Internationale Klubwettbewerbe - Weltpokal
Rot-Weiß Zerbst – 3790, Sieger der Qualifikation
(Christian Wilke 680, Daniel Barth/31. Manuel Weiß 581, Robert Ernjesi 670, Manio Nüßlein 598 Lukas Funk 598, Tim Brachtel 663)
Victoria Bamberg – 3437, 6. der Qualifikation
(Celine Zenker 597, Luisa Ebert 549, Melissa Müller 622, Alina Dollheimer 570, Alena Bimber 528, Ute Vincon 571)
Zerbst in der Qualifikation: Suche nach der Ausgeglichenheit
Christian Wilke überzeugte mit 680 Kegeln und Nervenstärke auf Bahn 3: (91 Volle/90 Räumer (!). Foto: Sport Print Zander
Nach den ersten zwei Startern am Dienstag lag Zerbst mit 1261 Kegeln überraschend nur auf Rang 4, und auch nur einen Kegel vor Vorjahressieger Neumarkt. Dabei hatte es mit Christian Wilke perfekt begonnen. Der Sprint-Weltmeister spielte auf der dritten Bahn nach 91 Vollen 90 Räumer und landete am Ende bei 680 Kegeln. Doch Daniel Barth traf anschließend nur 112 Kegel auf den ersten 30 Wurf und wurde umgehend gegen Manuel Weiß gewechselt, der das Gesamtergebnis noch auf 581 spielte.
Mit einer 202 auf der zweiten Bahn schob Robert Ernjesi am Mittwoch als dritter Starter Zerbst erstmals an die Spitzenposition im Weltpokal. Am Ende wurden es 670 für den Serben. Von den 55 Kegeln Vorsprung auf Podbrezova gingen 29 nach einer durchwachsenen Vorstellung von Mario Nüßlein wieder verloren. Aber es blieb die Pole Position mit 2529 Kegeln.
Am Donnerstag musste Lukas Funk liefern: Zerbst führte inzwischen mit 36 Kegeln, aber in einer sehr engen Konkurrenz. Mit 598 macht es der Friedrichshafener Neuzugang letztlich weiter spannend, Zapresic (+14) und Podbrezova (+5) zogen im Gesamtklassement vorbei. Aber Zerbst lag 49 bzw. 59 Kegel vor Titelverteidiger Neumarkt und vor Orth und hatte gegen Tamas Kiss sowie Mathias Zatschkowitsch noch Einzelweltmeister Tim Brachtel in Hinterhand.
Der finale Durchgang mit Tim Brachtel allein war ein absolutes Highlight. Der deutsche Einzelweltmeister traf beim Kampf um das Final Four auf Tamas Kiss (Neumarkt), Alen Kujundzic (Zapresic), Mathias Zatschkowitsch (Orth), Milan Jovetic (Szeged) und den Ex-Zerbster Igor Kovacic (Belgrad). Jan Bina hatte dazu für Podbrezova vorgelegt und mit 656 die Aufgabe für Brachtel nicht einfacher gemacht. Aber auf der Startbahn, die Brachtel mit 151 abschloss, konnte nur Tamas Kiss mit einer 167 etwas Boden gut machen. Nach 60 Wurf hatte Brachtel als Durchgangsbester mit 316 dann aber alles im Griff, auch bei 487 nach 90 Wurf. Und 663 waren schließlich Platz 1 – was für eine abgezockte Vorstellung. Im Halbfinale wartet nun Neumarkt.
Bamberg in der Qualifikation: Nur Melissa Müller überzeugte
Mit 622 Kegeln stärkste im Team: Melissa Müller. Foto: SKC
Bambergs Frauen, die im Vorjahr auf eine Teilnahme verzichtet hatten, begannen ihre nur zweitägige Qualifikation mit jeweils drei Starterinnen zunächst überschaubar. Weder Celine Zenker (597), schon gar nicht Luisa Ebert (549) konnten dem Team den Druck nehmen. So lastete auf Melissa Müller am späten Abend schon gehörig Verantwortung. Mit 622 Kegeln und dem drittbesten Resultat des ersten Tages brachte sie die Victorianerinnen (1768) mit Rang 3 wieder auf Kurs zur Halbzeit. Allerdings beträgt der Vorsprung auf Rang 5 nur 16 Kegel. In Führung liegt Rijeka mit 1842 Kegeln.
Bei Bambergs Weltrekordlerin Alina Dollheimer blieb am Donnerstagmorgen der Zündfunke aus - 570. Dennoch: Victoria fehlten vor den letzten beiden Starterinnen nur sechs Kegel zu Rang 4. Doch Alena Bimber (528) erwischte einen rabenschwarzen Tag, da konnte auch Schlusspielerin Ute Vincon (571) nichts mehr retten - Bamberg (3437), der achtfache Weltpokalsieger (zuletzt 2018) schied in der Qualifikation als Sechste aus.