vielleicht das Titel-Triple?!


So oder so verspricht das DKBC-Pokal Final Four zwei Tage voller Spannung, Emotionen und herausragendem Kegelsport. Man darf sich auf packende Wettkämpfe freuen, in denen die besten Mannschaften Deutschlands um den begehrten Pokal kämpfen werden und dafür bietet die Kegelanlage des ESC Ulm den passenden Schauplatz. (WKBV)