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1. Bundesliga 120 Männer, 20. Spieltag, 19. März 2022

In einem furiosen Finale fing Raindorf den Serienmeister in Zerbst ab und siegte 5:3 / Marcus Gerdau mit 708 Kegeln

Zerbst – Raindorf 3:5 (14:10; 3939:3945)
Einen Showdown par excellence legten das Raindorfer Schlussduo um Manuel Lallinger und Tim Brachtel hin und entriss in einem furiosen Finale dem Serienmeister den sicher geglaubten Heimsieg. Am Start hatte Jürgen Pointinger sein Duell gegen Daniel Schmid im Griff und gewann, weil Schmid trotz 80 Räumern im dritten Satz nicht zum Satzgewinn mehr kam, vorzeitig. Das Duell zwischen Robert Ernjesi und Mathias Weber war dagegen gar keines für schwache Nerven, beide spielten vollkommen gleichauf, am Ende hatte der Zerbster knapp das bessere Ende für sich. Mit 2:0/33 schien der Gastgeber auf Kurs.

Auch die Mitte brachte im Wesentlichen Erwartbares. Die Besten ihrer Teams sicherten sich die Duellsiege, Milan Svoboda (687) bei den Gästen, Marcus Gerdau mit neuer persönlicher Bestleistung von 708 Kegeln als Partiebester für die Hausherren. Der Vorsprung der Zerbster war auf 73 Kegel angewachsen.

Was im Schlussabschnitt folgte, war ein Kegelkrimi pur. Lallinger eröffnete mit 195 nahm Timo Hoffmann 31 Kegel ab. Brachtel zeigte dagegen Nerven - nur 137 und damit 22 weniger als Igor Kovacic. Auf der zweiten Lage bahnte sich aber bereits die Aufholjagd an, beide Raindorfer holten sich die Sätze und machten 39 Kegel gut, Zerbst geriet in Sichtweise der Chambtalkegler. Auf der dritten Bahn war es Lallinger, der im Räumen an Boden verlor, Zerbst schien trotz der doppelten 2:1-Führung für die Gäste zu stark, um die 39 Kegel Vorsprung auf der letzten Bahn noch zu verlieren. Die Vollen verliefen ausgeglichen, im Räumen versuchten die Gastgeber Druck aufzubauen und spielten vorweg. Im Wurf 28 spielten sowohl Hoffmann als auch Kovacic eine 7 und mussten anschließend die Kegel einzeln räumen, das gelang zwar, aber mit 156/162 hatten die Gastgeber auch ihr Pulver verschossen. Bei Brachtel fiel im 118. Wurf der achte Kegel noch nach, so dass er schließlich mit zwei Würfen räumen konnte. Lallinger ließ sich hingegen Zeit, hatte eine 7 angespielt. Brachtel spielte seinen letzten Wurf ins volle Bild - glatter Durchläufer, nur drei. Die Enttäuschung bei den Gästen hielt nur Sekunden, denn Lallinger räumte mit Bärenruhe das linke Pärchen und kam so im 120 Wurf noch einmal ins volle Bild. Drei Kegel hatte nun  Zerbst noch mehr auf dem Tabulator, Lallinger aber spielte unter dem großen Jubel der SKK-Spieler eine Neun und machte die große Überraschung perfekt.. 

Wernburg – Amberg 6:2 (15:9; 3690:3480)
Der Gastgeber hatte die Partie von Anbeginn im Griff, holte sich eine 2:0/127-Führung. Amberg konnte die Mitte zwar ausgeglichen gestalten und durch den Teambesten, Jan Hautmann (636) den ersten Duellsieg erzielen, am Schluss aber gab es eine 666er-Gala des Partiebesten Paul Sommer, der Wernburg noch nah an die 3700er-Marke führte.

Hallbergmoos – Berlin 7:1 (16:8; 3719:3543)
Einmal mehr Radovan Vlajkov setzte mit 674 Kegeln das Glanzlicht beim deutlichen Erfolg der Gastgeber und strich den Partiebestwert ein. Stand Christian Drache (602) da auf verlorenem Posten, konnte Jörg Seidel mit dem Teambestwert von 630 Kegeln den Ehrenpunkt einfahren.

Schwabsberg – Friedrichshafen 6:2 (16,5:7.5; 3733:3645)
Eine geschlossene Mannschaftsleistung brachte am Ende den Ausschlag gegen kampfstarke Gäste, die in Lukas Funk (654) ihren Besten hatten. Auf der anderen Seite war Schlussspieler Michael Niefnecker noch um einen Kegel besser und da der "schlechteste" Schwabsberger an diesem Tag nur 52 Kegel weniger spielte, hatte der Hausherr das Gesamtergebnis im Griff. Doch zwei Drittel lang leisteten die Bodenseer erbitterten Widerstand, Schon der 0:2/-43-Auftakt verlief für die Sportfreunde unglücklich, da Torsten Reiser durch ein 150:150 im letzten Satz sein Duell gegen Bastian Hopp trotz mehr Gesamtkegeln noch verlor. In der Mitte aber spielten Funk und Michael Reiter (629) herausragende 1283 Kegel und glichen komplett nach Punkten und Kegeln aus. Dann aber machte sich ab der zweiten Bahn im Schlussabschnitt die eingangs zitierte mannschaftliche Geschlossenheit bis hin zu Joker Stefan Zürn bemerkbar und Schwabsberg fuhr noch einen ungefährdeten Heimsieg ein. 

Marcus Gerdau steigerte seine persönliche Bestleistung um zwei auf 708 Kegel. Foto: Sport Print Zander