Kranj 2021 – U18-WM

Nach frühem Wechsel Bronze um fünf Kegel verpasst

 
Team U18 männlich

Die deutsche U18 männlich bei den Weltmeisterschaften 2021 in Kranj, von links: Nationaltrainer Michael Koch, Axel Karl, Jonas Bähr, Raven Michel, Fabian Zimmermann, Jonas Schön und Co-Trainer Michael Niefnecker. Foto: DKBC

Im zweiten Wettbewerb der U18-Weltmeisterschaften im slowenischen Kranj gingen bei der U18 männlich elf Nationen an den Start. Deutschland musste früh wechseln, Jonas Schön kam als zweiter deutscher Starter schon nach 30 Wurf für Jonas Bähr. Das Team lag fast über die gesamte Distanz mit Abstand zu den Medaillenrängen – bis Alex Karl als Schlussstarter noch einmal alles versuchte. Nach 90 Wurf war plötzlich sogar Bronze drin, weil Karl mit 159 und 154 Kegel um Kegel aufholte. In die letzten Vollen zeigte er dann etwas Nerven, blieb bei 81 Kegeln, räumte dann aber 60 auf 141. An ihm lag es nicht, dass dem deutschen Team am Ende fünf Kegel zur Medaille fehlten. Neben Karl (592) als Vierten der Einzelqualifikation erreichten auch Raven Michel (Zehnter mit 578) und Fabian Zimmermann (18. mit 563) das Einzelfinale.

Gold: Slowenien 2329 Kegel
Silber: Ungarn 2299
Bronze: Serbien 2284

4. Deutschland 2279, 5. Kroatien 2250, 6. Österreich 2207.

Ergebnisse Team
Einzel-Qualifikation 

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563 (153, 144, 133, 133)

Der Ungar Martin Cserpnyak hatte als ersten Richtwert 627 Kegel vorgelegt – es sollte der Bestwert des Teamwettbewerbs bleiben. Fabian Zimmermann begann nervenstark mit 103 Vollen und einer 153er-Bahn, auch weil es ihm gelang im 25. Wurf eine schwierige Viererkombination abzuräumen. Auf der zweiten Bahn hatte er beim ersten Räumbild mit vier Versuchen ein paar Probleme, ließ sich aber nicht beeindrucken und spielte eine 143er-Bahn. Insgesamt bis dahin eine sehr sichere Vorstellung. Doch dann kam das dritte Räumen, durch das er sich quälte und zwei Fehlwürfe produzierte. Im Wurf 28 stellte er sich zudem die Autobahn (Kegel 456), kam so nicht mehr ins volle Bild und blieb bei 133 hängen, schade nach den guten 98 Vollen. Die Vollen waren auch auf der letzten Bahn nicht das Problem (98), doch im Räumen ging gar nichts mehr: drei Fehler auf den letzten sechs Wurf.

Fabian Zimmermann erreichte das Einzelfinale.

 

Der WM-Neuling Jonas Bähr kam mit seiner ersten Bahn überhaupt nicht zurecht, nur 79 Volle, auch das Räumen lief nicht, die ersten beiden Bilder mit zwölf Versuchen. Für ihn kam ab Wurf 31 Jonas Schön ins Spiel.


ab Wurf 31 Jonas Schön 
(145, 132, 151) – gesamt 546 mit Jonas Bähr

Mit einer 145er-Bahn startete Jonas Schön "on fire". Nervenkitzel schien er keine zu kennen, das zeigte sich sofort mit 96 Vollen. Auf der folgenden linken Außenbahn hatte er dann mehr Problem, das zeigte sich schon in die Vollen (88), und nach neun Versuchen für die ersten beiden Bilder war eine doch schon so notwendige Aufholjagd fürs Teamergebnis noch nicht in Sicht. Aber: Der "Joker" zeigte sich stabil, spielte in die letzten Vollen 108 und schraubte das Endergebnis des deutschen Duos noch auf 546 Kegel.


578 (138, 153, 141, 146)

Der dritte WM-Neuling im Team und vom Alter her Erfahrenste holte sich schon Wettkampfhärte in der 1. Bundesliga in Wernburg. Die sollte in der folgenden Aufholjagd auch notwendig sein. Deutschland hatte mit ihm schließlich noch zwei heiße Eisen im Feuer, am Schluss wartete sogar noch ein Weltmeister von 2019...

Deutschland lag zu diesem Zeitpunkt allerdings nach zwei Startern nur auf Rang 8 und war 45 Kegel von einem Medaillenplatz entfernt.

Michel Raven konnte auf seiner ersten Bahn überschaubare 84 Volle im Räumen noch auf 137 verbessern. Mit 153 auf der zweiten Bahn legte er ein sehr gutes Ergebnis drauf, verpasste es aber wie schon im 1. Duchgang in den letzten vier Wurf noch einmal ins volle Bild zu kommen. Über diese verpassten Möglichkeiten wird am Ende des Wettkampfes noch zu sprechen sein. Michel konnte auf der zweiten Hälfte sein Niveau noch steigen und sorgte so für den zwischenzeitlichen Teambestwert von 578 Kegeln, womit ihm ein Finalplatz im Einzel sicher ist.

Zwischenstand: Ungarn 1753, Slowenien 1742, Serbien 1728, Kroatien 1721
 Deutschland lag auf Rang 5 mit 1687 Kegeln, Rückstand zu Bronze 41 Kegel.

592 (138, 159, 154, 141)

Er ist ein Titelverteidiger. 2019 gewann das deutsche Team mit Alex Karl Gold. Davon war das Team heute zwar weit entfernt, aber es ging auch um die Qualifikation für das Einzel und eine gute Ausgangsposition für die Finalentscheidungen im Einzel und Sprint. Mit 138 nach 102 Vollen verdarb er sich aber im 1. Räumen zwar einen guten Start. Umso besser klappte es im zweiten 30er. 59 Räumer zeigten sein Potential, und er wechselte mit 297 Kegeln auf die zweite Hälfe. Dort machte er in seinem Flow weiter, steigerte sein Volle-Resultat auf 109 und war auf Blickrichtung 600. Außer Martin Cserpnyak (Ungarn, 627) am Start, gelang dies in der gesamten Konkurrenz nur noch dem Kroaten Fran Hecimovic (606).

Dank Karls starken Auftritts ging es auf den letzten 30 Wurf sogar noch um eine Medaille für das Team, weil der serbische und der kroatische Schlussspieler Federn ließen. Am Ende fehlten bei 2279 Gesamt ganze fünf Kegel auf den Dritten Serbien (2284). Die Möglichkeiten für diese Kegel waren den gesamten Wettbewerb über gegeben, umso bitterer das knappe Verpassen von Edelmetall. Gold ging an Gastgeber Slowenien (2329), Silber an Ungarn (2299).