Rokycany 2019 – U18-WM – Team männlich
Gold für Deutschland, Quartett im Einzel-Finale
Die deutschen Spieler qualifizierten sich als Erster (Simon Axthelm), Dritter (Tim Brachtel), Fünfter (Alex Karl) und Zwölfer (Jonas Stratz) für das Einzelfinale und gehen mit guten Chancen auch in den Kombinationswettbewerb.

Los ging es mit dem ersten deutschen Starter: Alex Karl. Mit 106 Kegeln setzte er sich an die Spitze des Durchgangs. Auch das Räumen startete er stark mit 8/1 und Neun und setzte das konstant fort. Keiner der Konkurrenten vermochte ihm zu folgen. Mit 169 setzte er ein ganz starkes Ausrufezeichen. Sein Auftritt hinterließ auch gleich Spuren, Kroatien wechselt schon nach 30 Wurf (123). Im ersten Durchgang hatte Sloweniens erster Starter als Durchgangsbester 580 erzielt.
Karl ließ auch auf der zweiten Bahn nicht nach – 108 Volle. Im Räumen folgte nach 7/1 der erste Fehler, von dem er sich nicht beirren ließ, auch wenn er mehrfach nach dem Anspiel auf Kegel 45 traf und so in einen Dreierrythmus kam. Bei Kroatien verpuffte der Wechsel zunächst (135), während Karl in Wurf28 die Neun samt anschließendem Luftsprung gelang. Mit 160 auf 329 konnte nur CZE 306 folgen. Die Nervosität der Konkurrenz blieb, Italien wechselte beim 2. Starter nach 60 Wurf.
Die dritten Vollen endeten bei 93. Das Räumen eröffnete Karl mit Kegel159, zweitem Fehlwurf und insgesamt fünf Versuchen. Denis Hofmann aus Tschechien (160/466) nutzte das, um vorbeizuziehen. Auch der Slowene Tilen Topolsek (163/482) zog vorbei. Bei Karl standen am Ende 134 (463). Das Dreigestirn hatte sich insgesamt vom Rest des Feldes deutlich absetzen können.

Mit 99 Vollen blieb Axthelm auch auf Bahn 2 auf Medaillenkurs, vergrößerte den Abstand zu Tschechien (86). Auch im Räumen lief es für den Deutschen mit Neun und Zweierserien. Erst die Kombination 248 in Wurf27 bremste in etwas aus, er kam aber noch einmal ins volle Bild, spielte einen 70er-Räumer und wechselte nach 169 mit 322 Kegeln auf die zweite Hälfte. Deutschland lag in der Pole Position (CZE 278).
Axthelm, der schon 638 Kegel erzielt hat, blieb weiter im Angriffsmodus mit 107 Vollen (CZE 93). Und machte im Räumen einfach weiter mit sauberen Serien und einer Neun (W19). In W23 räumte er allerdings Kegel124 nicht, spielte einen Fehler nach, stand dennoch bei W26 bei 143 Kegeln. Dann machte er es besser und räumte 248!, kam dadurch noch einmal ins volle Bild und auf 160 Kegel (Gesamt 482). Tschechien fiel weiter zurück (425). Neben den Slowenen (1199 nach zwei Startern) war weit und breit keine Konkurrenz in Sicht.
Runde 3, die Vollen, wieder 97 für Stratz, aber der Slowene spielte 104. Das erste Bild wurde mit Kegel1478 schwierig, aber Stratz räumte in einer Dreierserie und ließ 8/1 folgen. Nach einem Vier-Wurf-Bild verriss er links, hätte räumen können, holte aus Kegel1358 tatsächlich nur den 3er raus und ließ einen Fehlwurf folgen. Pasic kommt auf 157, Stratz aber auch noch einmal ins volle Bild auf letztlich auf 140 (Gesamt 447, SLO 456, CZE 375). Es ist ein Zweikampf inzwischen an der Spitze und Deutschland ist vorn.
Letzter deutscher Spieler war der Sprint-Weltmeister und Vizeweltmeister in der Mannschaft von 2017, Tim Brachtel am Start. Für Gold musste er eine 564 spielen, das schien machbar. Aber der Druck war natürlich da....
Nun wollte Brachtel es wissen, begann mit 5W37, kam schließlich auf 101 Kegel in die Vollen. Tschechien zog im Kampf um Bronze an der Slowakei vorbei, hatte aber auch Kroatien im Schlepptau. Brachtel mit fünf Wurf für die ersten beiden Bilde rund einer 8/1 obendrauf, stand nach 22 Wurf bei 128. Das Gold kam immer näher.... Und Brachtel war ins einem element. Eien offene Fünf räumte er sicher mit zwei getroffenen Pärchen und legte eine 8/1 nach. Mit einer im letzten Wurf schloss er die Bahn mit glänzenden 161 (Gesamt 453) ab. Die Slowakei (2150) holte sich doch wieder Rang 3 vor Tschechien (2132) zurück.
Die letzte Bahn, auf der Tim Brachtel nur 110 für Gold spielen musste, würde eine Erfolgsbahn werden. Die Frage war, mit welchem Wurf das deutsche Team den Titel sicher macht. Das allein zeigte die Dominaz, der auch in der Spitze ausgeglichenen deutschen Mannschaft, die drauf und dran war. alle Starter ins Einzelfinale zu bringen (so wie die Tschechinnen gestern).
Brachtel spielte konstante Volle, diesmal mit einer Neun auf 99. Das erste Bild räumte er 6/3, im Wurf 18 zog Deutschland an Slowenien mit einer Neun vorbei. GOLD! GOLD! GOLD! Und Brachtel holte noch einmal den Turbo heraus, spielte 162 auf Gesamt 615.